Revolutionen tragen ein aktives und ein passives Moment in sich; damit sie gelingen, braucht es nicht nur den guten Willen der Handelnden, sondern auch objektive Bedingungen, die einen radikalen sozialen Wandel erst ermöglichen. Dies ist das wohl anschlussfähigste Theorem des historischen Materialismus und der Revolutionstheorie von Karl Marx (vgl. von Redecker 2018: 20; Marx 1976 [1844]: 386). Das Theorem findet sich auch in der Gliederung des vom Centre for Social Critique organisierten Workshops „Change2: The Disruptions of Social Change“ wieder, der am 20. und 21. Februar in Berlin stattfand.
Subjekt
Call for Blogposts: Souveränität!?
Auch in diesem Sommer schreibt der Theorieblog wieder einen Call for Blogposts aus. Nachdem wir uns im vergangenen Jahr mit dem Konzept der „Sorge“ auseinandergesetzt haben, wollen wir uns in diesem Jahr dem Begriff der Souveränität zuwenden. Wir freuen uns wie immer über zahlreiche Ideen und Beiträge zum Thema. Den kompletten Call und alle weiteren Informationen gibt es nach dem Klick. (mehr …)
Sektionstagung Aachen: Anmeldung und Programm
Die Anmeldung für die Aachener Sektionstagung „Personen und Subjekte des Politischen“ vom 23. bis zum 25. März 2022 ist ab sofort geöffnet. Es wird im Präsenzformat geplant. Die Möglichkeit zur parallelen digitalen Teilnahme über Zoom ist aber ebenfalls vorgesehen.
Für Präsenzteilnehmende gelten angesichts der andauernden Pandemie aktuell die folgenden Regelungen:
- Verbindliche Anmeldung bis zu einer Obergrenze von 70 Teilnehmenden. Es gilt das Prinzip „first come, first served“.
- 2G+: Geimpft/Genesen plus tagesaktueller Test oder ‚Booster‘. Teilnehmende müssen einen geeigneten Nachweis mit sich führen.
- Maskenpflicht und Abstandsregeln nach aktueller Maßgabe der Hochschule.
Die Veranstalter bitten um Anmeldung unter theorie@ipw.rwth-aachen.de bis zum 18. Februar. Bitte gebt bei der Anmeldung an, ob ihr in Präsenz oder digital teilnehmen wollt. Alle weiteren Infos und das Programm gibt es hier.
CfP: Personen und Subjekte des Politischen (Frühjahrssektion, Aachen)
Vom 23.-25. März findet an RWTH Aachen die Frühjahrtagung der Sektion „Politische Theorie und Ideengeschichte“ statt. Thema diesmal ist „Personen und Subjekte des Politischen“. Die von Michel Dormal, Jürgen Förster, Emanuel Richter und Hans-Jörg Sigwart organisierte Tagung die Möglichkeiten einer theoretischen (Neu-)Bestimmung der Grundbegriffe des Subjekts und der Person sowie ihrer Beziehung zueinander in konzeptionell-systematischer, historischer und interdisziplinärer Perspektive ausloten. Als Schwerpunkte werden drei Perspektiven ausgegeben: Konzeptionelle und ideengeschichtliche Kontrastierungen, Politische Transformationen und theoretische Neubestimmungen, Normative Implikationen. Wer als Vortragender teilnehmen will, ist gebeten bis zum 15. August ein 2-3-seitiges Exposé an theorie@ipw.rwth-aachen.de zu senden. Alle Infos und die ausführliche Darstellung des Programms findet ihr hier als PDF.
