Tagungsbericht „Narrative Formen politischen Denkens“, 25.–27. Oktober 2012, TU München

Vielversprechend verrückt, so klang in meinen Ohren der Titel der Tagung „Narrative Formen politischen Denkens“, den ich auf einem Plakat las. Da traut sich offensichtlich die Deutsche Gesellschaft zur Erforschung des politischen Denkens etwas zu behandeln, das PolitikwissenschaftlerInnen bislang nur dann anfassten, wenn sie entweder ihre Karriere erfolgreich beendet haben (wie Henning Ottmann, der in seiner Geschichte des politischen Denkens wie selbstverständlich Schriften Homers, Shakespeares, Goethes und sogar einiger Science-Fiction-AutorInnen analysiert) oder ernsthaft in Gefahr bringen wollten. Nach dem eröffnenden Grußwort der DGEPD-Vorsitzenden Barbara Zehnpfennig konstatierte Gastgeber Wilhelm Hofmann dann auch, dass die Politikwissenschaft Erzählungen bisher sträflich vernachlässigt habe, obwohl die ganze Ideengeschichte von ihnen durchdrungen sei und sogar die politische Praxis die Narration (wieder)entdecke. Er drückte die Hoffnung aus, dass das Thema „Narrative“ endlich auf die Tagesordnung der politikwissenschaftlichen Forschung gestellt werde und die Tagung dazu einen Impuls geben möge. (mehr …)

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Tagung zum 100. Geburtstag von Jean Améry

Unter dem Titel „An den Grenzen des Geistes“ veranstaltet das Institut für Kommunikationsgeschichte und angewandte Kulturwissenschaften (IKK) der FU Berlin eine interdisziplinäre Tagung, die sich mit dem moralischen, politischen, philosophischen und ästhetischen Vermächtnis des Schriftstellers und Theoretikers auseinandersetzt. Die Tagung findet am 17. November in den Räumen der Akademie der Künste in Berlin statt. Hier geht’s zum Programm.

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Tagung zum Thema „Tribunale. Literarische Darstellung und juridische Aufarbeitung von Kriegsverbrechen im globalen Kontext“

Vom 25. bis zum 27. April veranstalt das Käte-Hamburger-Kolleg „Recht als Kultur“ gemeinsam mit dem Institut für Germanistik eine Tagung zum Thema „Tribunale. Literarische Darstellung und juridische Aufarbeitung von Kriegsverbrechen im globalen Kontext“. Einen Ausschnitt aus dem Programm gibt es nach dem Klick, alle weiteren Infos zur Tagung hier. (mehr …)

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CfP: Narrativität und politisches Denken

Die Deutsche Gesellschaft zur Erforschung des politischen Denkens veranstaltet ihre Jahrestagung 2012 zu dem spannenden Thema „Narrative Formen politischen Denkens“, die vom 25. bis zum 27. Oktober an der TU München stattfinden wird. Ein- bis zweiseitige Abstracts sind bis zum 15. April an wilhelm.hofmann@tum.de zu richten; alles Weitere hier oder nach dem Klick. (mehr …)

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Die Kunst und die Freiheit: Über Honneths Gebrauch von Literatur und Film

Bedienten sich PhilosophInnen bisher literarischer Beispiele oder schrieben vielleicht sogar selbst Romane (wie etwa Pascal Mercier aka Peter Bieri) wurden sie in der eigenen Zunft oder zumindest im analytischen Mainstream oftmals belächelt. Philosophie habe klar, analytisch und nicht verschnörkelt zu sein – der Meinung sind viele, wenn sie sich nicht gerade mit phänomenologischer oder französischer Philosophie befassen (die kein Problem mit den literarischen Berührungspunkten hat). Karge und zuweilen haarsträubende Gedankenexperimente wurden konkreten narrativen Fiktionen vorgezogen. Das scheint sich derzeit zu ändern: Auch analytische Philosophen schöpfen nicht nur vermehrt aus Literatur und anderen narrativen Kunstwerken wie Film – so wie es Axel Honneth in seinem viel diskutierten Buch „Das Recht der Freiheit“ vorführt – sie denken auch wieder verstärkt über die Beziehung zwischen Philosophie und ästhetischen Formen sowie über den Mehrwert von narrativer Kunst, von Fiktionen und dem Imaginären für das theoretische Denken, für das moralische Urteilen und für politische Ordnungen nach.
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