Ausgehend von der Diagnose, dass sich die feministische Diskussion rund um den Zusammenhang von Vergeschlechtlichung, Patriarchat und Kapitalismus in den vergangenen Jahren deutlich verschoben hat, will die PROKLA 214 zur Klärung des Ökonomieverständnisses und der Ökonomiekritik innerhalb des feministischen Denkens beitragen. Diese Bemühungen stehen nicht zuletzt im Horizont der Corona-Pandemie. Die Redaktion schreibt, dass „die krisenhafte gesellschaftliche Ungleichverteilung der Reproduktions- und Care-Arbeit als integraler Bestandteil von gesellschaftlichen Krisendynamiken gelesen werden muss. […] Auf der theoretischen Ebene verbinden materialistisch-feministische Theorien eine Kritik an patriarchalen Strukturen und Geschlechterverhältnissen in der Regel mit einer spezifischen Analyse der mit ihnen vermittelten ökonomischen Verhältnisse und der Strukturlogik des Kapitals. […] Zuletzt sind etwa im Zuge der Debatten um soziale Reproduktion, Care und feministische Kapitalismuskritiken auch im deutschsprachigen Raum vermehrt Arbeiten in Anschluss an die Social Reproduction Theory entstanden, die wiederum zu postkolonialen, ökologischen und intersektionalen Zugängen produktive Bezüge herstellen.“
Wer sich mit einem Aufsatz an der hiermit angestoßenen Debatte beteiligen möchte, ist eingeladen, bis zum 7. August 2023 ein Exposé (1-2 Seiten) an die PROKLA-Redaktion zu senden. Weitere inhaltliche Anregungen sowie die vollständigen organisatorischen Informationen zum Call finden sich auch noch einmal im hier verfügbaren Dokument.
Intersektionalität
CfP: Workshop des AK Hochschullehre der DVPW: „Mehr als weiss, westlich, männlich!“ (Münster)
Am 23. und 24. März 2023 veranstaltet der Arbeitskreis Hochschullehre der DVPW in Münster einen Workshop mit dem Titel „Mehr als weiss, westlich, männlich! Politikwissenschaftliche Hochschullehre vor dem Hintergrund dekolonialer, feministischer, intersektionaler Perspektiven“. Der Workshop möchte Herausforderungen identifizieren, mit denen Lehrende in der Politikwissenschaft in verschiedenen (sub-)disziplinären und soziokulturellen Kontexten konfrontiert sind, und Strategien zum Umgang mit diesen Herausforderungen erarbeiten. Die Keynote wird Toyin Falola (University of Texas, Austin) halten. Beiträge sind sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch willkommen. Die Teilnahme ist in Präsenz und online möglich. Abstracts von max. 300 Wörtern können bis zum 17.01.2023 eingereicht werden (info@hochschullehre-politik.de). Den ausführlichen zweisprachigen Call for Papers gibt es hier als PDF.
Gemeinsamer Arbeitskampf statt Identitätspolitik? Nancy Frasers Benjamin Lectures 2022
Nancy Fraser werde ja schon fast wie ein Popstar gefeiert, so Rahel Jaeggi zur Eröffnung der diesjährigen „Benjamin-Lectures“, was angesichts des mit 1000 Zuhörenden voll besetzten Haus der Kulturen der Welt keine Übertreibung darstellte. Zum dritten Mal hatte das von Rahel Jaeggi und Robin Celikates geleitete „Center for Humanities and Social Change“ an der Humboldt-Universität einen sehr prominenten Gast als Inhaberin des „Benjamin-Chairs“ ausgewählt. In ihrer Vorstellung machte Rahel Jaeggi bereits deutlich, was in den nächsten Tagen zu erwarten wäre. Vorträge, die sich – genau wie die Vortragende selbst – an der Schnittstelle von Theorie und praktischer politischer Intervention verorten lassen würden. (mehr …)
Tagung: „Philosophie und Rassismus“ (Münster / hybrid, 06.-08.10.22)
Vom 06.-08. Oktober wird die ursprünglich schon für Januar 2022 geplante Tagung über „Philosophie und Rassismus“ an der Universität Münster nachgeholt. Auf der Tagung soll Rassismus aus philosophischer Perspektive analysiert und im Zusammenhang mit anderen Formen der Beherrschung diskutiert werden. Neben der Präsenzteilnahme kann man die Tagung auch per Livestream verfolgen. Alle Informationen dazu und zum Programm finden sich hier.
CfP: „Kämpfe um Diversität“ (Sektionstagung in Duisburg-Essen, 15.-17.03.2023)
Symposium: Perspektiven intersektionaler Staatstheorie
Von Gundula Ludwig und Birgit Sauer wird vom 9. bis zum 11. Juni in Innsbruck ein Symposium mit dem Titel „Das kälteste aller kalten Ungeheuer? Perspektiven intersektionaler Staatstheorie“ organisiert. Ziel ist, die Entwicklung intersektionaler Theoretisierungen von Staat und Staatlichkeit voranzutreiben. Gearbeitet wird auf der Basis von vorab verschickten Papieren zu Themen wie Affekt, Gewalt und Souveränität. WEr teilnehmen möchte, kann sich bis zum 10.5. 2022 bei Magdalena Lohfeyer magdalena.lohfeyer@uibk.ac.at anmelden (kostenfrei, aber begrenzte Plätze). Alle Infos hier in der PDF.