„Formwandel der Demokratie“. Bericht zur DVPW-Sektionstagung in Trier
Die „Krise der repräsentativen Demokratie“ ist kein neuer Topos des Fachs. Doch hat das bereits vor zwei Jahren auserkorene Thema „Formwandel der Demokratie“ der Frühjahrstagung der DVPW-Sektion „Politische Theorie und Ideengeschichte“, zu der Winfried Thaa (Universität Trier) und Christian Volk (FU Berlin) vom 29. bis zum 31. März 2017 nach Trier einluden, vor dem Hintergrund jüngster Entwicklungen neue Brisanz erhalten: In Zeiten eines Erstarkens des Rechtspopulismus sowie autoritärer und antipluralistischer Tendenzen in vielen europäischen Ländern, des „Brexit“ oder der polarisierenden Wahl Donald Trumps in den USA gilt es, die aktuellen Entwicklungen politik- und demokratietheoretisch einzuordnen sowie konzeptionelle Antworten auf diese Herausforderungen zu entwickeln. Der für Ambivalenzen offene Begriff des „Formwandels“ – von den Gastgebern als bewusste Abgrenzung zum Terminus der „Postdemokratie“ gewählt – erscheine angesichts der aktuellen Entwicklungen beinahe als Euphemismus, so Winfried Thaa in seiner Eingangsrede. Zugleich macht der Begriff auf den zentralen Ausgangspunkt der Tagung aufmerksam: Potentiell demokratiegefährdenden Entwicklungen stehen gegenläufige Tendenzen wie die Ausweitung individueller Rechte und die Institutionalisierung neuer Partizipationsformen gegenüber. Zentrale Themen und Fragen der Tagung waren daher neben der demokratietheoretischen Analyse des Formwandels auch normative Bestimmungs- und Selbstvergewisserungsversuche: Wie manifestiert sich der Formwandel der Demokratie und wieviel Formwandel verträgt sie? (mehr …)
Podcast: Franziska Martinsen – Das europäische Subjekt der Menschenrechte
Der zweite Podcast unserer Vorlesungsreihe “Zur Zukunft der Politischen Theorie im 21. Jahrhundert” hat die Kinderkrankheiten fast überwunden und steht nun in guter Soundqualität mit nur gelegentlichem Ruckeln zur Verfügung. Leider musste uns Paula Diehl kurzfristig absagen, weshalb es nächsten Montag den vorgezogenen Vortrag von Holger Zapf geben wird, während wir hoffen Paula Diehl in der folgenden Woche begrüßen zu dürfen.
Mit den Grenzen der Menschenrechte beschäftigte sich Franziska Martinsen in ihrer Habilitation, aus der der Vortrag „Das europäische Subjekt der Menschenrechte“ hervorgegangen ist. Schon im Titel steck das Paradox, das sich als zentrales Problem durch den gesamten Vortrag zieht: Die Gleichzeitigkeit von universellem Geltungsanspruch der Menschenrechte und der Partikularität ihrer europäischen Genese. Franziska Martinsen richtet deshalb einen genealogischen Blick auf das Menschenrechtssubjekt und zeigt u.a. unter Rückgriff auf postkoloniale Kritik, durch welche Ausschlüsse es gebildet wurde und weiter stabilisiert wird: Das Subjekt der Aufklärung benötigt das Unaufgeklärte und so entpuppen sich die Menschenrechte als die Rechte des weißen (reichen) Mannes. Die mit diesen impliziten anthropologischen Annahmen verbundene Naturalisierung entspricht das in der Philosophie und politischen Theorie weitverbreitete moraltheoretische Verständnis der Menschenrechte. Der moraltheoretischen Lesart, in der die Subalternen nur als leidtragende Objekte von Barmherzigkeit vorkommen, möchte Martinsen – im Anschluss an Hannah Arendts berühmtes Recht Rechte zu haben – eine politische entgegenstellen. Menschenrechte sind in dieser nicht vornehmlich passive Eigenschaften, sondern aktiv zu artikulierende Ansprüche der Selbstermächtigung.
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CfP: Jenseits der Person. Die Subjektivierung kollektiver Subjekte (Leipzig)
Am 7. und 8. April 2016 wird in Leipzig eine Tagung zur Subjektivierungsforschung stattfinden. Im Fokus steht dabei die Frage, inwiefern nicht nur Einzelne, sondern auch „Organisationen, Netzwerke, Gemeinschaften – Unternehmen, Vereine, Familien, soziale Bewegungen, Städte, Staaten usw. – als Subjekte adressiert und formiert werden“. Abstracts sollen bis zum 29. Mai 2015 an: tobias.peter@soziologie.uni-freiburg.de gesendet werden. Zum vollständigen Call geht es nach dem Klick. (mehr …)
Programm: Kollektivität nach der Subjektkritik (Berlin)
Für die vom Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien der HU Berlin organisierte Tagung „Kollektivität nach der Subjektkritik“ liegt mittlerweile ein ausgearbeitetes Programm vor. Vom 28.-30.06 hat man die Chance unter anderem Susanne Baer zu verfassungsrechtlichem Gruppismus, Linda Zerilli zu Freedom-Centred Collectivity und Adriana Cavarero zu „Politics and Vulnerability“ zu hören. Wer teilnehmen will, sollte sich bis zum 18.06 anmelden. Das Plakat hier, alles weitere hier.
Tagung: Kollektivität nach der Subjektkritik (Berlin)
Vom 28. bis zum 30. Juni veranstaltet das Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien an der HU Berlin eine große internationale Tagung zum Thema „Kollektivität nach der Subjektkritik„. Unter anderem werden Susanne Baer, Linda Alcoff, Linda Zerilli und Adriana Cavarero diskutieren, wie Vergemeinschaftung und die Kritik von Identitätsbildungsprozessen in ein Verhältnis gesetzt werden können. Das vollständige Programm mit allen Vorträgen und der Möglichkeit sich für die Veranstaltung anzumelden, findet ihr hier.
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