Konferenz „Epistemic Injustices, Marginalized Knowledges, and Trust Conflicts“ (Frankfurt a.M., 22./23. Juni)

Am 22. und 23. Juni findet an der Frankfurter Goethe-Uni eine von Regina Schiedel und Lukas Sparenborg organisierte Konferenz mit dem Titel „Epistemic Injustices, Marginalized Knowledges, and Trust Conflicts“ statt. Neben einer Keynote von Serene Khader über „Colonial Epistemic Habits in Moral and Political Philosophy?“ bietet das Konferenzprogramm insgesamt vier – nicht zeitgleiche! – Panel mit Beiträgen von ‚Franfurter:innen‘ und Gästen, darunter Hilkje Hänel, Franziska Dübgen, Pavan Malreddy und Melina Kalfelis. Weitere Informationen zu Programm und Anmeldung finden sich hier.

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Alles, was zählt? Über Statistik und Politik

Zum ersten Mal seit über zehn Jahren findet dieses Jahr in Deutschland wieder eine Volkszählung statt. Der Begriff mag heute altmodisch anmuten: In einer Zeit, in der Kühlschränke IP-Adressen haben, lässt der ‚Zensus‘ eher an das vierte Buch Mose denken, in dem die Stämme Israels gezählt werden. Doch sind Volkszählungen, so der Historiker Jürgen Osterhammel, die „Urform“ eines „kontinuierlichen self-monitoring von Gesellschaft“. Von dieser Feststellung ausgehend, möchte ich im Folgenden das Verhältnis von Politik und Statistik unter drei Aspekten näher diskutieren. Erstens ist die Statistik eine wesentliche Form einer Regierungskunst, die mittels Freiheitsgraden, Objektivität und Nähe funktioniert. Dem entsprechen zweitens spezifische Pathologien, die in Gestalt von ‚Gegenstatistik‘ und Datenschutz unterschiedliche demokratische Antworten hervorgerufen haben. Zuletzt argumentiere ich, dass es heute jedoch vor allem die Kategorisierungsleistung von Statistik ist, die auf Widerspruch trifft – ein Vorwurf, der politiktheoretisch ambivalent bleibt. (mehr …)

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Call for Panels: Theoretical Perspectives on Knowledge and Politics (ECPR General Conference, Innsbruck, 26.-28. August 2020)

Am 26.-28. August 2020 findet die 14. ECPR General Conference in
Innsbruck statt, auf der zugleich
das 50jährige Bestehen der ECPR gefeiert wird. Für die Sektion
„Theoretical Perspectives on Knowledge and Politics“ (S70) laden Javier
Burdman und Frieder Vogelmann dazu ein, Vorträge einzureichen, die das
Verhältnis von Wahrheit und Politik aus einer theoretischen Perspektive
untersuchen – sei es im Rahmen der politischen Ideengeschichte, der
Kritische Theorie, der feministischen Epistemologie etc. Genauere
Informationen finden sich in der Sektionsbeschreibung.
Einsendeschluss ist der 19. Februar 2019.

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Formations of the Global – Tagung in Mannheim

Am 21. und 22. Oktober 2011 findet am Promotionskolleg der Philosophischen Fakultät der Uni Mannheim eine Tagung mit dem Titel „Formations of the Global: Narrative – Narrative Strategien – Wissenstransfers“.

Die Tagung wird aus zwei Keynote-Vorträgen für alle Teilnehmer und zwei jeweils disziplinären Workshops für Historiker und für Literatur- und Kulturwissenschaftler bestehen. Interessierte (Nachwuchs)Wissenschaftler sind herzlich eingeladen, die Tagung oder einzelne Keynote-Vorträge und Sessions zu besuchen. Weitere Informationen zur Veranstaltung und zur Anmeldung findet Ihr hier.

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Bayreuther Workshop zum Thema „(Nicht-)Wissen“

Am 29./30. Oktober finden an der Uni Bayreuth die „Bayreuther Dialoge“ zum Thema „Wissen.Gewissen.Nichtwissen“ statt. Die Bayreuther Dialoge verstehen sich als „Plattform zum Ideenaustausch zwischen Studenten und Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft“. Auf dem Programm steht neben Vorträgen, Workshops und einer Podiumsdiskussion rund um die Thematik Wissen und Bildung auch ein einführender Poetry Slam. Wer an dem Essaywettbewerb zum Thema „Alle wissen alles, aber keiner weiß Bescheid!“ (Einsendeschluss ist am 30. September) teilnimmt, kann die kostenfreie Teilnahme an der Veranstaltung und im besten Falle auch noch 150 Euro gewinnen. Für Studierende betragen die Kosten ansonsten 50 Euro. Weitere Informationen nach dem Klick.


