CfP: ZPTh-Themenheft „Die großen Herausforderungen unserer Zeit: Ethik und/oder politische Theorie?“

Für das neue Themenheft der Zeitschrift für Politische Theorie werden Beiträge zum Thema „Die großen Herausforderungen unserer Zeit: Ethik und/oder politische Theorie?“ gesucht.

Das Themenheft nimmt sich zur Aufgabe das Verhältnis zwischen Angewandter Ethik als problembezogenen und interdisziplinären Theorierahmen und diskursives Praxisfeld und politischer Theorie und Philosophie angesichts der großen Herausforderungen der Zeit wie der Klima- und Umweltkrise, der Digitalisierung oder der Fragmentierung liberaler Gesellschaften zu diskutieren.

Abstracts im Umfang von max. 3000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) können bis zum 15.06.2025 an die Herausgeberin des Themenheftes Lorina Buhr (lorina.buhr[at]uni-hamburg.de) gesendet werden. Ein Feedback ist bis zum 15.07.2025 vorgesehen; die fertigen Beiträge (Länge 60.000 inkl. Leerzeichen) sind dann bis zum 03.12.2025 einzureichen. Die Auswahl für den Druck unterliegt bei der ZPTh einem anonymisierten peer-review Verfahren. Den ausführlichen Call mit allen weiteren Informationen findet ihr hier.

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CfA WiMi (PraeDoc 65%) Ethik der Digitalisierung Oldenburg

In der Abteilung „Ethik der Digitalisierung“ (Prof. Dr. Anna-Verena Nosthoff) an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg ist eine zunächst auf drei Jahre befristete Stelle als Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (65%) zur Promotion ausgeschrieben. Der*die künftige Stelleninhaber*in soll im Bereich kritischer Digitalisierungsforschung mit theoretischem Schwerpunkt forschen und ein erfolgreich abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium der Philosophie, der politischen Theorie oder Politikwissenschaften, der Soziologie (Gesellschaftstheorie) oder der Medienwissenschaften mitbringen. Bewerbungsschluss ist der 30.4.2025. Die genauen Informationen finden sich hier.

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CfA: Summer School „History & Memory: Ethical Dimensions“ (Passau)

Vom 4. – 8. August 2025 findet an der Universität Passau zum zweiten Mal die internationale und interdisziplinäre Passau Summer School for Applied Ethics (PASSAE) statt, die sich auch an Studierende der Politik- und Sozialwissenschaften richtet: Unter dem Titel „History & Memory: Ethical Dimensions“ soll zentral die Frage nach dem verantwortungsvollen Umgang mit historischen Ereignissen und Erinnerungen diskutiert werden. Organisiert wird die Summer School von der Professur für Angewandte Ethik.

Die Bewerbungsfrist läuft bis einschließlich 15.02.2025. Mehr Informationen findet ihr auf der Website.

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Tagung „Der Markt und die Tugenden: Die tugendethischen Grundlagen des Kapitalismus“ (10./11. Oktober, Kiel)

Am 10./11. Oktober 2024 findet in Kiel eine von Ludger Heidbrink und Richard Runge organisierte Tagung zum Thema „Der Markt und die Tugenden: Die tugendethischen Grundlagen des Kapitalismus“ statt. Im Mittelpunkt steht die Ergründung der ambivalenten, wechselseitigen Beziehung von Märkten und Tugenden, die aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und diskutiert werden soll – mit Beiträgen unter anderem von Christian Neuhäuser, Lisa Herzog und Marco Meyer. Weitere Informationen zur Veranstaltung, zur Anmeldung sowie das vollständige Programm finden sich hier.

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CfA Juniorprofessur „Ethik der Digitalisierung“ (TT W2) in Oldenburg

An der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg ist eine Juniorprofessur (mit Tenure Track W2) für Ethik der Digitalisierung ausgeschrieben. Die zentrale Aufgabe der Professur ist es, die ethischen Probleme herauszuarbeiten, die mit den neuen digitalen Technologien gesamtgesellschaftlich verbunden sind, und sie philosophisch zu reflektieren. Die Professur ist am Institut für Philosophie angesiedelt, erwartet werden ein überdurchschnittlich gut abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium und eine überdurchschnittlich gut abgeschlossene Promotion, wobei mindestens einer der Abschlüsse in aus der Philosophie oder einem verwandten Fach (z. B. Philosophy, Politics and Economics; Media, Technology and Society) stammen muss. Bewerbungsschluss ist der 30.8.2023, genaue Informationen finden sich hier.

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CfA: Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (TV-L 13, teilzeitgeeignete Vollzeitstelle) an der Universität Hamburg

In der Arbeitsgruppe „Ethik in der Informationstechnologie“ im Fachbereich Informatik der Universität Hamburg ist zum 01.07.2023 die Stelle einer/eines wissenschaftlichen Mitarbeiterin/Mitarbeiters (TV-L 13, teilzeitgeeignete Vollzeitstelle) ausgeschrieben. Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit erkenntnistheoretischen, ethischen, politischen und gesellschaftlichen Voraussetzungen und Implikationen digitaler Technologien, mit besonderem Fokus auf Big Data, Künstliche Intelligenz und digitale Plattformen.

Die Stelle ist befristet für die Dauer von zunächst drei Jahren. Bewerbungsschluss ist der 24.04.2023. Weitere Informationen finden sich hier.

