Im Bann der Falschheit. Wolfgang Streecks Wiederaufnahme der Kapitalismuskritik

Rezension zu Wolfgangs Streecks »Gekaufte Zeit: Die vertagte Krise des demokratischen Kapitalismus, Berlin, Suhrkamp, 2013«

In seinem beeindruckenden Buch knüpft Wolfgang Streeck an die »Spätkapitalismus«-Theorien der 1960er und 1970er Jahre an. Deren erwartete krisenpolitische Sequenz lautete wie folgt: Im Unterschied zum klassischen Kapitalismus der Vorkriegszeit (lies: dem »goldenen Zeitalter« des fordistischen Kapitalismus) sei heute für jeden sichtbar, dass sich der Wohlstand zu ganz erheblichen Anteilen staatlichen Eingriffen in den nach wie vor kapitalistischen Akkumulationsprozess verdanke. Dadurch aber könne eine Konstellation auftreten, in der Erwartungen der Menschen an Wohlstandszuwächse und Spielräume zur individuellen Entfaltung schneller wachsen als es eine weiterhin auf stabile Ertragsaussichten angewiesene Kapitalakkumulation erlaube. Aus dem Interessenkonflikt zwischen den Ertragsansprüchen der Kapitalbesitzenden und den wohlfahrtsstaatlich geweckten Entfaltungserwartungen der demokratisch Regierten wurde die Entstehung sozialer Bewegungen erwartet – wohl auch erhofft –, die eine Demokratisierung von Gesellschaft, Wirtschaft und Staat auf die Tagesordnung setzen. (mehr …)

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Halbe Mitarbeiterstelle in Hamburg: Postdemokratie und Neoliberalismus

An der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg ist bei Gary Schaal in einem BMBF-Forschungsprojekt zu „Postdemokratie und Neoliberalismus“ eine halbe Mitarbeiterstelle ausgeschrieben. Untersucht werden sollen die postdemokratischen Tendenzen der letzten vierzig Jahre in der BRD und von dem künftigen Mitarbeiter wird erwartet, dass er theoretisch wie empirisch fit ist. Losgehen soll es am 01.05.2012, die Bewerbungen müssen bis zum 20.03. da sein. Genaueres erfahrt ihr in der Ausschreibung. Viel Erfolg beim Bewerben

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