Am 6. Mai 2023 ist Hanna Fenichel Pitkin, Autorin des politikwissenschaftlichen Klassikers The Concept of Representation (1967), im Alter von 91 Jahren verstorben. Das Buch gilt bis heute als das „Schlüsselwerk“ zum Repräsentationsbegriff (Buchstein 2007), bei der Beschäftigung mit Fragen der Repräsentation führt daran kein Weg vorbei. Jenseits der anerkannten Bedeutung von The Concept of Representation aber endet der Konsens. Dies ist sowohl eine Folge der dort bereits angelegten Ambiguität als auch eine Konsequenz vereindeutigender Lesarten. Anlässlich des Todes von Hanna Pitkin wirft dieser Beitrag einen Blick zurück auf das Buch und seine Rezeptionsgeschichte. Ich möchte zeigen, dass es sich lohnt, die Ambiguität von The Concept of Representation in neuen Lektüren zu erhalten, damit es weiterhin Quelle der Inspiration für die politikwissenschaftliche Repräsentationstheorie sein kann. (mehr …)
CfP: Workshop „Artistic Realism and Social Abstraction“ (Fribourg, 23./24.11.)
Für einen Workshop mit dem Titel „Artistic Realism and Social Abstraction: Constructing Reality in Contemporary Art and Theory“, der am 23./24. November 2023 in Fribourg stattfinden wird, lädt Tobias Ertl zu Einreichung von Beitragsvorschlägen aus Perspektive unter anderem der Geschichtswissenschaft, Philosophie, Soziologie, Gender Studies und Medienwissenschaft ein. Interessierten bleibt hierfür noch bis zum 30. Juni Zeit. Ausführlichere Informationen zur Veranstaltung finden sich hier.
CfP: Sammelband „Crossing lines… – Interdisziplinäre und feldübergreifende Grenzgänge am Beispiel von Jane Addams“
Oliver Dimbath und Nicole Hoffmann planen derzeit einen forschungsorientierten Sammelband mit dem Arbeitstitel „Crossing lines… – Interdisziplinäre und feldübergreifende Grenzgänge am Beispiel von Jane Addams“, durch den insbesondere eine Beleuchtung und Würdigung von Jane Addams als Pionierin von Inter- und Transdiziplinarität verfolgt werden soll. Erklärtes Ziel des Bandes ist es insofern, das vielfältige Wirken von Jane Addams als einer im deutschen Sprachraum kaum bekannten Forscherin und Aktivistin mit Akzent auf die historisch zu erörternde Frage zu beleuchten, wie damals Inter- bzw. Transdisziplinarität sowie feld- oder professionsübergreifende Zusammenarbeit möglich bzw. welche Strukturmuster der Grenzüberschreitung prägend waren – und welche Rückschlüsse daraus ggf. für die Gegenwart abzuleiten sind. Nicht zuletzt, wo die auf Addams Sicht zu ‚überschreitenden Linien‘ unter anderem Schranken des Geschlechts, der Bildung, der Klasse oder der Herkunft, gesellschaftliche Hürden ,nationalstaatlich politische oder systemisch feldspezifische Schranken, Scheidelinien professioneller Zuständigkeit oder auch Denkstile bzw. Konventionen umfassen, dürften sich Leser:innen des Theorieblog definitiv angesprochen fühlen. Beitragsvorschläge sollten bis zum 30.10. eingereicht werden, die finale Abgabe der ausgewählten Beiträge ist für das Frühjahr 2024 geplant. Weitere Informationen hierzu wie auch zum geplanten Band insgesamt finden sich hier.
Konferenz „Die Figur des Tyrannen“ (Tutzing, 7.-10. August)
Vom 7. bis 10. August findet die diesjährige Tutzinger Sommerakademie statt, die unter dem Titel „Die Figur des Tyrannen“ steht. Angesichts der jüngeren (global-)politischen Entwicklungen soll die Konferenz nicht nur eine Verständigung darüber ermöglichen, was genau ‚der Tyrann‘ eigentlich ist, sondern unter anderem auch danach fragen, inwiefern das Konzept heute noch helfen kann, ungerechte Herrschaft zu begreifen und zu bekämpfen, und was aus der Geschichte von Tyrannei und Tyrannis-Kritik über den guten Staat und über demokratische Resilienz zu lernen ist. Das vollständige Programm der Sommerakademie sowie Hinweise zur Anmeldung finden sich hier.