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Natan Sznaiders Fluchtpunkte der Erinnerung und eine Ethik des Gedenkens

Die gegenwärtigen Erinnerungsdebatten sind oft zersplittert und unübersichtlich. Ausstellungen, Namensgebungen, Statuen – Diskussionen über Themen der Erinnerung gehen oft über Wochen und Monate durch die Medien. Durch eine multidimensionale Ethik des Gedenkens könnten diese Debatten in eine bessere Ordnung gebracht werden. Zu diesem Resümee kann man kommen nach der Vorstellung von Natan Sznaiders sehr lesenswertem Buch „Fluchtpunkte der Erinnerung“ im Literaturhaus in Stuttgart am 22. Juli 2022. Es war eine bemerkenswerte Veranstaltung, moderiert von Matthias Bornuth, als Teil der Serie Schreiben in Entzauberten Zeiten, die seit Herbst 2020 läuft. (mehr …)

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Sorge an den Grenzen Europas

Nach vielfältigen Beiträgen unserer Debatte um den Begriff der Sorge diskutiert Jasmin Behrends zum Abschluss Sorge als universelle zwischenmenschliche Praxis und rückt dabei die Situation an den EU-Außengrenzen ins Blickfeld.

Vielen ist das Thema Sorge, Fürsorge oder Care in deutschsprachigen, sozialwissenschaftlichen Debatten als eine Kernfrage feministischer Politik bekannt, welche häufig entlang vergeschlechtlichter Ungleichheitsverhältnisse in klassisch feminisierten und gesellschaftlich abgewerteten Arbeitsbereichen der Kinderbetreuung, der Pflege, der Bildung und der Hausarbeit diskutiert wird. Neben diesen etablierten Care-Debatten zeigen aktuelle Werke wie das Care Manifesto des The Care Collective wie der Strang der Care-Ethik aus der feministischen Moralphilosophie einen anderen, universellen Sorgebegriff prägt. Die Autor:innen Joan C. Tronto und Berenice Fisher betrachten Sorge auf diese Weise als ubiquitäre Handlung, die sich in einer Vielzahl unserer alltäglichen Praktiken wiederfinden lässt und eine essenzielle Grundlage menschlichen Lebens in einer interdependenten Welt ist. Ausgehend von einem Begriff der Sorge, der diese als universelle zwischenmenschliche Praxis versteht und das Aufeinander-angewiesen-sein als lebensnotwendig in den Vordergrund theoretischer Überlegungen stellt, lässt sich aus einer machtkritischen Perspektive die Frage diskutieren: wer kümmert sich in einer bestimmten Situation / Konstellation um wen und wer wird von Sorge ausgeschlossen?

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Pflicht, Verantwortung, Genuss!? Appell für ein lustvolles Sorgen in der politischen Philosophie

Der zweite Text in Teil 3 unserer Debatte um den Begriff der Sorge behandelt das politische Sorgeverständnis des spanischen Kollektivs Precarias a la deriva und bringt es in Dialog mit der Philosophie von Emmanuel Lévinas.

 

„Wollen wir wirklich die Wirtschaft zerstören, nur um den Planeten zu retten?“ fragte ein Bundestagswahlplakat der Partei Die Partei im September 2021 und zeigt damit auf sarkastische Art, dass es verschiedene Perspektiven darauf geben kann, was einem Sorge bereitet. Die Sorge um den reibungslosen Ablauf der Wirtschaft und die Sorge um eine zukünftige Lebensfähigkeit auf dem Planeten Erde scheinen in Zeiten der Klimakrise nicht unbedingt Hand in Hand zu gehen. Mit dem Spannungsverhältnis von der Sorge um wirtschaftlichen Profit und der Sorge um Mensch und Planet beschäftigte sich das spanische Kollektiv Precarias a la deriva bereits vor einigen Jahren. Die Precarias bezeichnen sich als heterogenen Zusammenschluss von Frauen, die im Zuge des spanischen Generalstreiks 2002 ihre eigenen Handlungsmöglichkeiten in prekären Sorge-Verhältnissen erforschten. Ihrer Meinung nach ist „die Sorge […] jene durchgehende und unsichtbare Linie, deren Unterbrechung verheerend wäre.“ Das heißt, ohne die vielfach unsichtbar geleisteten und in endloser Abfolge zu wiederholenden Sorgetätigkeiten wie Kinder zeugen und gebären, Lebensmittel anbauen, Mahlzeiten zubereiten, Häuser errichten, Windeln wechseln, Klos putzen, Kranke pflegen und Trauernden zuhören, gibt es kein menschliches Leben. Die Precarias sezieren in ihrem kollektiv verfassten Essay Globalisierte Sorge die leidvollen Verflechtungen von Wirtschaft und sorgenden Tätigkeiten, die in der Spannung zwischen der Profitlogik des Marktes und der Lebenslogik der Sorge zu finden sind. Diese leidvollen Verflechtungen sind für die Precarias beispielsweise ein falsches Verständnis von Liebe in der patriarchalen Form der Kleinfamilie oder die globalen Affekt- und Sorgeketten, bei denen oftmals Frauen* weit entfernt von ihren Liebsten in anderen Regionen der Welt sorgend tätig sind.

Die Precarias sprachen über diese Verflechtungen lange vor dem Frühjahr 2020 oder dem Sommer 2021, in denen der Sorge-Begriff mit Beginn der Covid19-Pandemie sowie den verheerenden Überflutungen auch im scheinbar sicheren Europa eine neue Welle der Aufmerksamkeit und damit der Sichtbarkeit erhielt. Diese Aufmerksamkeit ist entscheidend, denn die bislang meist unsichtbare Linie der Sorge in den Mittelpunkt gesellschaftlichen Handelns zu stellen, ist eine der drängendsten Aufgaben dieser Zeit, wenn nicht weitere Pandemien und die Klimakrise ein gutes Leben auf dem Planeten Erde in absehbarer Zeit verunmöglichen, also die Linie der Sorge unterbrechen sollen. Mit der Frage danach, wie und warum der Erhalt dieser Linie der Sorge als eine lustvolle Praxis begriffen werden kann, beschäftigt sich dieser Beitrag. (mehr …)

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