Übersicht: Politische Philosphie beim Kongress der DGPhil

Von 5. bis 9. September findet virtuell (mit der Universität Erlangen-Nürnberg als Gastgeberin) der XXV. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Philosophie statt. Das gesamte Programm ist hier einzusehen, als Service bieten wir einen Überblick über einige Veranstaltungen, die für Politische Philosoph*innen von besonderem Interessen sein dürften. Um am Kongress teilnehmen zu können, muss man sich (kostenlos) unter diesem Link registrieren.

 

Podium „Zukunft der Demokratie“ im Rahmen der Auftaktveranstaltung | Sonntag, 05. September, 16-17:30 Uhr

Angesichts globaler Herausforderungen wie etwa dem Klimawandel, der Migration und dem Populismus sowie unter dem Eindruck, dass politische Bemühungen um Lösungen stagnieren, stellt sich die Frage, ob unsere gegenwärtigen politischen Strukturen dazu geeignet sind, globale Herausforderungen dieser Art zu meistern. Sollten sich unsere Institutionen ändern und wenn ja, wie? Welche spezifischen Schwierigkeiten ergeben sich auf der überstaatlichen Ebene und wie kann man diesen begegnen? Was ist überhaupt das wahre und gute Ziel unserer globalen Bemühungen?
Moderation: Univ.-Prof. Dr. Eva Odzuck (FAU Erlangen-Nürnberg)
Gäste:
Prof. Dr. Gertrude Lübbe-Wolff (Bielefeld)
Prof. Dr. Christine Abbt (Graz)
Dr. Astrid Séville (München)

 

Treffen der AG Politische Theorie und Philosophie | Montag, 06.09.2021, 09:00 – 10:30 Uhr

Die Arbeitsgemeinschaft für Politische Philosophie ist ein allen offen stehendes Forum im Rahmen der DGPhil, in dem aktuelle, die Politische Philosophie betreffende wissenschaftliche Fragen diskutiert werden.

In diesem Jahr wollen wir den 100. Geburtstag von John Rawls und das 50. Jubiläum des Erscheinens seiner »Theorie der Gerechtigkeit« zum Anlass nehmen, den Zustand der Politischen Philosophie insbesondere in Deutschland zu diskutieren. Dabei soll es auch um die kritische Erörterung der Frage gehen, ob bzw. wie weit die mit Rawls assoziierbaren theoretischen Setzungen noch tragen. An fünf kurze Impulsvorträge (zu je 5 bis 10 Minuten) schließt sich eine Diskussion im Plenum an.

Einführung: Prof. Dr. Stefan Gosepath

Impulsvorträge:
Prof. Dr. Julian Culp
Prof. Dr. Nikita Dhawan
Prof. Dr. Lisa Herzog
Prof. Dr. Elif Özmen
Prof. Dr. Martin Saar

Moderation: Dr. Valentin Beck

 

Kolloquium „Das hässliche Falsche: Fake News als Herausforderung der Philosophie“ | Montag, 06.09.2021, 16:30 – 19:00 Uhr

Selten hat das Zeitgeschehen so viele erkenntnistheoretische Fragen aufgeworfen wie heute. Viele dieser Fragen knüpfen sich an die Verbreitung von Fake News und Desinformation. Welche Rolle spielt das Vertrauen in das Zeugnis anderer in diesem Zusammenhang? Welche epistemischen Folgen hat es, wenn Medien und andere Institutionen Menschen zu vernünftigen Überzeugungen nudgen? Und welche Effekte haben Fake News und Desinformation auf unsere epistemischen Praktiken? Diese und andere Fragen werden im Kolloquium diskutiert.
Organisation: Romy Jaster (Humboldt-Universität zu Berlin, DE)
Sprecher*innen:
Thomas Grundmann (Universität zu Köln, DE)
Escape Routes from Post-Truth: What about Nudging?
Jennifer Lackey (Northwestern University, Evanston, US)
Echo Chambers, Fake News, and Social Epistemology
Nadja El Kassar (Freie Universität Berlin, DE)
“Fake News” and Their Effects on Our Epistemic Practices

 

Kolloquium „Was wir einander Schulden: Gerichtete moralische Pflichten“ | Donnerstag, 09.09.2021,  16:00 – 18:30 Uhr

Manche moralische Pflichten betreffen Handlungen, die auszuführen oder zu unterlassen wir anderen schulden. Beispiele für solche gerichtete Pflichten sind die Pflicht, Versprechen zu halten, oder die Pflicht, andere nicht zu schädigen. Es ist jedoch umstritten, ob alle moralischen Pflichten gerichtet sind: Hilfspflichten und Pflichten bezüglich zukünftiger Generationen lassen sich jedenfalls nicht unmittelbar als gerichtet verstehen. In diesem Kolloquium werden wir die Rolle gerichteter Pflichten für ein angemessenes Verständnis von Moral thematisieren. Hierbei wird auch der Zusammenhang zwischen gerichteten Pflichten, Ansprüchen und dem Phänomen der moralischen Schädigung (englisch »wronging«) in den Blick genommen.

