Der Suhrkamp-Verlag sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein/e Volontär_in im Sachbuch-Lektorat. Bewerbungen werden erbeten an Frau Elvira Switalla (bewerbung@suhrkamp.de). Alle weiteren Infos zu der Stelle, die sicherlich auch für Politische Theoretiker_innen interessant ist, findet ihr in der ausführlichen Ausschreibung.
Suhrkamp
Das kosmopolitische Europa wartet. Lesenotiz zu Dieter Gosewinkels „Schutz und Freiheit?“ (Suhrkamp 2016).
Dieter Gosewinkel: Schutz und Freiheit? Staatsbürgerschaft in Europa im 20. und 21. Jahrhundert, Berlin: Suhrkamp 2016.
Buch der Stunde?
„Staatsbürgerschaft in Europa im 20. und 21. Jahrhundert“ ist ein präziser Untertitel für ein Werk, dessen Haupttitel etwas ratlos machen mag. Denn unter einem mit Fragezeichen versehenen Titel wie Schutz und Freiheit? das Konzept der Staatsbürgerschaft zu erörtern, wird erst verständlich, wenn man die Ausgangsthese des Berliner Historikers Dieter Gosewinkel teilt, dass es diese zwei Begriffe mit ideenhistorisch spannungsreicher Vorgeschichte waren, auf deren Verschmelzung mittels Staatsbürgerschaftskonzept zu Beginn des europäischen 20. Jahrhunderts allgemein gehofft wurde. (mehr …)
Geoffroy de Lagasneries kommender Aufstand. Zum Elend politik-philosophischer Deutungen des Digitalen
Geoffroy de Lagasnerie: Die Kunst der Revolte – Snowden, Assange, Manning. Berlin: Suhrkamp 2016.
Von Geoffroy de Lagasnerie, der sich anschickt, die große Tradition der öffentlichen Intellektuellen Frankreichs zu beerben, liegt mit Die Kunst der Revolte. Snowden, Assange, Manning seit Anfang Februar ein erster Essay in deutscher Übersetzung vor. Das bei Suhrkamp erschienene Bändchen spart nicht an Grandezza und formuliert plakativ als These, dass wir „gegenwärtig das Auftauchen von etwas Neuem“ (11) erleben. De Lagasnerie zeigt Mut zur zeitdiagnostischen Positionierung, möchte das Klein-Klein innertheoretischer Argumente beiseiteschieben und stattdessen eine Globalanalyse der Gegenwart, ihrer Widersprüche und vor allem ihrer Gegenkräfte liefern. Indem er sich dabei an die Front des Digitalen und Vernetzten begibt, betritt er ja tatsächlich gewissermaßen Neuland. Der Umstand, dass er die Tragweite des Vorhabens richtig einschätzt, besagt aber natürlich noch lange nicht, dass auch dessen begriffliche, theoretische und analytische Qualität überzeugt – und in allen drei Belangen bleibt die Kunst der Revolte doch erheblich hinter den geweckten Erwartungen zurück. (mehr …)
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