Der Begriff der Öffentlichkeit ist vieldeutig und komplex. Bereits der Versuch der englischsprachigen Übersetzung (public sphere, publicity, the public) verweist auf seine vielfältigen semantischen Dimensionen. Um auf aktuelle Herausforderungen dieser besonders politischen Öffentlichkeit zu reagieren – oder sie zunächst richtig einzuordnen und zu verstehen –, bedarf es daher einer vertieften (politik-)theoretischen Betrachtung. Dieser begrifflichen und theoretischen Herausforderung widmete sich der erste Teil der Doppeltagung der DVPW-Sektion für Politische Theorie und Ideengeschichte vom 19. bis 21. März an der Universität Erfurt. Der Auftakt zeugte sowohl vom überaus prägenden Einfluss Jürgen Habermas‘ in der deutschen Politikwissenschaft als auch von der Vielfalt der Phänomene der Öffentlichkeit, die die Theorie analytisch fassen muss. Obwohl Habermas daher einen gern aufgegriffenen Analyserahmen anbietet, wird die Herausforderung ersichtlich, wenn auch in Verbindung mit anderen Ansätzen, immer zu seiner Theorie zu greifen. Wichtig dabei ist jedoch ebenso, zu schauen, ob die Mischung unterschiedlicher Theorieansätze jenseits von bloßem Theorieabgleich produktiv für unser Verständnis vom Gegenstand ist. (mehr …)
politische Öffentlichkeit
Veranstaltung: Doppeltagung „Politische Öffentlichkeit“ der DVPW-Sektion Politische Theorie und Ideengeschichte
Vom 19. bis 21. März 2025 findet in Erfurt der erste Teil der Doppeltagung „Politische Öffentlichkeit“ der DVPW-Sektion Politische Theorie und Ideengeschichte statt. Sie beginnt die von der Universität Erfurt und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg 2025 gemeinsam ausgetragene Doppeltagung unter dem Titel „Politische Öffentlichkeit: Strukturen und Strategien„. Der Erfurter Teil wird sich dabei auf die Fragen der Strukturen und des Strukturwandels sowie des Verhältnisses von Öffentlichkeit zu Demokratie fokussieren. Der Erlanger Teil (vom 30.09. bis 02.10.2025) diskutiert aus systematischer, ideengeschichtlicher und normativer Perspektive die Akteur:innen der demokratischen Öffentlichkeit und ihre Strategien. Für beide Teile der Doppeltagung gibt es eine gemeinsame Website, wo neben dem Programm der Erfurter Tagung auch Hinweise zu Anreise und Unterkunftsmöglichkeiten, ein Awareness-Konzept und erste Informationen zur Tagung in Erlangen zu finden sind.
Die Anmeldung zur Erfurter Tagung ist nun offen und über die Anmeldungsseite auf der Website möglich. Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos. Die Veranstalter:innen bitten um Anmeldung bis zum 01.03.2025. Die Anmeldung für den zweiten Teil der Doppeltagung in Erlangen im Herbst wird voraussichtlich im Frühjahr 2025 geöffnet.
CfP: „Meinungsfreiheit: Transformation und Regulierung politischer Öffentlichkeiten“
Romy Jaster und Christian Neumeier laden zur Einreichung von Beitragsvorschlägen für ein von ihnen organisiertes Blankensee-Colloquium zum Thema „Meinungsfreiheit: Transformation und Regulierung politischer Öffentlichkeiten“ ein, das vom 20. bis 22. März 2024 am WZB in Berlin stattfinden soll. Der interdisziplinäre Workshop setzt es sich zur Aufgabe, die Bedeutung der Meinungsfreiheit für eine gelingende demokratische Öffentlichkeit neu zu durchdenken und soll hierfür Perspektiven aus der Philosophie, dem Verfassungsrecht, den Politikwissenschaften und anderen relevanten Fächergruppen zusammenführen und durch Erkenntnisse aus der Kognitionspsychologie, der Medienökonomie und der praktischen Informatik ergänzen. Beitragsvorschläge können noch bis zum 30. September 2023 eingereicht werden. Weitere Informationen hierzu wie auch zum gesamtem Workshop finden sich hier.
CfP: „Vernachlässigte Werkzeuge der Theoriebildung? Ein Aufruf zur Debatte“ (DGS)
Mit dem Ziel, in der Soziologie eine neue Debatte über Begriffe anzustoßen, laden die DGS-Sektionen Soziologische Theorie und Politische Soziologie zur gemeinsamen Sektionstagung am 3. und 4. März 2022 an die Universität der Bundeswehr München (Präsenzveranstaltung). Hintergrund der von Fabian Anicker (Münster), Jenni Brichzin (München) und Thomas Kern organisierten Tagung ist die Diagnose, dass die Frage nach den Begriffen, mit denen die Soziologie selbst ihre Gegenstände konstituiert, und die Diskussion darüber, wann neue Gedanken neue Begriffe erfordern, an den Rand der Fachdebatte gedrängt scheinen. Impulsvorträge von Eva Barlösius, Clemens Kroneberg und Armin Nassehi sind geplant. Da die Fragen der Tagung auch für politische Theoretiker*innen – auch im Anschluss an die Göttinger Sektionstagung – hochrelevant bleiben, teilen wir hier gerne die Information, dass Abstracts (bis 350 Worte) bis zum 1. November 2021 an begriffe@gmx.de gesendet werden können. Den vollständigen Call mit weiteren organisatorischen Informationen und inhaltlichen Impulsen gibt es hier und hier.
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