Workshop: „Kapitalismus und unsichere Positionen von Minderheiten“ (Gießen)

Am 4. und 5. November 2024 wird an der Justus-Liebig-Universität Gießen im Rahmen des SFB „Dynamiken der Sicherheit“, des Politische Theorie Kolloquiums und der GGS Sektion „Menschenrechte und Demokratie“ ein Workshop unter dem Titel „Kapitalismus und unsichere Positionen von Minderheiten. Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus durch die Brille materialistischer Kritik betrachtet“ stattfinden. Im Workshop soll herausgearbeitet werden, auf welche Weise kapitalistische Akkumulations- und Subjektivierungsformen berücksichtigt werden müssen, um den Besonderheiten von Antisemitismus, Rassismus und Antiziganismus in der Theoriebildung gerecht zu werden. Um Anmeldung bis zum 28.10.2024 wird gebeten an: anna-sophie.schoenfelder[at]sowi.uni-giessen.de. Weitere Informationen hier.

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Konferenz „After Autonomy: Toward a Decolonial Aesthetics and the Question of Minor Relationalities“ (Wien)

Vom 26.-27.09.2024 findet in der Akademie der bildenden Künste in Wien eine Konferenz zum Thema „After Autonomy: Toward a Decolonial Aesthetics and the Question of Minor Relationalities“ statt. Die von Katja Diefenbach, Çiğdem Inan, Ruth Sonderegger und Pablo Valdivia Orozco organisierte Konferenz widmet sich der Frage, welches soziale und politische Potenzial ästhetischen Praktiken innewohnt, um der vielfältigen Gewalt des racial capitalism zu widerstehen. Die These der Konferenz ist, dass philosophische Reflexionen über Alternativen zur kolonial-kapitalistischen Gesellschaft auch Konzepte des An/Ästhetischen, Un/Sinnlichen und Un/Wahrnehmbaren betrachten müssen. Gleichzeitig gilt es, die höchst ambivalente und gewaltgeschichtliche Rolle zu reflektieren, die der Diskurs der westlichen Ästhetik bei der Konstituierung und Rechtfertigung kolonial-kapitalistischer Nationalstaaten und ihrer Subjektivierungsdynamiken gespielt hat. Das Konferenzprogramm ist hier einsehbar. Wer teilnehmen möchte, soll sich vorab anmelden unter valdivia@europa-uni.de.

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CfP: Workshop „Authoritarian Attachment Dynamics of Late-Stage Capitalism“ (Hildesheim)

Vom 06.-07.12.2024 findet an der Universität Hildesheim ein Workshop zum Thema „Authoritarian Attachment Dynamics of Late-Stage Capitalism“ statt. Nachgegangen werden soll der These, dass Erich Fromms Theorie eine Betrachtung des komplexen Zusammenspiels zwischen individueller Psychologie, gesellschaftlicher Dynamik und sozialen Bindungen ermöglicht, das dem Autoritarismus und rechtsextremen Dynamiken und Ideologien in heutigen Gesellschaften innewohnt. Der Workshop richtet sich an Nachwuchswissenschaftler*innen aus den Bereichen Politikwissenschaft, Sozialwissenschaften und Philosophie, die sich für die Verbindung von Erich Fromms Denken mit anderen Theorien interessieren. Den ausführlichen Call for Papers gibt es hier. Beitragsvorschläge können bis zum 07.10.2024 an Agnes Wankmüller (wankmu01@ads.uni-passau.de) und Mareike Kajewski (kajewski@uni-hildesheim.de) geschickt werden.

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CfP: Konferenz an der Humboldt-Universität zu Berlin „Green Capitalism – A New Regime of Accumulation“ (29./30.11.2024)

Im Grimm-Zentrum der Humboldt-Universität findet am 29. und 30. November eine Konferenz mit dem Titel „Green Capitalism – A New Regime of Accumulation“ statt. Sie soll einen Dialog zwischen theoretischen Debatten im ökologischen Marxismus und konkreten Untersuchungen des grünen Kapitalismus ermöglichen. Der erste Teil dieser Konferenz befasst sich mit konzeptionellen Fragen im Zusammenhang mit den ökologischen Widersprüchen des Kapitalismus. Der zweite Teil wird den grünen Kapitalismus als ein aufkommendes Phänomen und als ein Akkumulationsregime im Entstehen untersuchen. Deadline für Einreichungen ist der 01.08.2024. Alle weiteren Informationen finden sich im ausführlichen Call.