CfC: Living Handbook „Politik und Geschlecht – Politiken der Geschlechter“
Für das Living Handbook „Politik und Geschlecht – Politiken der Geschlechter“ werden Beitragsvorschläge erbeten. Dieses Living Handbook ist ein Open-Access-Projekt, das das Ziel verfolgt, die Wissensbestände feministischer Politikwissenschaft sowie der politikwissenschaftlichen Geschlechterforschung zu systematisieren und Forschenden, Studierenden und der interessierten Öffentlichkeit in kompakter Form zugänglich zu machen. Dies soll einerseits mit einer Printausgabe (geplant für 2023), andererseits in Form einer offenen Online-Enzykopädie auf der digitalen Plattform PUBLISSO geschehen. Die fortwährende Weiterentwicklung und Ergänzung des Living Handbooks insbesondere auf der digitalen Plattform ist geplant.
Die Herausgeberinnen Christine Klapeer, Johanna Leinius, Franziska Martinsen, Heike Mauer und Inga Nüthen, die das Projekt in Kooperation mit dem Verlag Barbara Budrich und der Deutschen Zentralbibliothek für Medizin (ZB MED) organisieren, bitten bis zum 15.12.2021 um Beitragsvorschläge in Form einseitiger Abstracts (max. 500 Wörter). Erwünscht sind insbesondere Beiträge , die Geschlecht/erverhältnisse unter Berücksichtigung intersektionaler Macht- und Herrschaftsverhältnisse diskutieren bzw. im Kontext neuerer Forschungsergebnisse und -debatten (z.B. der Post-/Decolonial Studies, der kritischen Antisemitismus- und Rassismusforschung, der Disability Studies, der Queer und Trans* Studies, der Affect Studies oder der politischen Ökologie) situieren. Die vollständigen Beiträge, die dann in einem Peer-Review-Verfahren geprüft werden, sollen zum 30.06.2022 eingereicht werden und einen Umfang von 20.000 bis max. 35.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen und Literatur) nicht überschreiten. Alle Informationen zu Idee und Inhalt wie auch zum mehrstufigen Verfahren selbst finden sich noch einmal ausführlich im Call for Contributions, der hier online einzusehen ist.
CfP: Intersektionale Dimensionen von Armut und Ausbeutung – Achtung: Verlängerung des Calls
Die Femina Politica hat einen Call for Papers für ein Schwerpunktheft mit dem (Arbeits-)Titel „Vor der Tür. Intersektionale Dimensionen von Armut und Ausbeutung“ gestartet. Das Schwerpunktheft will aus intersektionaler und dabei insbesondere geschlechtersensibler Perspektive Armut, deren gegenwärtige und historische Ursachen sowie die Möglichkeiten ihrer Bekämpfung in den Mittelpunkt rücken. Abstracts im Umfang von ein bis zwei Seiten können bis zum 31. Mai 2021 an b.bargetz@politik.uni-kiel.de und jana.guenther@h-da.de oder redaktion@femina-politica.de geschickt werden. Alle weiteren Details könnt ihr dem hier verlinkten Call entnehmen.
Achtung: Der Call ist nachträglich bis zum 14. Juni 2021 verlängert worden.
CfA: Assistant Professor (Amsterdam)
An der University of Amsterdam (UvA) ist eine Assistenzprofessur in der politischen Philosophie und Sozialphilosophie mit einem Fokus auf Gender, Diversity und Intersektionalität ausgeschrieben. Gewünscht ist ein Schwerpunkt in der französischen Theorietradition. Die Stelle ist zunächst auf zwei Jahre befristet, allerdings sind eine Verlängerung oder Verstetigung der Stelle nicht ausgeschlossen. Bewerbungsfrist ist der 15. Juni, beginnen soll die Stelle vorzugsweise zwischen dem 1. September 2020 und dem 1. Februar 2021. Den Ausschreibungstext mit allen weiteren Informationen gibt es hier.
Tagung: „Welche Unterscheidungen braucht der feministische Diskurs (nicht)?“ (Hildesheim)
Unter der Fragestellung „Welche Unterscheidungen braucht der feministische Diskurs (nicht)?“ findet vom 22. bis 24. November 2018 am Institut für Philosophie der Universität Hildesheim die zweite interdisziplinäre Jahrestagung des Zentrums für Geschlechterforschung statt. Das Anliegen der Tagung besteht darin, in interdisziplinärer Diskussion verschiedene Weisen des Unterscheidens zu rekonstruieren und nach den gesellschaftlichen Bedingungen und Bedingtheiten, Problemen und Potentialen spezifischer Unterscheidungspraxen zu fragen. Es sollen feministische und antifeministische Formen des Unterscheidens diskutiert, die Mechanismen diskriminierenden Unterscheidens in der akademischen Praxis in den Blick genommen, aber auch kritische Interventionsmöglichkeiten thematisiert werden. Die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei, eine Anmeldung bis zum 16.11.2018 untergrecof@uni-hildesheim.de ist jedoch erforderlich. Das Programm und alle weiteren Informationen finden sich hier auf dem Flyer und auf der Website.
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