„Politische Romantik“ in Frankfurt, 10.-12. April

Die öffentliche Debatte schwelgt zum hundertjährigen Weltkriegsjubiläum in historischen Vergleichen, nicht allein in der Krimkrise, und die Rede ist hier vor allem von Geopolitik und von Diplomatieversagen. Eine Konferenz der Kulturstiftung des Bundes, konzipiert von Stephan Schlak und Friederike Biron, nimmt nun dagegen das Thema „Politische Romantik“ in den Blick – als Spannung zwischen Politik und Leidenschaft und als „Sehnsuchtsvokabel“ jenseits von Sachzwangpolitik, die durchaus Chancen eröffnet, aber gerade historisch auch Untiefen zeigt. Dabei in Frankfurt am Main sind Peter Sloterdijk, Herfried Münkler, Sahra Wagenknecht, Christoph Möllers, Juliane Rebentisch u. a. – das beeindruckende Programm findet sich hier.

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Animal Politics: interessant, irritierend und herausfordernd – Bericht von der Frühjahrstagung der DVPW-Theoriesektion

Vom 12. bis 14. März kam die Theoriesektion auf Einladung von Peter Niesen und Bernd Ladwig zum Thema „Animal Politics“ in Hamburg zusammen und diskutierte Sein und Sollen von Tierrechten. Welcher Status und welche Rechte kommen Tieren zu – und wie sollen wir mit diesen umgehen? (mehr …)

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Wiedergelesen: Mill: Betrachtungen über die Repräsentativregierung

Wiedergelesen-Beitrag zu John Stuart Mill: Betrachtungen über die Repräsentativregierung, Hubertus Buchstein und Sandra Seubert (Hg.), Hannelore Irle-Dietrich (Übers.), Berlin: Suhrkamp, 2013, 336 Seiten.

Wenn in funktional differenzierten, hyperkomplexen Gesellschaften alles immer schneller entschieden werden muss, wenn folglich über das, was entschieden wird, nicht lange öffentlich räsoniert werden kann, hat die repräsentative Demokratie allem Anschein nach ein empirisches Problem. Nicht zuletzt deshalb konnte Carl Schmitt den Parlamentarismus als Idealzustand rationaler öffentlicher Diskussion bereits in den 1920er Jahren genüsslich auf dem Friedhof der Geistesgeschichte begraben. Heutzutage fallen Diagnosen, die sich auf die mangelnde Praktikabilität der Repräsentativregierung beziehen, nicht viel optimistischer aus. Hinzu kommt, dass die repräsentative Demokratie ein ernstes normatives Problem hat, weil ihr ideengeschichtliches Äquivalent, der Liberalismus, aufgrund der Krisenanfälligkeit seines vorgeblichen Zwillingsbruders, des Kapitalismus, als ideologisches Flaggschiff der „vested interests“ desavouiert scheint. Wird der Liberalismus aber zunehmend in der Flügelzange von postmoderner Sozialwissenschaft und neomarxistischer Kritik aufgerieben, stellt sich die Frage nach dem Sinn einer erneuten Lektüre seiner Klassiker. Provokativ gefragt: Darf sich denn allenfalls der nimmermüde Archivar über eine Wiederauflage der Betrachtungen über die Repräsentativregierung (1861) im Berliner Suhrkamp-Verlag freuen? Statt John Stuart Mills (1806-1873) politiktheoretisches Hauptwerk derart unter Wert zu verkaufen, soll es im Folgenden anhand dreier Merkmale mit Aktualitätsbezug analysiert werden. (mehr …)

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Online-Konsultation zum wissenschaftlichen Publizieren

Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW) lädt zur Teilnahme an einer Online-Konsultation zum wissenschaftlichen Publizieren ein. Sowohl die Probleme des derzeitigen Publikationssystems als auch mögliche Lösungsansätze können hier vorgeschlagen, diskutiert und gewichtet werden. Die Ergebnisse dieses Prozesses sollen am Ende in ein Positionspapier einfließen, das von einer Arbeitsgruppe an der BBAW erstellt wird. Die Teilnahme an der Online-Konsultation ist noch bis zum 17. April möglich; hier geht es zur entsprechenden Website. Zur inhaltlichen Einstimmung sei an dieser Stelle schließlich auf einen Theorieblog-Beitrag von Ulrike Höppner zum Thema „Die Freiheit des Publizierens“ verwiesen.

