— Panel 5F: Affektivität der demokratischen Regression —
Wer über den Zustand politischer Ordnungen spricht, soll über die Befindlichkeit ihrer Bevölkerungen nicht schweigen. Aus ihren Gefühlslagen lassen sich nicht nur konjunkturelle Trends herauslesen. Eine gegenseitige Beeinflussung ist möglich, indem das Auf und Ab politischer Ordnungen Zuversicht, Sorgen, Ängste und Freuden hervorruft und gleichzeitig durch solche Gefühle beeinflusst wird. Dies gilt insbesondere dann, wenn sich Emotionen zu Haltungen verstetigen und die Wahrnehmung von Politik in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft prägen. Wenn der Zusammenbruch der Sowjetunion in den 1990er Jahren Diskussionen über Triumphalismus in liberalen Demokratien auslöste, ist es nur konsequent, heute düstere Stimmungsbilder in den Augenschein zu nehmen. Das Panel „Affektivität der demokratischen Regression“ lud dazu ein – mit stimmig ineinandergreifenden Vorträgen über Nostalgie, Melancholie und Verzweiflung.
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