Konferenz „Democracy in Uncertain Times“ (12./13. Juni, Gießen)
Am 12. und 13. Juni findet in Gießen eine internationale Konferenz mit dem Titel „Democracy in Uncertain Times“ statt. Neben Panels zu den Themen „Insecure Societies“, „The Rise of Autocracy“, „Securitization of Borders“, „Disasters and Protests“, „Securitization of Climate Politics“, „Racialized Democracy“, „Democratic Regression“ und „Struggles and Change“ wartet die Konferenz mit Keynotes von Humeira Iqtidar über „Justice from the Global South“ und Gargi Bhattacharyya zu „Racial capitalism is a question about solidarity and survival: the urgency of antiracism in an imploding Europe“ auf. Das auch ansonsten prominent bestückte Programm sowie alle weiteren Hinweise zur Konferenz findet sich hier.
Vorlesung von Michael Sandel zu „Democracy’s Discontent“ (5.6., Berlin)
Am 5. Juni um 18 Uhr hält Michael Sandel an der FU Berlin eine SCRIPTS Lecture, die mit dem Titel „Democracy’s Discontent“ überschrieben ist. Moderiert wird die Veranstaltung von Stefan Gosepath. Wer dabei sein möchte, sollte sich über diesen Link anmelden.
CfP: „Meinungsfreiheit: Transformation und Regulierung politischer Öffentlichkeiten“
Romy Jaster und Christian Neumeier laden zur Einreichung von Beitragsvorschlägen für ein von ihnen organisiertes Blankensee-Colloquium zum Thema „Meinungsfreiheit: Transformation und Regulierung politischer Öffentlichkeiten“ ein, das vom 20. bis 22. März 2024 am WZB in Berlin stattfinden soll. Der interdisziplinäre Workshop setzt es sich zur Aufgabe, die Bedeutung der Meinungsfreiheit für eine gelingende demokratische Öffentlichkeit neu zu durchdenken und soll hierfür Perspektiven aus der Philosophie, dem Verfassungsrecht, den Politikwissenschaften und anderen relevanten Fächergruppen zusammenführen und durch Erkenntnisse aus der Kognitionspsychologie, der Medienökonomie und der praktischen Informatik ergänzen. Beitragsvorschläge können noch bis zum 30. September 2023 eingereicht werden. Weitere Informationen hierzu wie auch zum gesamtem Workshop finden sich hier.
CfA: Promotionsstelle (4 Jahre, Vollzeit) in Utrecht
Am Institut für Philosophie und Religionswissenschaften der Universität Utrecht ist eine Promotionsstelle (4 Jahre, Vollzeit) in sozialer Erkenntnistheorie zur Kommunikation und Polarisation ausgeschrieben – sicher auch für einige unserer Leser*innen interessant! Bewerbungen (in englischer Sprache) werden bis zum 18.6. entgegengenommen. Mehr Informationen zur Stelle und zum Bewerbungsverfahren gibt es hier.
CfA: Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (65%, 4 Jahre, Erlangen-Nürnberg)
Im neu eingerichteten DFG-Forschungsprojekt „Imperiale Aitiologie – der russische Eurasianismus zwischen Ursprungsmythos und Endzeitkonflikt“ am Lehrstuhl für Politische Theorie und Ideengeschichte der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ist zum 1. Oktober 2023 eine Stelle als Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (m/w/d) in TV-L E13 als Teilzeitstelle (65%) für die Dauer von 4 Jahren zu besetzen. Eva Marlene Hausteiner freut sich über Bewerbungen bis zum 2. Juni 2023. Die vollständige Ausschreibung mit allen Details findet sich hier.
CfA: Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (65%, 5 Jahre) in Bielefeld
Oliver Flügel-Martinsen sucht ab sofort eine*n Wissenschaftliche*n Mitarbeiter*in (m/w/d) zur Unterstützung seines Teams der Arbeitsgruppe Politische Theorie und Ideengeschichte an der Universität Bielefeld. Erwünscht sind neben einem abgeschlossenen Hochschulstudium – wenig überraschend – ein Profil im Bereich der Politischer Theorie und Ideengeschichte sowie ausgewiesene Kenntnisse kritischer Ansätze der Politischen Theorie und Ideengeschichte (bspw. feministische, hegemonie- und diskurstheoretische, radikaldemokratische, postkoloniale Ansätze). Interessierte können sich noch bis zum 21. Juni 2023 bewerben. Die vollständige Stellenausschreibung findet sich hier.
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