CfP: Narrativität und politisches Denken

Die Deutsche Gesellschaft zur Erforschung des politischen Denkens veranstaltet ihre Jahrestagung 2012 zu dem spannenden Thema „Narrative Formen politischen Denkens“, die vom 25. bis zum 27. Oktober an der TU München stattfinden wird. Ein- bis zweiseitige Abstracts sind bis zum 15. April an wilhelm.hofmann@tum.de zu richten; alles Weitere hier oder nach dem Klick.

Ziel der Tagung ist es, die narrativen Dimensionen gesellschaftlichen und politischen Denkens und Handelns aus der Perspektive verschiedener Theorien und Fachdisziplinen zu beleuchten und zu diskutieren. Dabei sollen einerseits grundlegende theoretische Fragen zum Verhältnis von Narration und politischem Denken thematisiert und andererseits die konkrete Bedeutung narrativer Strukturen für die Konstitution von Politik untersucht werden. Die Beiträge zur Tagung können sich unter anderem an
folgenden Themen und Leitfragen orientieren:

1) Literarische Dimensionen politischer Theorie bzw. politische Dimensionen der Literatur.

– Wie lässt sich das grundlegende theoretische Verhältnis zwischen fiktionalen, dokumentarischen und anderen Modi der Narration und den argumentativen politischen Diskursen denken?
– Welche politischen Strategien und Ordnungsmuster werden narrativ verfolgt und vermittelt? Wie verhalten sich konkurrierende Narrative zueinander?
– Wie entfalten verschiedene gesellschaftliche Narrative politische Potenziale und warum und von wem werden sie erzählt? Warum und wann dominieren bestimmte Narrative?
– Welche Kritiken werden einer narrativen Politik gegenüber formuliert?

2) Bedeutung narrativer Strukturen für die Konstitution nationaler und internationaler Politik und ihre politikwissenschaftliche Erforschung.

– Welchen methodologischen Stellenwert haben Narrative in der empirischen Politikwissenschaft?
– Wie und wo werden politische Narrative zum Gegenstand des politikwissenschaftlichen Erkenntnisinteresses? Wie und wo werden sie als spezifische Form politischen Denkens verstanden?
– Wie tragen Narrative in verschiedenen empirischen Bereichen zur Konstitution von Politik bei?

Die Tagung wird voraussichtlich sowohl Plenumsvorträge als auch thematisch fokussierte Panels umfassen und soll auch dazu dienen, einen längerfristigen disziplinären und transdisziplinären Dialog zu unterstützen. Daher ist die Weitergabe dieses Calls an interessierte
Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Disziplinen und aus dem wissenschaftlichen Nachwuchs erwünscht.