Am 13. Januar 2017 findet in Hamburg eine interdisziplinäre Tagung zur ‚Frage der Geisteswissenschaften‘ statt. Sie wird von Mitgliedern des Graduiertenkollegs Geisteswissenschaften der Universität Hamburg organisiert. Die Keynote hält Prof. Dr. Felix Sprang (Anglistik – Literaturwissenschaft, Uni Siegen). Der Call richtet sich an Wissenschaftler_innen aller Disziplinen und die Abstracts werden bis 13. November 2016 erbeten. Den vollständigen Call gibt es nach dem Klick.
Call for Papers: Geisteswissenschaften [frage-zeichen] am 13. Januar 2017, Warburg-Haus, Universität Hamburg
Das Plädoyer für eine unbedingte Universität steht seit Jacques Derrida als Perspektive für die Geisteswissenschaften in seiner Omnipräsenz mittlerweile gleichwertig neben den ins n-fache potenzierten (Meta-)Diskursen über die Krise der Geisteswissenschaften. Der Diagnose eines scheinbar unauflösbaren Zusammenhangs von allgemeiner Verwertungslogik an den Universitäten und Bedeutungsverlust der Geisteswissenschaften widerspricht die Forderung: „Die Universität müßte also auch der Ort sein, an dem nichts außer Frage steht“ (Derrida). Dieses immer wieder aufgerufene Zitat verspricht nun zwar einen potenziellen Bedeutungsgewinn in der geisteswissenschaftlichen Selbstreflexion, hält allerdings einen konkreten Bezug offen. Vielmehr stellt die Forderung sogar noch die „Autorität der Frage, die Form des Denkens als Befragung“ (Derrida) zur Diskussion. So rückt die Fraglichkeit des Fragens selbst ins Zentrum der geisteswissenschaftlichen Selbstbefragung.
Dies nimmt unsere Tagung als Ausgangspunkt, um den Akt des In-Frage-Stellens, den Modus des Fragens, die Fraglichkeit als solche genauer zu untersuchen. Dabei zielt das [frage-zeichen] weniger auf die Setzung eines neuen großen Fragezeichens. Vielmehr soll der Fokus auf dem Fragezeichen als derjenigen Lücke liegen, die sich zwischen der Frageform und ihrem Inhalt ergibt. Dies soll dabei aus einer interdisziplinären Perspektive verhandelt werden und jenseits des einfachen Frage-Lösung-Schemas, das einer immanenten Zweck-Mittel-Logik unterworfen bleibt.
Welche Eigenarten des Fragens beispielsweise verbinden die einzelnen Fächer, welche unterscheiden sie etwa von naturwissenschaftlichen Disziplinen? Warum erweist sich das Fragen nach dem Fragen gerade im interdisziplinären Kontext als fragwürdig? Welchen Bedeutungszuwachs erhält das Generieren von Fragen im Zeitalter von Digital Humanities und Big Data? Dies seien nur Anregungen innerhalb eines weiten Feldes.
Die Tagung Geisteswissenschaften [frage-zeichen] richtet sich an Wissenschaftler*innen aller Disziplinen. Exposés mit bis zu 300 Wörtern für einen Beitrag von 20 Minuten können gerne bis zum 13. November 2016 unter frage-zeichen@mail.de eingesendet werden. Eine Benachrichtigung über die Annahme der Abstracts erfolgt bis zum 30. November 2016.
Die Tagung Geisteswissenschaften [frage-zeichen] wird von Kevin Drews, Ann-Kathrin Hubrich, Sandra Ludwig, Stephan Renker, Friederike Schütt und Andrea Stück, Mitglieder des Graduiertenkollegs Geisteswissenschaften der Universität Hamburg, organisiert. Wir freuen uns, Prof. Dr. Felix Sprang (Anglistik – Literaturwissenschaft) von der Universität Siegen als Key Note Speaker ankündigen zu dürfen. Die Konferenz findet am 13. Januar 2017 an der Universität Hamburg statt. Der Tagungsort ist das Warburg-Haus Hamburg, Heilwigstraße 116, 20249 Hamburg.
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