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CfP: Hannah Arendt, Recht und Gesetz

HannahArendt.net hat einen CfP für das Thema „Recht und Gesetz“ veröffentlicht. Die Webseite/Journal veröffentlicht in regelmäßigen Abständen Schwerpunktthemen und diesmal wird nach Verrechtlichung und Politisierung, Menschenrechten, Souveränität und dem Zusammenhang von Nomos und Polis gefragt. Die Beiträge können in deutsch oder englisch verfasst sein und müssen bis August/September vorliegen. Alle Infos zu Einreichung, Format und Thema findet ihr hier.

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CfA: Zwei Stellen in England

In UK sind derzeit zwei für Theoretiker interessante Stellen ausgeschrieben: Zum einen wird an der LSE ein Fellow für Political Theory gesucht (die Stelle ist auf ein Jahr begrenzt); zum anderen wird in Sheffield ein Lecturer für Political Philosophy gesucht (80%-Stelle). Deadline ist der 22. April (LSE) bzw. der 23. April (Sheffield). Die Infos zur LSE-Stelle findet ihr hier, die Infos für Sheffield unter dem Strich. (mehr …)

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Kant & Republicanism: Konferenz und Pettit-Vortrag in Hamburg

Vom 8. bis 10. April veranstalten Marcus Willaschek und Peter Niesen an der Universität Hamburg die internationale Konferenz „Kant & Republicanism“. Die Tagung widmet sich der Frage, inwiefern Kant der republikanischen Tradition der politischen Theorie zugerechnet werden kann. Vortragende sind unter anderem Katrin Flikschuh, Rainer Forst, Pauline Kleingeld und Arthur Ripstein. Das vollständige Programm finden Sie hier. Da nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen verfügbar ist, wird um Anmeldung bis spätestens 1. April an Markus Patberg (markus.patberg@wiso.uni-hamburg.de) gebeten. Philip Pettit hält im Rahmen der Konferenz einen Abendvortrag zum Thema „Rousseau’s Bequest to Kant“; Info hier.

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Wiedergelesen: Kant gegen Schmitt: „Über Volkssouveränität“

Wiedergelesen-Beitrag zu Ingeborg Maus: Über Volkssouveränität. Elemente einer Demokratietheorie, Berlin: Suhrkamp 2011. 

Frankfurter Sozialwissenschaft ist ein weites Feld. Auch in „linker“ Auslegung darf sie nicht auf „Frankfurter Schule“ strikt nach Horkheimer oder Adorno verengt werden. Ingeborg Maus promovierte (1971) und habilitierte (1980) sich auch in Frankfurt und lehrte dort als Professorin für Politikwissenschaft bis zu ihrer Emeritierung (2003). Vier größere Publikationen liegen bislang vor. Die Aufsatzsammlung Rechtstheorie und politische Theorie im Industriekapitalismus (1986) treibt die Frage nach dem Verhältnis von Bürgerlicher Rechtstheorie und Faschismus (1976) weiter in die kritische Analyse der Rechtstheorie und Verfassungsstruktur der Bundesrepublik voran. Die neuere Sammlung überarbeiteter Aufsätze Über Volkssouveränität (2011) kehrt nun mit den positiven Resultaten der Monographie Zur Aufklärung der Demokratietheorie (1992) zur frühen Auseinandersetzung mit Carl Schmitt zurück. Ein zentrales Anliegen ist es dabei, die Demokratietheorie der Aufklärung gegen Schmitt und die Folgen zu aktualisieren. (mehr …)

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