CfP: „Politische Bildung in der Postapokalypse“ (Oldenburg)

Vom 11.-13. September veranstalten Werner Friedrichs und Tonio Oeftering an der Universität Oldenburg ein Symposium zum Thema „We are doomed! Politische Bildung in der Postapokalypse“. Die Praxis politischer Bildung in der Postapokalypse, so der Ausgangspunkt der Tagung, erfordert ein grundsätzliches Überdenken ihrer epistemischen Grundlagen, ihrer zentralen Orientierungen, ihrer Begriffsbestände, ihrer Modelle usw. Es stellen sich u. a. folgende, zentrale Fragen:

  • Wenn in der Postapokalypse die „Zukunftstauglichkeit liberal-demokratischer Politik“ brüchig wird und wir eine „Demokratiedämmerung“ (Selk, 2023) erleben – wie verschieben sich dann demokratietheoretische Fragestellungen? Geht es noch um die Legitimierung von politischen Entscheidungen oder bereits um die Frage, in welcher Form Gemeinschaften sich überhaupt noch demokratisch artikulieren können?
  • Welche Orientierungspunkte ergeben sich für eine postapokalyptische Gesellschaftsanalyse, die sich an einer „Sociology of Futurelessness“ (Tutton, 2023) orientiert?
  • Wie könnten bisherige Konzepte und Grundbegriffe politischer Bildung in einer postapokalyptischen Situation überdacht oder gar ersetzt werden? Welche neuen Orientierungen werden relevant (z. B. „Anpassung“ (Staab, 2022), „Resilienz“ (Schröder, 2024))?
  • Ermöglichen und beschleunigen die klassischen auf- und erklärenden Formate der politischen Bildung nicht das, was sie verhindern wollen? Werden sie sogar zu einer tragischen Praxis?
  • Ist die Rede von Krisen und insbesondere die Figur der Lösungssuche überhaupt noch sinnvoll? Wie mit dem Ab(-)grund umgehen?
  • Steht die Orientierung an Möglichkeitsräumen mit ihren Planspielen und Simulationsszenarien am Ende im Dienst eines imperialen Reflexions- und Modalisierungsregimes (vgl. dazu Soltro, 2022), das die Postapokalypse stabilisiert?
  • Wie kann politische Bildung jenseits eines problemlösenden Lernens konzeptualisiert werden (etwa in Formen eines „Edgeworkings“ (Hentschel, 2023))?

Um Vortragsvorschläge zu den genannten oder auch weiteren Fragen wird in Form eines Abstracts (ca. 2.500 Zeichen inkl. Literaturangaben und Leerzeichen) bis spätestens zum 01.06.2024 an postapokalypse2024@uni-oldenburg.de gebeten. Der vollständige Call kann hier eingesehen werden.

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