Konferenz: „How to dis/agree like friends“ (Regensburg)

Vom 12. bis 14. Juni findet in Regensburg eine internationale Konferenz zum Thema „How to dis/agree like friends“ statt, die die zeitgenössische These einer Verrohung der Debattenkultur aufgreift und durch die Zusammenführung ideengeschichtlicher, philosophischer und demokratietheoretischer Perspektiven versucht, einen Beitrag zum Verständnis und zur Weiterentwicklung einer zivilen Debattenkultur in liberalen Demokratien zu leisten. Das vollständige Programm der Konferenz findet ihr hier. Um Anmeldung per E-Mail an ricarda.wuensch@ur.de wird bis zum 5. Juni gebeten.

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Der Liberalismus gegen sich selbst und die Rückkehr des Kalten Krieges. Ein Gespräch mit Samuel Moyn – Teil 1

Ist der Liberalismus noch zu retten? Während globale Krisen, neue Konflikte und populistische Bedrohungsszenarien die liberalen politischen Ordnungen zunehmend verunsichern, feiert eine totgeglaubte Weltsicht ihr schleichendes Comeback: Die Denkmuster eines Cold War Liberalism scheinen im Klima von Krieg, allgemeiner Aufrüstung wie auch einer politisch verordneten Verteidigung der Freiheit erneut auf dem Vormarsch zu sein. Samuel Moyn, hat mit Liberalism against Itself. Cold War Liberals and the Making of our Times (Yale University Press) ein Buch über die intellektuelle Genese dieser (historisch) spezifischen Spielart des Liberalismus verfasst. Darin diagnostiziert er eine folgenschwere Selbstzersetzung zentraler Elemente der liberalen Denktradition.  

Einst sei der Liberalismus als Flaggschiff der Emanzipation angetreten, habe seine theoretische Schlagkraft aus dem kritischen Geist der Aufklärung geschöpft und eine zutiefst optimistische Geschichtsauffassung vertreten. Anfang des 20. Jahrhunderts habe dieser Liberalismus jedoch zu erodieren begonnen – ein Prozess, der letztlich, begleitet vom theatralischen Säbelrasseln des Kalten Krieges, zu einer vollständigen Degeneration seiner ursprünglichen politischen Motive geführt habe. Liberales Denken sei auf neoliberale Marktfantasien oder neokonservativen Moralismus zusammengeschrumpft. In Liberalism against Itself entwickelt Moyn seine These über die Erosion des Liberalismus und den politischen Denkkosmos des Kalten Kriegs anhand der Darstellung verschiedener historisch-theoretischer Portraits: Beeinflusst durch die Erfahrung des Nationalsozialismus wie auch die Bedrohung durch den sowjetischen Kommunismus strebten Autorinnen und Autoren wie Judith Shklar, Isaiah Berlin, Karl Popper, Gertrude Himmelfarb, Hannah Arendt und Lionel Trilling danach, die utopischen, progressiven und auch radikalen Elemente aus dem liberalen Denken zu verbannen. Diese Vertreterinnen und Vertreter eines Cold War Liberalism entkernten den Liberalismus, schufen ein Denken, das jede emanzipatorische Agenda abgeschrieben hatte und begnügten sich damit, bestehende Freiheiten auch mit repressiven Mitteln zu verteidigen. Übrig blieb eine Politik der Angst, die den Schutz der fragilen demokratischen Gesellschaft gegen innere wie äußere Bedrohungen zum lähmenden politischen Leitmotiv erhoben hatte.  

Über sein aktuelles Buch und die Rückkehr des Kalten Krieges sprach Samuel Moyn, Chancellor Kent Professor of Law and History an der Yale University, mit Julian Nicolai Hofmann, Yale Visiting Fellow und Doktorand am Arbeitsbereich Politische Theorie und Ideengeschichte der Technischen Universität Darmstadt. Das Gespräch entstand im Februar 2024 in New Haven, Connecticut. Der Theorieblog bringt dieses Gespräch in zwei Teilen, der heutige erste Teil geht auf die zentralen Begriffe, Argumente und Referenzautorinnen und -autoren von Liberalism against Itself ein, der morgige zweite Teil adressiert einen breiteren theoretischen Kontext.

