Schwerpunkt: Die vielen Gesichter des Adam Smith

Adam Smiths Geburtstag jährt sich in diesem Jahr zum 300. Mal. – Der Politik & Ökonomie Blog und der Theorieblog nehmen das diesjährige Smith-Jubiläum zum Anlass, sich in einem auf beiden Seiten veröffentlichten Schwerpunkt dem schottischen Moralphilosophen und politischen Ökonomen zu widmen. Für dieses Kooperationsprojekt konnten Forscherinnen und Forscher aus der Wirtschaftswissenschaft, der Philosophie und der Politikwissenschaft gewonnen werden, die Smith auf Fragen unserer Zeit beziehen, ihn in seiner Zeit verorten, seiner theoriegeschichtlichen Bedeutung nachspüren und Einblicke in die Wirkungsgeschichte seines Werkes geben.  (mehr …)

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Debatte: Sorge

Liebe Leser*innen!

in unserem vierten Call for Blogposts haben wir – nach Calls zu den Begriffen „Heimat“ (2018), „Solidarität“ (2019) und „Neuanfang“ (2020) – zu Beiträgen zum Thema „Sorge“ aufgerufen und dabei nach politischen bzw. politiktheoretischen oder politikphilosophischen Bedeutungen dieses Begriffs gefragt.

Auch in diesem Jahr war das Interesse groß und uns haben viele spannende Texte erreicht. Ein erster Dank geht deshalb zunächst an alle, die einen Text eingereicht haben.

In den nächsten drei Wochen veröffentlichen wir nun eine facettenreiche Auswahl von Beiträgen, die Begriff und Idee der Sorge aus ganz unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Dabei werden unterschiedliche Dimensionen der Sorge und des Sorgens herausgearbeitet und hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Politik bzw. das Politische diskutiert.

Pro Woche erscheinen zwischen Dienstag und Donnerstag zwei bzw. drei Texte. Los geht es diese Woche mit zwei grundlegenden, aber doch ganz unterschiedlichen Beiträgen von Regina Schidel zu einer Politik der Sorge und Benjamin Ewert zu Für-, Nach- und Vorsorge im Sozialstaat. Woche Zwei rückt die Idee der „Sorge um die Seele“ (Leonhard Riep) bzw. der Selbstsorge (Manuel Schulz) in den Fokus. Woche Drei schließlich wendet sich praktischen Fragen rund um Sorge und Sorgen zu – mit Beiträgen zu Sorge und Aktivismus (Liza Mattutat), Sorge als lustvoller Praxis (Feline Tecklenburg) und Sorge und Widerstand (Jasmin Behrends).

Alle Beiträge werden wir bei Erscheinen hier – nach dem Klick – verlinken, so dass dieser Post auch als Übersicht über die Debatte dient.

Alle Leser*innen und Beiträger*innen laden wir an dieser Stelle herzlich ein, in den Kommentarspalten aktiv mitzudiskutieren. Wie immer sind alle Meinungen, Kritik, Ergänzungen und Perspektiven willkommen, damit wir gemeinsam eine möglichst lebendige und vielfältige Debatte erleben.

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Politik, ‚wie sie ist‘: Status Quo und Desiderata der realistischen politischen Theorie

Politische Theorie sollte realistisch sein. So allgemein formuliert wird diese These wohl kaum auf Widerspruch stoßen. Was nützt schon eine politische Theorie, die unrealistisch ist, weil sie Konzepte und Argumente entwirft, die mit der Realität wenig zu tun haben – dem werden vermutlich viele politische Theoretiker*innen zustimmen. Jenen Theoretiker*innen aber, die in jüngerer Zeit die Forderung nach einer realistischen politischen Theorie stark machen, geht es um eine grundsätzlichere Debatte über Agenda und Selbstverständnis der politischen Theorie. Ich möchte im Folgenden einige Eckpunkte dieser Debatte beschreiben und zwei Thesen vertreten. Erstens: Das Spannende an der realistischen politischen Theorie ist, dass sie versucht, einen Platz zwischen politischen Moralkonzeptionen und der bloßen Deskription von Politik zu besetzen. ‚Realistische‘ Legitimitätstheorien zeigen, wie sich normative Kriterien im Rahmen einer stärker politischen als moralischen Logik begründen lassen. Zweitens: Realistische politische Theoretiker*innen haben bisher zu wenig geliefert, um dem Verdacht entgegenzutreten, dass die Distanz zum ‚politischen Moralismus‘ mit einer unkritischen Haltung gegenüber Machtasymmetrien und Herrschaftsverhältnissen erkauft wird. Das ist ein Defizit der Debatte, das mehr Aufmerksamkeit finden sollte. Denn der Impuls, den realistische politische Theorien der politiktheoretischen Debatte geben können, verspricht umso wertvoller zu sein, je deutlicher wird, dass sie normative politische Theorie auf eine neue Weise denken, anstatt die normativen Ansprüche politischer Theorie bloß zu reduzieren. (mehr …)

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CfA: Mitarbeiterstelle in Graz/Potsdam

Der Arbeitsbereich Politische Philosophie der Karl-Franzens-Universität Graz sucht einen Mitarbeiter/eine Mitarbeiterin für das Forschungsprojekt “Climate Engineering and Mitigation: Illusion, Complement, or Substitute? “. Die Dissertationsstelle im Bereich Moralphilosophie oder politische Philosophie ist in Graz (2 Jahre, 30 Stunden/Woche) und am Potsdamer Institute for Advanced Sustainability Studies (1 Jahr, 50%-Stelle) angesiedelt und soll so rasch als möglich besetzt werden. Einsendeschluss für Bewerbungen ist der 15. Februar, die offizielle Stellenauschreibung findet Ihr hier auf den Seiten des Grazer Arbeitsbereichs.

