Symposium: „Contested Social and Ecological Reproduction“ in Dresden

Am 23. September findet an der TU Dresden ein internationales Symposium zum Thema „Umkämpfte soziale und ökologische Reproduktion/Contested Social and Ecological Reproduction“ statt, das den Umgang unterschiedlicher politischer und zivilgesellschaftlicher Akteure sowie sozialer Bewegungen mit anhaltenden multidimensionalen Krisen und der Gefährdung menschlicher Lebensgrundlagen zum Gegenstand hat. Der erste Teil des Symposiums zum Thema „Care and Supply“ findet in deutscher, die weiteren Teile – darunter auch ein Gespräch mit Nancy Fraser zu ihrem Buch Cannibal Capitalism – in englischer Sprache statt. Eine Anmeldung zu dieser öffentlichen Veranstaltung, die im Victor-Klemperer-Saal in Dresden sowie online stattfindet, ist bis zum 20. September 2022 unter constanze.stutz@tu-dresden.de möglich. Das komplette Programm mit Infos zu den unterschiedlichen Beiträgen findet sich online hier.

Weiterlesen

Herrschaft und Organisation aus Sicht der kritischen Theorie. Ein Konferenzbericht

Ist Herrschaft unabdingbar? Und was ist das Verhältnis von Herrschaft und Organisation? Mit diesen zentralen Fragen beschäftigte sich die vierte Konferenz des Peter-Bulthaup-Archivs am 25. Juni 2022 in Hannover. Leitthese der Konferenz war, dass es eine problematische Vermischung der Begriffe Herrschaft und Organisation in den Gesellschaftswissenschaften gebe. Hierdurch würde einerseits alle Organisation fälschlicherweise einer Herrschaftskritik unterzogen, während andererseits Herrschaft nicht als machtasymmetrisches Beziehungsgefüge erfasst werden könne. Ohne eine analytisch-begriffliche Differenzierung bleibe es jedoch unmöglich, insbesondere die anonymisierte Herrschaftsform der kapitalistischen Gesellschaft kritisch zu betrachten. (mehr …)

Weiterlesen

Gemeinsamer Arbeitskampf statt Identitätspolitik? Nancy Frasers Benjamin Lectures 2022

Nancy Fraser werde ja schon fast wie ein Popstar gefeiert, so Rahel Jaeggi zur Eröffnung der diesjährigen „Benjamin-Lectures“, was angesichts des mit 1000 Zuhörenden voll besetzten Haus der Kulturen der Welt keine Übertreibung darstellte. Zum dritten Mal hatte das von Rahel Jaeggi und Robin Celikates geleitete „Center for Humanities and Social Change“ an der Humboldt-Universität einen sehr prominenten Gast als Inhaberin des „Benjamin-Chairs“ ausgewählt. In ihrer Vorstellung machte Rahel Jaeggi bereits deutlich, was in den nächsten Tagen zu erwarten wäre. Vorträge, die sich – genau wie die Vortragende selbst – an der Schnittstelle von Theorie und praktischer politischer Intervention verorten lassen würden. (mehr …)

Weiterlesen

Tagung: „Philosophie und Rassismus“ (Münster / hybrid, 06.-08.10.22)

Vom 06.-08. Oktober wird die ursprünglich schon für Januar 2022 geplante Tagung über „Philosophie und Rassismus“ an der Universität Münster nachgeholt. Auf der Tagung soll Rassismus aus philosophischer Perspektive analysiert und im Zusammenhang mit anderen Formen der Beherrschung diskutiert werden.  Neben der Präsenzteilnahme kann man die Tagung auch per Livestream verfolgen. Alle Informationen dazu und zum Programm finden sich hier.

Weiterlesen

Vortrag: „Unpayable Debt“ und „Future Perfect“ mit Denise Ferreira da Silva (Berlin)

Die Theoretikerin und Künstlerin Denise Ferreira da Silva spricht am 25.06. und 30.06. in Berlin über ihr kommendes Buch Unpayable Debt und die darin vertretene „poethische“ Perspektive auf Kolonialität und globales Kapital. Organisiert werden die beiden Veranstaltungen vom Lehrstuhl Theorie der Politik der HU Berlin zusammen mit FG DeKolonial und Savvy Contemporary. Alle weiteren Informationen gibt es hier und hier.

Weiterlesen

Benjamin-Lectures: Nancy Fraser über „Three Faces of Capitalist Labor“ (Berlin 14.-16.6.))

Nancy Fraser wird in diesem Jahr die Benjamin-Lectures in Berlin halten. Sie spricht am 14./15./16. Juni 2022 über „The three faces of capitalist labor. Uncovering the hidden ties among gender, race and class“. Im Zentrum der Lectures steht die folgende Frage: Sollten wir die heutigen antirassistischen, antiimperialistischen und feministischen Kämpfe als unerkannte Arbeitskämpfe betrachten? Fraser widmet sich der verborgenen Verbindungen zwischen Geschlecht, Rasse und Klasse, indem sie sie mit drei Formen der kapitalistischen Arbeit verknüpft: ausbeuterische Arbeit, entrechtete Arbeit und Hausarbeit. Die öffentlichen Vorlesungen finden jeweils von 18-20 Uhr im Haus der Kulturen der Welt statt; eine Anmeldung ist nicht notwendig. Alle ausführlichen Informationen findet Ihr hier.

