Am ersten und zweiten Oktober 2025 findet die internationale Konferenz „Resisting the Backlash: Defending Intersectional, Decolonial, and Postcolonial Feminisms“ an der TU Dresden statt. Veranstaltet wird die Konferenz vom Lehrsthul für Politische Theorie in Dresden, insbesondere vom Projekt Push*Back*Lash: Anti-Gender Backlash and Democratic Pushback in Kooperation mit dem Equal Opportunities Office of the School of Humanities and Social Sciences. Die Konferenz nimmt den „Backlash“ von Gender-, intersektionalen und postkolonialen Studien in den Blick. Es wird vor allen um die Logik der Einschränkung von diesen akademischen und zivilgesellschaftlichen Bereichen gehen und darüber hinaus um Abwehrstrategien für sie. Entsprechende Papers können u.a. für folgende Themen eingereicht werden:
Intersektionalität
Workshop: “Human Rights in Times of Insecurity”
Vom 2. bis zum 3. September 2024 findet in Zusammenarbeit mit der Universität Duisburg-Essen und der University of Washington, Seattle, im Rahmen des Sonderforschungsbereichs „Dynamics of Security“ und der Sektion „Human Rights and Democracy” des Gießener Graduiertenzentrum Sozial-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften (GGS) ein Workshop zu aktuellen Problemen und Möglichkeiten im Menschenrechtsdiskurs statt. Im Mittelpunkt der Vorträge und Diskussionen stehen Themen wie „Universalismus“, „Intersektionalität“, „Grenzen“ und „Kritik“. Anmeldungen für den Workshop können an Hannes Kaufmann (hannes.s.kaufmann(at)sowi.uni-giessen.de) gerichtet werden. Nähere Informationen können der Veranstaltungsseite entnommen werden.
Tagung „Living Archives. Geschichte und Gegenwart intersektional-feministischer Bewegungen in Theorie & Praxis“ (Bremen, 27./28. Juni)
Die DVPW Sektion Politik und Geschlecht und das DFG Graduiertenkolleg Contradiction Studies (Universität Bremen) veranstalten am 27./28. Juni eine Tagung zu „Living Archives. Geschichte und Gegenwart intersektional-feministischer Bewegungen in Theorie & Praxis“ im Haus der Wissenschaft in Bremen. Die Keynote „Trauerarbeit als politische Arbeit“ wird von Encarnación Gutiérrez Rodríguez (Goethe Universität Frankfurt a.M.) gehalten. Die Veranstaltung ist hybrid. Der Zugang erfolgt über einen Zoom Link, den Ihr, zusammen mit dem Programm sowie weiteren wichtigen Hinweisen zum Tagungskonzept, hier findet.
Elemente einer kritischen Politik der Zeit
Heute veröffentlichen wir den fünften und letzten Beitrag zu unserer Blogpost-Reihe zum Thema Zeit. Jürgen Portschy argumentiert, dass eine Politik der Zeit auch immer Kämpfe um Macht umfasst – darum, wessen Zeit zählt.
Was uns heute im Globalen Norden als normale Ordnung der Zeit erscheint, ist weder eine noch ist sie natürlich. Denn nicht nur erweist sich die temporale Konstitution moderner Gesellschaft als komplexe Verstrickung unterschiedlicher Zeiten, sondern historisch betrachtet außerdem als Ausdruck sozialer Kämpfe um Macht, Herrschaft und Hegemonie. Hieraus folgt die Notwendigkeit einer fortgesetzten zeittheoretischen Grundlagenreflexion im Rahmen der Politischen Theorie, weil diese sonst Gefahr läuft, hegemoniale Zeitsemantiken aufzugreifen und zu ihrer „Naturalisierung“ beizutragen.
Zeit und Politische Theorie
Bereits 1999 schickte Douglas North eine wohlgemeinte Mahnung aus: „Without a deep understanding of time, you will be a lousy political scientist“ (North 1999: 316). Vor allem Ansätze der Comparative Politics nahmen diese Mahnung ernst, während die International Relations erst kürzlich eine Wende von der Geo- zur Chronopolitik einleiteten. Doch auch marxistische Ansätze, vor allem jene, die in althusserianischer Tradition standen, wiesen wiederholt auf die Relevanz des Themas Zeit hin, denn: „time is to politics what space is to geometry.” (Debray 1973: 90) Trotzdem aber blieb die Erforschung der Beziehungen von Zeit, Macht und Herrschaft lange Zeit ein grundlegendes Desiderat der Politischen Theorie. Denn obwohl sich seit der Neuzeit ein unaufhaltsamer Trend zur Verzeitlichung elementarer politischer Begrifflichkeiten und eine damit verbundene Politisierung von Zeit durchsetzte, ging diese Prozessualisierungsbewegung keineswegs mit einer gestiegenen zeittheoretischen Reflexivität einher. (mehr …)
Konferenz „Practicing Intersectionality in Research, Activism and Politics“ (Berlin)
Am Arbeitsbereich Gender and Diversity am OSI der FU Berlin findet vom 30. November bis zum 01. Dezember 2023 eine internationale Konferenz zum Thema „Practicing Intersectionality in Research, Activism and Politics“ statt, die zugleich als Jubiläumsfeier zum fünfjährigen Bestehen des Masterstudiengangs „Gender, Intersectionality and Politics“ gedacht ist. Das Programm, das sicher auch für Politische Theoretiker:innen interessant ist, findet ihr hier.