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Ein Wochenende im Juni: Zweimal Postkoloniale Herausforderungen und umstrittene Wahrheiten

Die Ballung an interessanten politiktheoretischen Veranstaltungen geht im Juni gleich weiter. Wieder sind es Frankfurt und Berlin, die zeitgleich die Wochenendplanungen durcheinanderwirbeln. Beide Male wird von Donnerstag, dem 16.06, bis Samstag, den 18.06, getagt. In Frankfurt lautet der Titel der Konferenz „Colonial Legacies, Postcolonial Contestation: Decolonising the Humanities and the Social Sciences„. Das Programm ist gerade veröffentlicht und ungemein umfangreich. In jedem Fall enthält zu viele interessante Panels, um sie in einen Blogpost zu pferchen. Hingewiesen sei daher allein auf die Keynotes von Patricia Hill Collins, die zu „Winning Miss World: An Intersectional Analysis of Colorblind Racism“ spricht, und von Dipesh Chakrabarty („History and the Time of the Present“). Neben der Wissenschaft gibt es auch eine Tour durch Frankfurt mit postkolonialer Brille und einige Filme. Gastgebende Institution ist das Frankfurt Research Center for Postcolonial Studies, Anmeldegebühren gibt es keine, doch soll man sich bis Ende Mai registrieren.

An den selben Tagen organisiert das Berliner Graduiertenkolleg Geschlecht als Wissenskategorie eine Konferenz zu „Contested Truths: Re-Shaping and Positioning Politics of Knowledge„. Auch hier nur die Keynotes: Geoffrey Bowker (Emerging Configurations of Knowledge and Power), Kavita Philip (Proper Knowledge: Reflections on postcolonial technoscience) und Bonnie Smith (The Gender of History Past and Present). Das Goodie hier ist „Dinner and Cultural Event“ umschrieben. Das ganze Programm und alles Wissenswerte findet sich auf der Konferenzwebseite. Auch hier ist eine Registrierung Pflicht und es gibt eine kleine Konferenzgebühr.

Update (26.05.): Wir hatten im März schon mal darauf hingewiesen; weil es gerade so schön passt aber noch mal der Hinweis, dass am gleichen Wochenende an der HU Berlin die Konferenz „Postkoloniale Gesellschaftswissenschaften“ stattfindet. Alle Infos dazu gibt es hier.

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Wikipedia: freies Wissen oder Wahnsinn?

Bis jetzt hatte ich mir Wikipedia immer als einen Ort vorgestellt, an dem grosso modo „der zwanglose Zwang des besseren Arguments“ herrscht. Weit gefehlt. Was folgt, ist der Bericht eines verstörenden, dabei aber nicht wenig unterhaltsamen Selbstversuchs, der mich in die Untiefen von Wikipedia geführt hat. Anlass war der Versuch, einen Link zu unserer Liste von von „Professuren im Bereich der politischen Theorie und Philosophie“ zu setzen. Dies löste einen Prozess aus, der über eine Reihe von Eskalationsstufen zu einem wahrlich bizarren Ergebnis führte… (mehr …)

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CfP: Anwendungsorientierung in der universitären Forschung. Historische Perspektiven auf eine aktuelle Debatte

Das Münchener Zentrum für Wissenschafts- und Technikgeschichte veranstaltet eine Tagung zu einer aktuellen wissenschaftspolitischen Diskussion, die auch die politische Theorie und Philosophie betrifft: Es geht um die zunehmend verlangte Anwendungsorientierung akademischer Forschung. Gefragt wird nicht nur nach dem Wandel von Wissenskultur und Wissenschaftsverständnis durch die Auflösung des Unterschieds von Grundlagen- und Anwendungsforschung, sondern auch danach, was der „Anwendungsimperativ“ für Disziplinen bedeutet, die dieser Erwartungshaltung nicht entsprechen können und wollen. Die Tagung findet vom 3. bis 5. März 2011 in München statt, Vorschläge für Beiträge können bis zum 15. November 2010 eingereicht werden. Hier geht’s zum Call (pdf).

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