Weiterlesen

Roundtable „Racial Capitalism“ in Berlin am 30.5.2022

Das Berliner Center for Humanities and Social Change veranstaltet am 30.5.2022 einen öffentlichen Roundtable zum Thema „Racial Capitalism“. Sprecher*innen auf dem Podium sind Manuela Bojadžijev, Nancy Fraser, Bafta Sarbo and Keeanga-Yamahtta Taylor. Ausgangspunkt der Debatte sind zwei Fragen: Sind kapitalistische Gesellschaften notwendigerweise rassistisch? Und falls das zutrifft, warum ist das so? Entlang dieser beiden Fragen soll der komplexe Zusammenhang zwischen Rasse, Geschlecht und Kapitalismus vermessen werden. Die Veranstaltung findet von 18-20 Uhr im Audimax II (Hörsaalzelt) in der Philippstr. 13/ Luisenstr. 56 statt; alle Details finden sich hier.

Weiterlesen

Konferenz „Rethinking Political Regimes: Oligarchy, Capitalism and Contemporary Hierarchies“ HH

Von 21. bis 23. Mai 2022 findet am Hamburger Institut für Sozialforschung eine internationale Tagung zum Thema „Rethinking Political Regimes: Oligarchy, Capitalism and Contemporary Hierarchies“ statt. Die Tagung ist eine Kooperationsveranstaltung mit dem Institute of Social and Political Studies, Rio de Janeiro, der Alexander von Humboldt Stiftung und der New School for Social Research, New York. Vorträge kommen u.a. von Kathya Araujo, Martin Breaugh, José Maurício Domingues, Federica Duca, Mariana Heredia, Bob Jessop, Andreas Kalyvas, Wolfgang Knöbl. Das Programm zu der Veranstaltung findet Ihr hier; Infos zur Anmeldung gibt es hier.

Weiterlesen

Politische Theorie der postneoliberalen Wirtschaftsordnung – Lesenotiz zu Joscha Wullwebers „Zentralbankkapitalismus“

Die jüngsten Transformationen des finanzialisierten Kapitalismus lassen sich schwer auf einen Begriff bringen. Die Schaffung, Verbreitung und Verselbstständigung neuartiger Finanzinstrumente seit den 1980er-Jahren begünstigten die Entkopplung der Kapital- und Kredit- von der realen Produktionswirtschaft. Weil der Deregulierungswille mittlerweile jedoch merklich abgenommen hat und sich selbst treueste Anhänger von ihrer früheren Liberalisierungseuphorie distanzieren, und weil gleichzeitig Staaten- und internationale Regulierungsbehörden ihr Verhalten ändern, ist eine Diskussion um das neue Antlitz des zeitgenössischen Kapitalismus entbrannt. Lange Zeit mussten terminologische, mit dem Präfix „Post-“ versehene Hilfskonstruktionen – sei es im Sinne eines Post-Fordismus oder Post-Neoliberalismus – als Ersatzbestimmungen herhalten. Mit seiner Habilitationsschrift, die nun bei Suhrkamp erschienen ist, wagt Joscha Wullweber den ambitionierten Versuch einer solchen Bestimmung. Er legt eine elegante Zeitdiagnose vor, die Politische Ökonomie auf einem soliden politik- und gesellschaftstheoretischen Fundament betreiben möchte. Dieses Unterfangen ist äußerst ertragreich und wirft weiterführende Fragen auf, wie all das konzeptionell integriert zu werden vermag.

(mehr …)

Weiterlesen

„2050“ – 30 Jahre Wandel und doch kein Neuanfang

Aus dem Jahr 2050 zurückblickend sehen wir, dass viele Chancen und Weichenstellungen verpasst wurden, das Zusammenleben auf der Erde friedlich, gerecht und im Rahmen der planetaren Grenzen ökologisch zu gestalten. Ein echter Neuanfang fand nicht statt, und doch können wir einen starken sozialen Wandel voller Widersprüchlichkeiten, abrupter Kipppunkte und harscher Konflikte konstatieren. Während das 20. Jahrhundert (trotz disruptiver humanitärer Katastrophen in Form von Weltkriegen und Holocaust) noch im Modus stetigen sozialen Wandels ablief, deutete sich bereits zu Beginn des neuen Jahrhunderts an, dass Disruption den sozialen Wandel fortan kennzeichnen sollte: Die historischen Einschnitte des Terrorangriffs vom 11. September 2001, der Wirtschafts- und Finanzkrise des Jahres 2008 oder der Covid 19-Pandemie des Jahres 2020 sind hier chiffrenartig zu nennen. Insbesondere mit dem Corona-Jahr 2020/21 entstand weltweit in Teilen der Bevölkerung der Eindruck, dass das bisher hegemoniale Projekt der westlichen Moderne mit seiner Fortschrittserzählung an sein Ende gekommen war.

(mehr …)

Weiterlesen