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CfP: Hannah Arendts Reflexionen zum Begriff der „Arbeit“

Die Zeitschrift HannahArendt.net bittet für ihre Ausgabe 14/2024 um Beitragsvorschläge, die sich mit Hannah Arendts Begriff der „Arbeit“ befassen. Abstracts von geplanten Essays können bis zum 30.11.2023 an Hans-Jörg Sigwart (sigwart@ipw.rwth-aachen.de) geschickt werden. Eine ausführlichere Beschreibung des geplanten Vorhabens findet ihr hier.
 

 

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CfP: Arendts Freiheitsbegriff (Freiburg)

Vom 14. bis 15.12.2023 findet in Freiburg eine Tagung zum Thema „Handeln und Urteilen: Grundlagen des Freiheitsbegriffs in Hannah Arendts politischem Denken“ statt. Die  Tagung möchte Arendts Freiheitsbegriff auf dessen Voraussetzungen hin befragen. Wie begründet Arendt die ihrer Ansicht nach wie ein Wunder anmutende Freiheit? Wie kann der Mensch sich nach Arendt als frei nicht nur in der vernünftigen Bestimmung seines Willens, sondern auch in der Welt und in seinem Wirken als Teil der Menschheit auffassen? Woher rührt die menschliche Fähigkeit zum politischen Handeln? Müssen wir zur Freiheit erst befähigt werden (wenn ja, wodurch?) oder sind wir immer schon des politischen Handelns fähig? Abstracts im Umfang von 300 bis 500 Wörtern, die sich mit diesen (oder ähnlichen) Fragen beschäftigen können bis zum 06.11.2023  an martin.baesler@politik.uni-freiburg.de und yewon.kim@fu-berlin.de geschickt werden. Alle weiteren Details im PDF.

 

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Radical Democracy Workshop mit Bonnie Honig in Frankfurt

Am 23. Januar 2023 findet am Institut für Sozialforschung in Frankfurt unter dem Titel „Resistibility, Interruption, Refusal. Agonistic Subjectivity and Feminist Politics” ein Workshop mit Bonnie Honig (Brown University) statt. In dem Workshop sollen die zentralen Themen von Honigs Werk mit besonderem Fokus auf ihre kritische Lesart von Arendt sowie ihre Reinterpretationen von Figuren wie Sophokles‘ Antigone und Euripides‘ Agaue diskutiert werden. Wer an dem Workshop teilnehmen möchte, kann sich bis zum 13.01.2023 anmelden (trautmann@em.uni-frankfurt.de) und bekommt dann die Texte zugeschickt, die Grundlage des Workshops sind. Das Programm und weitere Infos zu der Veranstaltung gibt es hier im PDF.

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Gesellschaftliche Herausforderungen unserer Zeit: Multiple Krisen, politische Bildung und politische Urteilskraft

Den zweiten Beitrag zu unserem Schwerpunkt „Politische Theorie und Politische Bildung“ steuert Waltraud Meints-Stender bei. Den gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit sollten politische Theorie und politische Bildung einen pluralitätsbejahenden Politikbegriff entgegensetzen – und dabei die Reflexion auf die gesellschaftlichen Verhältnisse nicht aus den Augen verlieren.

