Recht und Utopie? – Pfade in eine neue normative Ordnung (Tagungsbericht) 

Der Anspruch der Frühjahrstagung des Jungen Forums Rechtsphilosophie, die vom 9. bis 11. März 2023 stattfand, war es, in interdisziplinärem Austausch Pfade in eine neue normative Ordnung zu entwerfen, die von bestehender Rechtspraxis ausgehen, diese jedoch grundlegend hinterfragen und in ihren problematischen Dimensionen zu überwinden suchen.  

Welche normative Praxis kann der Prekarität von Gerechtigkeit Rechnung tragen? Wie können Interventionen innerhalb des bestehenden Rechtssystems legitimiert werden? Wie kann Wandel hin zu einer neuen normativen Ordnung aussehen und welche Rolle kann Recht darin spielen? Der Beitrag rekapituliert anhand dieser Fragen die Tagung, die ihrem Titel alle Ehre machte: „Utopie einer neuen normativen Ordnung – Alternativen im Recht/Alternativen zum Recht“  (mehr …)

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Kongresssplitter: Die (Un-)Möglichkeit eines progressiven Naturbegriffs

— 5.G: Verunsicherungen einer ‚natürlichen Ordnung‘. (Queer-)Feministische Un/Gewissheiten — 

Unterstellt man, dass die multiplen Krisen des Neoliberalismus und die damit verbundene Verunsicherung den individuellen und gesellschaftlichen Wunsch nach Sicherheit verstärken, so stellt sich die Frage, wie diese Sicherheit gewährleistet werden kann. Autoritäre Anrufungen vermeintlich vorpolitischer „natürlicher“ Ordnungen stehen progressiven Überlegungen zu Kontingenz und dem Aushalten von Unsicherheiten gegenüber. Die Implikationen eines essentialistischen Naturbegriffs und mögliche Interventionen zu diskutieren, war der Anspruch des mit fünf Beiträgen ambitioniert aufgestellten Panels „Verunsicherungen einer ‚natürlichen Ordnung‘. (Queer-)Feministische Un/Gewissheiten“.   (mehr …)

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Wie Adam Smith den Kapitalismus erfand – oder so ähnlich

Im zweiten Beitrag unseres mit dem Politik & Ökonomie Blog veranstalteten Adam-Smith-Schwerpunkts widmet sich Christian E. W. Kremser den häufig übersehenen utopischen und geschichtsphilosophischen Elementen in Smiths Denken.

Adam Smith gilt in der ökonomischen Theoriegeschichte – ja, richtig gelesen, so etwas gibt es wirklich, auch wenn sie unter den Disziplinen der Volkswirtschaftslehre heute allenfalls noch ein trauriges Randdasein fristet – als Begründer der ‚Klassik‘. Mit dieser Epochenbezeichnung geben die meisten Darstellungen der Geschichte des ökonomischen Denkens wiederum den Entstehungszeitpunkt der Volkswirtschaftslehre an. Smith wird auf diese Weise zum Ahnvater einer ganzen Wissenschaft stilisiert. Um dieses – zugegebenermaßen nicht unbegründete – historische Urteil zu rechtfertigen, wird für gewöhnlich vorgebracht, dass sich mit der Klassik eine Entwicklung Bahn gebrochen habe, in der sich die Ökonomik schrittweise von einer normativen hin zu einer positiven Disziplin wandelte. Dieser Prozess habe mit dem allmählichen Auseinanderbrechen der klassischen Trias der praktischen Philosophie begonnen und sei schließlich in der Konstitution der Ökonomik als einer eigenständigen Wissenschaft gegipfelt. Die seinerzeit neu aufgekommene Vorstellung, dass es Gesetzmäßigkeiten im menschlichen Handeln geben könnte, die sich unabhängig von ihren Intentionen erklären ließen, markiere dabei den Startschuss für die Emanzipation der Ökonomik von der Philosophie.

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Tagung: Utopia. Religion – Macht – Gesellschaft

Vom 09.-11. November findet in der Schader-Stiftung in Darmstadt eine Tagung zum  Thema „Utopia. Religion – Macht -Gesellschaft“ statt. Die interdisziplinäre Tagung soll sowohl die Wirkgeschichte des Romans von Thomas Morus untersuchen als auch die Frage danach stellen, welche Effekte moderne Utopien für heutige Gesellschaften haben. Das Programm und alle Infos findet ihr hier als PDF.

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Tagung zur politischen Utopie

Anlässlich des Jubiläums von Morus‘ Utopia findet vom 7.-10. Oktober 2016 an der Katholischen Akademie Stapelfeld eine Tagung zum utopischen Denken von Morus bis zur Gegenwart statt. Sie wird in Kooperation mit der Deutsche Gesellschaft zur Erforschung des politischen Denkens veranstaltet. Den öffentlichen Abendvortrag am ersten Tag wird Richard Saage bestreiten. Das ganze Programm mit allen Teilnehmer*innen und Informationen zur Anmeldung findet sie hier.

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Kritische Theorie und Praxis an der HU Berlin – Vortrag von Rahel Jaeggi

Unter dem Titel „Pure Vernunft darf niemals siegen?“ findet in diesem Semester am Institut für Sozialwissenschaften der HU Berlin eine „Veranstaltungsreihe zu Kritischer Theorie und Praxis“ statt. Der nächste Termin ist am Freitag, den 30. April, wenn die Philosophin Rahel Jaeggi über „Ideologiekritik und Rettung der Utopie“ spricht, und zwar von 16 bis 18 Uhr in Raum 001 des ISW.

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