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Podcast: Franziska Martinsen – Das europäische Subjekt der Menschenrechte

Der zweite Podcast unserer Vorlesungsreihe “Zur Zukunft der Politischen Theorie im 21. Jahrhundert” hat die Kinderkrankheiten fast überwunden und steht nun in guter Soundqualität mit nur gelegentlichem Ruckeln zur Verfügung. Leider musste uns Paula Diehl kurzfristig absagen, weshalb es nächsten Montag den vorgezogenen Vortrag von Holger Zapf geben wird, während wir hoffen Paula Diehl in der folgenden Woche begrüßen zu dürfen.

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Mit den Grenzen der Menschenrechte beschäftigte sich Franziska Martinsen in ihrer Habilitation, aus der der Vortrag „Das europäische Subjekt der Menschenrechte“ hervorgegangen ist. Schon im Titel steck das Paradox, das sich als zentrales Problem durch den gesamten Vortrag zieht: Die Gleichzeitigkeit von universellem Geltungsanspruch der Menschenrechte und der Partikularität ihrer europäischen Genese. Franziska Martinsen richtet deshalb einen genealogischen Blick auf das Menschenrechtssubjekt und zeigt u.a. unter Rückgriff auf postkoloniale Kritik, durch welche Ausschlüsse es gebildet wurde und weiter stabilisiert wird: Das Subjekt der Aufklärung benötigt das Unaufgeklärte und so entpuppen sich die Menschenrechte als die Rechte des weißen (reichen) Mannes. Die mit diesen impliziten anthropologischen Annahmen verbundene Naturalisierung entspricht das in der Philosophie und politischen Theorie weitverbreitete moraltheoretische Verständnis der Menschenrechte. Der moraltheoretischen Lesart, in der die Subalternen nur als leidtragende Objekte von Barmherzigkeit vorkommen, möchte Martinsen – im Anschluss an Hannah Arendts berühmtes Recht Rechte zu haben – eine politische entgegenstellen. Menschenrechte sind in dieser nicht vornehmlich passive Eigenschaften, sondern aktiv zu artikulierende Ansprüche der Selbstermächtigung.

Audio: Download

Audio-Stream:

Das Video gibt’s nach dem Sprung:

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Neue Zeitschrift: Moral Philosophy and Politics

Soeben ist die erste Ausgabe der neuen Zeitschrift „Moral Philosophy ans Politics (MOPP)“ erschienen, die von Michael Schefczyk (Leuphana Universität) herausgegeben wird und sich philosophischen Themen von öffentlicher Relevanz widmet:

Moral Philosophy and Politics (MOPP) is an international, peer-reviewed journal which invites the submission of original philosophical articles on issues of public relevance. ‘Public relevance’ is to be understood in a broad sense. Of particular interest to the journal are the philosophical assessment of policy and its normative basis, analyses of the philosophical underpinnings or implications of political debate and reflection on the justice or injustice of the social and political structures which regulate human action.

Nach kurzer Anmeldung ist die Zeitschrift kostenlos online zugänglich.

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Kann denn Strafe Sünde sein? Tübinger Graduiertenkonferenz in Praktischer Philosophie zur Moralität von Strafe

Vom 05. bis 07. Dezember dieses Jahres findet die Vierte Tübinger Graduiertenkonferenz in Praktischer Philosophie statt, dieses Jahr zum Thema Strafrechtstheorie. Gastredner sind die Rechtsphilosophen Michael Zimmerman (University of North Carolina, Greensboro) und Christopher Bennett (Sheffield University). Die Konferenzsprache ist Englisch, die Deadline für Papervorschläge ist bereits der 15.10.2012. Alle weiteren Details nach dem Klick. (mehr …)

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Postdoc-Stelle an der FU Berlin im Bereich praktische Philosophie

Stefan Gosepath sucht für sein Team an der FU Berlin einen neuen Postdoc. Die Stelle ist zunächst auf drei Jahre befristet. Neben der Unterstützung des Arbeitsbereichs Praktische Philosophie in Lehre, universitärer Selbstverwaltung und Drittmitteleinwerbung, geht es um die Mitarbeit im Forschungsprojekt „Normative Grundlagen der praktischen Philosophie“. Einstellungsvoraussetzung ist die (abgeschlossene) Promotion im Fach Philosophie. Erwünscht ist neben der einschlägigen Erfahrung in universitärer Forschung und Lehre ein nachweisbarer Schwerpunkt in der Praktischen Philosophie, besonders in der Moralphilosophie und/oder der Metaethik und/oder der Theorie praktischer Rationalität bzw. Normativität.

Bewerbungen sind mit aussagekräftigen Unterlagen bis zum 10.09.2012 unter Angabe der Kennziffer Go-WM 2/12 zu richten an die

Freie Universität Berlin
Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften
Institut für Philosophie
Herrn Prof. Dr. Stefan Gosepath
Habelschwerdter Allee 30
14195 Berlin (Dahlem)

Die Ausschreibung findet ihr auch – nach etwas Suchen – auf der entsprechenden Seite der FU Berlin.

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