Ein jeder sieht, was er im Herzen trägt: Nachruf auf Wilhelm Hennis

Der Kommentar zu unserer heutigen Lage erschien vor fünfzehn Jahren. „Geld oder Währung. Ist der Euro alles?“, hieß ein Zeitungsartikel im Januar 1997. Was die europäische Malaise präzise beschreibt – die Rhetorik der Alternativlosigkeit, die das Politische „unter dem Druck der Termine“ auf das Vollziehen von Sachzwängen reduziere, die Hybris einer modernen Finanzlogik, die bei einer Gemeinschaftswährung von scheinbar „Unwesentlichem“ wie den Eigentümlichkeiten nationaler Volkswirtschaften und „geopolitischer“ Umstände glaubte abstrahieren zu können – gegen all das erhob der Freiburger Politikwissenschaftler Wilhelm Hennis am Vorabend der Euro-Einführung vehement Einspruch. (mehr …)

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