Organisation: Felix Koch (Universität Zürich, CH)
Sprecher*innen:
Kirsten Meyer (Humboldt-Universität zu Berlin, DE)
Directed Duties and Future Persons
Peter Schaber (Universität Zürich, CH)
On Wrongdoing and Wronging
R. Jay Wallace (University of California, Berkeley, US)
The Relational Right and the Good

 

Kolloquium „Wie könnte eine gerechte Einwanderungspolitik aussehen?“ Donnerstag, 09.09.2021  |  16:00 – 18:30 Uhr

Migration ist kein neues Phänomen. Immer schon hat es Menschen gegeben, die ihre Heimat auf der Suche nach einer besseren Zukunft verlassen. Dabei bleibt die Frage, wie eine gerechte Migrationspolitik aussehen könnte, hochkontrovers. In diesem Kolloquium wollen wir normative und begriffliche Vorannahmen untersuchen und hinterfragen, die die aktuelle Debatte um Migration strukturieren. Wichtig ist uns dabei, die philosophische Debatte um grundsätzliche Fragen der Migrationsgerechtigkeit mit der Diskussion um aktuelle Ereignisse und deren Rezeption zusammenzubringen.Dieses Kolloquium wird in deutscher Sprache abgehalten.

Organisation: Christine Bratu (Georg-August-Universität Göttingen, DE), Anna Wehofsits (Ludwig-Maximilians-Universität München, DE)
Sprecher*innen:
Nora Kassan (DRK Euskirchen, DE)
Achtung in der Flüchtlingshilfe. Eine Praxisreflexion
Robin Celikates (Freie Universität Berlin, DE)
Democratizing Migration? Migrationspolitik und die Grenzen des Demos
André Grahle (Ludwig-Maximilians-Universität München, DE)
»But now you’re safe!« – Affektive Ungerechtigkeiten und das Zeugnis Geflüchteter in den Ankunftsgesellschaften

Panels im Rahmen der Sektion „Politische Philosophie“

Dienstag, 07.09.2021 | 13:00 – 16:00 Uhr

Organisation: Lisa Herzog (Rijksuniversiteit Groningen, NL)
Sprecher*innen:
Valentin Beck (Freie Universität Berlin, DE)  |  13:00 – 13:45 Uhr
Climate change denial and the charge of lifestyle hypocrisy
Johannes Müller-Salo (Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, DE)  |  13:45 – 14:30 Uhr
Zur Legitimität qualifizierter Mehrheitsentscheidungen
Marcel Twele (Humboldt-Universität zu Berlin, DE)  |  14:30 – 15:15 Uhr
Libertarianism and the egalitarian inheritance tax
Kira Meyer (Universität Hamburg, DE)  |  15:15 – 16:00 Uhr
Natur als Bedingung der Möglichkeit von Freiheit. Vorschlag für eine Revision des Mensch-Natur-Verhältnisses

 

Mittwoch, 08.09.2021 | 13:00 – 15:15 Uhr

Organisation: Lisa Herzog (Rijksuniversiteit Groningen, NL)
Sprecher*innen:
Veronika Hilzensauer (Hochschule für Philosophie München/Justus-Liebig-Universität Gießen, DE)  |  13:00 – 13:45 Uhr
Das Soziale ist das Politische: Die (Re-)Formulierung eines relationalen Subjektverständnisses im Ausgang von Adorno und Arendt
Felix Koch (Freie Universität Berlin, DE)  |  13:45 – 14:30 Uhr
Judicial Obligation and the Rule of Law
Julian Müller (Universität Hamburg, DE)  |  14:30 – 15:15 Uhr
The Logic of Populism

 

Donnerstag, 09.09.2021 | 13:45 – 15:15 Uhr

Organisation: Eva Odzuck (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, DE)
Sprecher*innen:
Julia Jakobi (Universität Hamburg, DE)  |  13:00 – 13:45 Uhr
Expert Selection in Lottocracy
Markus Wolf (Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, DE)  |  13:45 – 14:30 Uhr
Moralisch und politisch? Zur Vereinbarkeit »orthodoxer« und »politischer« Ansätze in der Philosophie der Menschenrechte
Ewa Wyrębska-Đermanović (Universität Bayreuth, DE)  |  14:30 – 15:15 Uhr
Der Wert jedes Menschen – Menschenwürde und das Weltbürgerrecht bei Kant

 

Panels im Rahmen der Sektion „Sozialphilosophie“

Montag, 06.09.2021 | 13:00 – 16:00 Uhr

Organisation: Martin Saar (Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main, DE)
Sprecher*innen:
Anne Reichold (Europa-Universität Flensburg, DE)  |  13:00 – 13:45 Uhr
Social Critique of Resentment
Dirk Setton (Humboldt-Universität zu Berlin, DE)  |  13:45 – 14:30 Uhr
Politik des Übelnehmens: Ressentiment und Resentment
Norbert Walz (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, DE)  |  14:30 – 15:15 Uhr
Zur Kritik der neueren Entfremdungs- und Verdinglichungstheorien
Leonhard Weiss (Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Alfter, DE)  |  15:15 – 16:00 Uhr
»Resonanz« und »Anerkennung«. Sozialphilosophische Perspektiven eines »guten Lebens«

 

Dienstag, 07.09.2021 | 13:00 – 16:00 Uhr

Organisation: Kerstin Andermann (Universität Leipzig, DE)
Sprecher*innen:
Bernd Prien (Karl-Franzens-Universität Graz, AT)  |  13:00 – 13:45 Uhr
Vorder- und Hintergrund in Nancy Frasers erweiterter Konzeption des Kapitalismus
Kristina Lepold (Humboldt-Universität zu Berlin, DE)  |  13:45 – 14:30 Uhr
Nicht-ideale und kritische Theorie: Eine Betrachtung aus sozialphilosophischer Perspektive
Christian Hofmann (FernUniversität in Hagen/Akademie für Politische Bildung Tutzing, DE)  |  14:30 – 15:15 Uhr
Welchen Beitrag kann Hegels Philosophie für eine Theorie der Integration leisten?
Niklas Angebauer (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, DE)  |  15:15 – 16:00 Uhr
Immanente Eigentumskritik. Vom Kopf auf die Füße?

 

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