Krieg in der Ukraine, Corona-Epidemie, Klimakrise, Migrationsbewegungen, wachsende soziale Ungleichheit im globalen Maßstab und die darauf reagierende Renaissance völkisch-nationalistischer Politikprojekte sowie Antisemitismus, Rassismus und Sexismus stellen die politische Theorie und politische Bildung vor enorme Herausforderungen. Sie nötigen zur Kritik. Sowohl die politische Theorie als auch die politische Bildung bedürfen heute mehr denn je einer Hinwendung zur Wirklichkeit. Sie müssen den autoritären Versuchungen in der Gegenwart ein nicht identitäres, nicht homogenisierendes Verständnis von Politik entgegensetzen, das diese nicht an Gemeinschafts- und Zugehörigkeitspostulate bindet, sondern das Faktum der Pluralität ins Zentrum rückt. Und sie bedürfen gesellschaftstheoretischer Analysen, die es ermöglichen, die sozialen Voraussetzungen der Demokratie in den Blick zu nehmen. Vor diesem Hintergrund sind die folgenden drei Thesen formuliert. (mehr …)

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Im Spiegel des Personalen und des Subjektiven – Ein Bericht zur Frühjahrstagung der DVPW-Sektion Politische Theorie und Ideengeschichte an der RWTH Aachen

Gegenwärtige politische Herausforderungen wie die Klima- und Umweltkrise, die Covid-19-Pandemie, aber auch gesellschaftliche Kontroversen um Identitätspolitik, Feminismus und Postkolonialismus lösen eine Befragung etablierter Verständnisse von Subjektivität und Personalität aus. Diese aktuellen politiktheoretischen Debatten mit den grundsätzlichen Fragen nach den Begriffen des Subjektes und der Person zu verbinden, war das Ziel der Frühjahrstagung Personen und Subjekte des Politischen der Sektion für Politische Theorie und Ideengeschichte in der DVPW, die – organisiert von Michel Dormal, Jürgen Förster, Emanuel Richter und Hans-Jörg Sigwart – vom 23. – 25. März 2022 an der RWTH Aachen stattfand. (mehr …)

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Hannah Arendt Tage 2021 in Hannover: „Start Doing“

Unter dem Titel Start Doing“ – Unsere Verantwortung für die Zukunft finden vom 12. bis zum 16. Oktober in Hannover die Hannah Arendt Tage 2021 statt. Bei dieser, u.a. vom Institut für Politikwissenschaft der Leibniz Universität organisierten, Veranstaltung steht die Frage im Mittelpunkt „Ist eine klimagerechte und nachhaltige Welt noch möglich?“. Das Programm umfasst Vorträge unterschiedlicher Disziplinen, Filmbeiträge z.B. über Fridays for Future , Lesungen, Konzerte und Diskussionen. Nicht zuletzt spricht Maria Robaszkiewicz unter dem Titel „Mit Hannah Arendt über das Wetter sprechen und handeln“. Alle weiteren Infos zum Programm und zur Organisation finden sich online sowie hier im Flyer.

 

 

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Konferenz: Arendts Kritik am »archimedischen Punkt«

Am Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kultuforschung findet am 2. und 3. Juli die Konferenz Arendts Kritik am »archimedischen Punkt« – Erscheinungsraum einer nicht gegebenen Welt statt. Die Tagung will fragen wie oder wo wird ein Erscheinungsraum adressiert, wenn es nicht – wie für die griechische Polis – eine gegebene Welt gibt? Wie oder wo wird ein Gemeinsames adressiert, wenn nicht – wie in Neuzeit und Moderne – ein archimedischer Punkt vorausgesetzt wird? Sie tut dies unter anderem mit Beiträgen der Organistorin Marita Tatari, von Eva Geulen und anderen. Das Tagungskonzept, das Programm und den Zoom-Link zur Teilnahme findet ihr hier.

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Veranstaltung: Rassismus bei Arendt?

Am 24. März findet  eine Veranstaltung der Hannah Arendt Tage Hannover zum Thema „Rassismus bei Arendt?“ statt. Priya Basil, Felix Axster und René Aguigah werfen einen „aktuellen Blick auf Widersprüche im Urteilen“ und diskutieren über dieses wichtige Thema. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr und findet online statt. Mehr Infos zu Referent*innen und Thema gibt es hier. Um eine Anmeldung bis zum 22. März unter: hat@hannover-stadt.de wird gebeten.

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