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Zwei Veranstaltungshinweise für Kurzentschlossene (Berlin und Gießen)

Wir haben mal wieder was für Kurzentschlossene!

Für Kurzentschlossene in Berlin: Am 25. Juni findet anlässlich des 75. Jahrestages von Simone de Beauvoirs Buch Das andere Geschlecht und der Veröffentlichung von Beauvoir and Politics: A Toolkit (hrsg. Von Karen Vintges und Liesbeth Schoonheim, Routledge 2023) ein Symposium an der HU Berlin statt. Im Zentrum soll dabei laut den Veranstaltern die Frage stehen, wie Beauvoir „uns“ dabei helfen kann, die Gegenwart zu verstehen und zu kritisieren. Detaillierte Hinweise zur Veranstaltung und zur (erbetenen) Anmeldung finden sich hier.

Für Kurzentschlossene in Gießen: Unter dem Titel „Digital capitalism without democracy? The transformation of mass media through proprietary markets“ wird Hauke Brunkhorst am 27.06.24 Teile seines bald erscheinenden Buches “Rechtsrevolutionen” vorstellen und diskutieren. Dabei werden Abschnitte aus dem Buch von insgesamt sechs Kommentator:innen besprochen, woran eine übergreifende offene Diskussion anschließt. Nach Anmeldung wird eine Textbasis verschickt. Die Teilnahme ist vor Ort (Rektorenzimmer, Hauptgebäude der Justus-Liebig-Universität Gießen, Ludwigstraße 23, 35390 Gießen) oder per Online-Stream möglich. Detaillierte Hinweise zur Veranstaltung und zur (erforderlichen) Anmeldung finden sich hier.

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Tagung „Der Markt und die Tugenden: Die tugendethischen Grundlagen des Kapitalismus“ (10./11. Oktober, Kiel)

Am 10./11. Oktober 2024 findet in Kiel eine von Ludger Heidbrink und Richard Runge organisierte Tagung zum Thema „Der Markt und die Tugenden: Die tugendethischen Grundlagen des Kapitalismus“ statt. Im Mittelpunkt steht die Ergründung der ambivalenten, wechselseitigen Beziehung von Märkten und Tugenden, die aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und diskutiert werden soll – mit Beiträgen unter anderem von Christian Neuhäuser, Lisa Herzog und Marco Meyer. Weitere Informationen zur Veranstaltung, zur Anmeldung sowie das vollständige Programm finden sich hier.

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CfP „Angriffe auf die unternehmerische Autokratie“

Explizit auch Abhandlungen aus der Politischen Theorie und Ideengeschichte sollen Teil eines neuen Sammelbandes zum Thema „Angriffe auf die unternehmerische Autokratie – Beiträge zur Mitbestimmung und Demokratisierung der Wirtschaft“ sein, den Martin Oppelt (Augsburg) und Falko Blumenthal (IG Metal München) gemeinsam herausgeben. Mögliche Themen und Fragestellungen erstrecken sich von Verhältnissen von Kapital und Demokratie bzw. unternehmerischer Leistung und Gemeinwohl bis zu Fragen des Politischen und der Demokratie in Gewerkschafen. Einsendeschluss für Abstracts (ca. eine Seite) ist der 31.07.2024. Im Anschluss werden zeitnah ausgewählte Beitragende eingeladen, ihre Vorschläge bis zum 31.01.2025 zu einem Artikel von etwa 45.000 Zeichen auszuarbeiten. Alle weiteren inhaltlichen und organisatorischen Fragen beantwortet der hier verlinkte umfassende Call for Papers.

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CfP Workshop „Kapitalismus und unsichere Positionen von Minderheiten“ (Gießen)

Am 4. und 5. November 2024 findet an der Justus-Liebig-Universität Gießen ein Workshop zum Thema „Kapitalismus und unsichere Positionen von Minderheiten. Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus durch die Brille materialistischer Kritik betrachtet“ statt. Ziel des Workshops ist es, kapitalismuskritische Theorien zu Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus miteinander ins Gespräch zu bringen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Forschungsansätze herauszuarbeiten, sich über Fallstricke bewusst zu werden und gleichzeitig die Potentiale der verschiedenen Ansätze für die zukünftige Theoriebildung nutzbar zu machen. Abstracts (max. 400 Wörter) in deutscher oder englischer Sprache für einen 15- bis 20-minütigen Vortrag können bis zum 30. Mai 2024 eingereicht werden. Infos zu den geplanten Inhalten des Workshops, mögliche Fragestellungen für Beiträge und bereits bestätigter Referent*innen finden sich hier im Call. (mehr …)

