Am 16 . und 17. Oktober findet in Bielfeld am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Workshop „Challenging Democracy“ statt. Es handelt sich um den Abschlussworkshop der Gruppe „Normalizing the Far Right“ am ZiF und organisiert wird die Veranstaltung durch Paula Diehl, Birgit Sauer, Wilhelm Heitmeyer und Mojca Pajnik. Die Konferenz wird im hybriden Format durchgeführt, eine Teilnahme ist also auch online möglich, konkrete Informationen zund Anmeldemöglichkeiten gibt es hier auf der Veranstaltungswebseite. Begleitet wird die Konferenz auch von einem öffentlichen Abendvortrag von Jan-Werner Müller (/16.10, 18:30 – 20:00) , Informationen zu diesem finden sich hier.
Jan-Werner Müller
Moralismus ist zu wenig. Eine Entgegnung auf „Was ist Populismus?“ von Jan-Werner Müller
— Fortsetzung des Buchforum zu Jan-Werner Müllers ‚Was ist Populismus‘ : Teil 1 (Daniel Jacob), Teil 2 (Richard Gebhardt) —
Jan-Werner Müller nimmt kein Blatt vor den Mund. So wird sehr schnell deutlich, dass er vor dem Hintergrund eines liberalen Demokratieverständnisses dem Populismus wenig abgewinnen kann, er ihn nicht für ein „nützliches Korrektiv“, sondern in erster Linie für eine Gefahr für die politische Kultur der Demokratie hält. Er begründet dies vornehmlich mit einem dem Populismus zugeschriebenen Antipluralismus und Moralismus, beides zusammen würde auch dessen Wesen ausmachen. Die Beispiele, aber auch die demokratietheoretischen Reflexionen, die Müller zur Stützung dieser kritischen Begriffsbestimmung anführt, sind allesamt intuitiv einleuchtend. Es liegt ja auf der Hand, dass Populisten wie Victor Orbán, Marine Le Pen, Geert Wilders oder Beppe Grillo nicht nur Werte verkörpern, die uns „liberale Ironikerinnen“ (R. Rorty) abstoßen, sondern auch einen Politikstil vertreten, der die Voraussetzungen eines demokratischen Miteinanders untergräbt. All das lässt sich gegenwärtig in vielen europäischen Staaten zur Genüge beobachten.
Genauso ist völlig überzeugend, dass „das Volk“ als empirische Größe nicht existiert und dass, wie Michael Saward, Nadia Urbinati und Winfried Thaa dargelegt haben, politische Identitäten vielmehr erst im Prozess der Repräsentation erzeugt werden, sie also nicht immer schon „da“ sind. Somit muss mit Müller und vielen anderen auch der Anspruch der Populisten bestritten werden, „das Volk“ gegen die vermeintlich korrupten Eliten vertreten zu können. Wenn überhaupt werden Teile der Bevölkerung durch die Populisten repräsentiert. (mehr …)
Buchforum zu Jan-Werner Müllers „Was ist Populismus?“
Im Frühjahr diesen Jahres ist bei Suhrkamp Jan-Werner Müllers Antwort auf die Frage “Was ist Populismus?” erschienen. In dieser und der kommenden Woche wollen wir im Rahmen eines Buchforums die von Müller angestoßene Diskussion fortführen. Den Auftakt macht der heutige Kommentar von Daniel Jacob (Berlin), es folgen zwei weitere Kommentare von Richard Gebhardt (Aachen) und Dirk Jörke (Darmstadt). Zum Abschluss wird Jan-Werner Müller auf die Kommentare reagieren. Wir freuen uns sehr auf die Diskussion und möchten euch herzlich dazu einladen, euch über die Kommentarfunktion daran zu beteiligen. Der Kommentar von Daniel Jacob folgt nach dem Klick:
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Constitutional Politics in Berlin
Zwei interessante Vorträge in der öffentlichen Vorlesungsreihe „Constitutional Politics“ an der HU Berlin: Am 02. Juli spricht Jan-Werner Müller zu „Should the EU Protect Democracy and the Rule of Law inside Member States? The Idea of a Copenhagen Commission“ (18 Uhr, Raum 002 im Institut für Sozialwissenschaften). Eine Woche später dann, 09.07, am selben Ort Zachary Elkins zu „The Art and Science of Constitution Making“. Eine Anmeldung ist für beide Veranstaltungen notwendig und zwar via avdeevir@hu-berlin.de. Die Poster für die Veranstaltungen findet ihr hier (Müller) und hier (Elkins).
Ist das christdemokratische Zeitalter zu Ende? Jan-Werner Müller vertritt in München eine steile These
Es ist etwas mehr als ein Jahr her, da hätte die Union bei der Bundestagswahl beinahe die absolute Mehrheit erreicht. Der Abstand zur SPD fiel so hoch aus wie zuletzt 1957, als Konrad Adenauer eindrucksvoll im Amt des Bundeskanzlers bestätigt wurde. Ausgerechnet inmitten dieser vielbeschworenen Renaissance der deutschen Christdemokratie verkündete Jan-Werner Müller am vergangenen Montagabend am Geschwister-Scholl-Institut der LMU München das Ende des christdemokratischen Zeitalters. Müller, der an der Universität in Princeton Politische Theorie und Ideengeschichte lehrt, wollte von seiner „steilen These“ noch nicht einmal das notorisch christsozial regierte Bayern ausnehmen. Dafür lieferte er allerhand Gründe. (mehr …)
Workshop „Religion, Staat, Verfassung“ mit Jan-Werner Müller an der LMU
Unter dem Titel „Religion, Staat, Verfassung. Gemeinsamkeiten und Unterschiede politisch-kultureller Grundbegriffe in den Vereinigten Staaten und Deutschland“ veranstalten Jan-Werner Müller und Sebastian Huhnholz am 31. Oktober 2014 einen Workshop zur Frage unterschiedlicher Begriffskulturen und entsprechend interkultureller Rezeptionsunterschiede politischer Theorien. Am Beispiel der drei Grundbegriffe Religion, Staat und Verfassung will der Workshop Gemeinsamkeiten und Unterschiede der US-amerikanischen und der deutschen politischen Begriffskultur aufzeigen. Arbeitsgrundlage für die gemeinsame Diskussion ist die vorbereitete Gegenüberstellung ausgewählter kanonischer Texte aus beiden Gesellschaften.
Ort: LMU München, Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft.
Zeit: Freitag, 31. Oktober 2014 ab 9 Uhr s.t.
Anmeldung erbeten: sebastian.huhnholz@lmu.de
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