CfP PROKLA 214: Feministische Ökonomiekritik
Ausgehend von der Diagnose, dass sich die feministische Diskussion rund um den Zusammenhang von Vergeschlechtlichung, Patriarchat und Kapitalismus in den vergangenen Jahren deutlich verschoben hat, will die PROKLA 214 zur Klärung des Ökonomieverständnisses und der Ökonomiekritik innerhalb des feministischen Denkens beitragen. Diese Bemühungen stehen nicht zuletzt im Horizont der Corona-Pandemie. Die Redaktion schreibt, dass „die krisenhafte gesellschaftliche Ungleichverteilung der Reproduktions- und Care-Arbeit als integraler Bestandteil von gesellschaftlichen Krisendynamiken gelesen werden muss. […] Auf der theoretischen Ebene verbinden materialistisch-feministische Theorien eine Kritik an patriarchalen Strukturen und Geschlechterverhältnissen in der Regel mit einer spezifischen Analyse der mit ihnen vermittelten ökonomischen Verhältnisse und der Strukturlogik des Kapitals. […] Zuletzt sind etwa im Zuge der Debatten um soziale Reproduktion, Care und feministische Kapitalismuskritiken auch im deutschsprachigen Raum vermehrt Arbeiten in Anschluss an die Social Reproduction Theory entstanden, die wiederum zu postkolonialen, ökologischen und intersektionalen Zugängen produktive Bezüge herstellen.“
Wer sich mit einem Aufsatz an der hiermit angestoßenen Debatte beteiligen möchte, ist eingeladen, bis zum 7. August 2023 ein Exposé (1-2 Seiten) an die PROKLA-Redaktion zu senden. Weitere inhaltliche Anregungen sowie die vollständigen organisatorischen Informationen zum Call finden sich auch noch einmal im hier verfügbaren Dokument.
CfP: Workshop des AK Hochschullehre der DVPW: „Mehr als weiss, westlich, männlich!“ (Münster)
Am 23. und 24. März 2023 veranstaltet der Arbeitskreis Hochschullehre der DVPW in Münster einen Workshop mit dem Titel „Mehr als weiss, westlich, männlich! Politikwissenschaftliche Hochschullehre vor dem Hintergrund dekolonialer, feministischer, intersektionaler Perspektiven“. Der Workshop möchte Herausforderungen identifizieren, mit denen Lehrende in der Politikwissenschaft in verschiedenen (sub-)disziplinären und soziokulturellen Kontexten konfrontiert sind, und Strategien zum Umgang mit diesen Herausforderungen erarbeiten. Die Keynote wird Toyin Falola (University of Texas, Austin) halten. Beiträge sind sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch willkommen. Die Teilnahme ist in Präsenz und online möglich. Abstracts von max. 300 Wörtern können bis zum 17.01.2023 eingereicht werden (info@hochschullehre-politik.de). Den ausführlichen zweisprachigen Call for Papers gibt es hier als PDF.
Gemeinsamer Arbeitskampf statt Identitätspolitik? Nancy Frasers Benjamin Lectures 2022
Nancy Fraser werde ja schon fast wie ein Popstar gefeiert, so Rahel Jaeggi zur Eröffnung der diesjährigen „Benjamin-Lectures“, was angesichts des mit 1000 Zuhörenden voll besetzten Haus der Kulturen der Welt keine Übertreibung darstellte. Zum dritten Mal hatte das von Rahel Jaeggi und Robin Celikates geleitete „Center for Humanities and Social Change“ an der Humboldt-Universität einen sehr prominenten Gast als Inhaberin des „Benjamin-Chairs“ ausgewählt. In ihrer Vorstellung machte Rahel Jaeggi bereits deutlich, was in den nächsten Tagen zu erwarten wäre. Vorträge, die sich – genau wie die Vortragende selbst – an der Schnittstelle von Theorie und praktischer politischer Intervention verorten lassen würden. (mehr …)
Tagung: „Philosophie und Rassismus“ (Münster / hybrid, 06.-08.10.22)
Vom 06.-08. Oktober wird die ursprünglich schon für Januar 2022 geplante Tagung über „Philosophie und Rassismus“ an der Universität Münster nachgeholt. Auf der Tagung soll Rassismus aus philosophischer Perspektive analysiert und im Zusammenhang mit anderen Formen der Beherrschung diskutiert werden. Neben der Präsenzteilnahme kann man die Tagung auch per Livestream verfolgen. Alle Informationen dazu und zum Programm finden sich hier.
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