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„Nutze den Tag!“ – Zeitempfinden und Arbeitsdisziplin im Kapitalismus

In dieser Woche setzen wir unsere Blogpost-Reihe zum Thema Zeit fort und starten mit einem Beitrag von Vanessa Ossino. Sie diskutiert die Zeitlogik des Kapitalismus und argumentiert für das politische Potenzial von Passivität.

Wir alle wissen: Zeit ist Geld. In einer Kultur, in der Zeit als Wert und Ware gehandelt wird, wiederholt sich jenes Motto als Mantra in unzähligen Köpfen von fleißigen und effektiven Menschen oder wird zum Zukunftshorizont für diejenigen Personen, die es allererst werden wollen. Dass Zeit Geld ist, wusste schon derjenige Mann, dessen Gesicht heute den 100 Dollarschein schmückt: Benjamin Franklin. Im Glanze der puritanischen Disziplin bürgerlicher Zeiteffektivität kritisierte der amerikanische Staatsmann, der sich zeit seines Lebens für Uhren interessierte und mit dem Erfinder der Kontrolluhr befreundet war, diejenigen Personen, die ihre Zeit „sorglos vertändeln“, da sie „in Wahrheit Geldverschwender“ seien. Die Verbreitung dieses Mantras ist ein historisch spannender Effekt puritanischer Arbeitsdisziplin, die sich als ein wesentliches Element der industriellen Revolution und dem daraus resultierenden Industriekapitalismus auszeichnet. Schon Karl Marx wusste, dass Arbeitskampf immer auch Kampf um Zeit und die Verfügung über Zeit eine wesentliche Modalität der ursprünglichen Akkumulation ist. Die lineare Zeit der kapitalistischen Produktionsweise hat einen erheblichen Beitrag dazu geleistet, so Marx, dass sich eine Arbeiterklasse entwickelt hat, „die aus Erziehung, Tradition [und] Gewohnheit die Anforderungen der Produktionsweise als selbstverständliche Naturgesetze anerkennt“. Es gilt also danach zu fragen, welche Denkfiguren und Praktiken Räume eröffnen können, die eine Potentialität für ein Jenseits kapitalistischer Zeitlogiken bereithalten. (mehr …)

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Wie Adam Smith den Kapitalismus erfand – oder so ähnlich

Im zweiten Beitrag unseres mit dem Politik & Ökonomie Blog veranstalteten Adam-Smith-Schwerpunkts widmet sich Christian E. W. Kremser den häufig übersehenen utopischen und geschichtsphilosophischen Elementen in Smiths Denken.

Adam Smith gilt in der ökonomischen Theoriegeschichte – ja, richtig gelesen, so etwas gibt es wirklich, auch wenn sie unter den Disziplinen der Volkswirtschaftslehre heute allenfalls noch ein trauriges Randdasein fristet – als Begründer der ‚Klassik‘. Mit dieser Epochenbezeichnung geben die meisten Darstellungen der Geschichte des ökonomischen Denkens wiederum den Entstehungszeitpunkt der Volkswirtschaftslehre an. Smith wird auf diese Weise zum Ahnvater einer ganzen Wissenschaft stilisiert. Um dieses – zugegebenermaßen nicht unbegründete – historische Urteil zu rechtfertigen, wird für gewöhnlich vorgebracht, dass sich mit der Klassik eine Entwicklung Bahn gebrochen habe, in der sich die Ökonomik schrittweise von einer normativen hin zu einer positiven Disziplin wandelte. Dieser Prozess habe mit dem allmählichen Auseinanderbrechen der klassischen Trias der praktischen Philosophie begonnen und sei schließlich in der Konstitution der Ökonomik als einer eigenständigen Wissenschaft gegipfelt. Die seinerzeit neu aufgekommene Vorstellung, dass es Gesetzmäßigkeiten im menschlichen Handeln geben könnte, die sich unabhängig von ihren Intentionen erklären ließen, markiere dabei den Startschuss für die Emanzipation der Ökonomik von der Philosophie.

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