Unter Rückgriff auf Immanuel Kants Kritik der Urteilskraft bestimmt Hannah Arendt das subjektive Urteilsvermögen als konstitutiv überindividuell und intersubjektiv: „Wenn man urteilt, urteilt man als Mitglied einer Gemeinschaft“ (Arendt 2012 [1970], Das Urteilen, 113). Dieser Ansatz einer politischen Philosophie des Urteilens ist untrennbar verbunden mit Arendts Diagnose der ‚Krise der Moderne‘, in der die Urteilskraft des Subjekts und die sie ermöglichende Integration der Gemeinschaft in einem Missverhältnis stehen. Auch das seit Kurzem neu auftretende Interesse an Arendts Begriff des Urteilens ist angesichts gegenwärtiger Krisen als Versuch eines Brückenschlags zwischen partikularen, epistemischen Standpunkten und dem Bedürfnis nach einer allgemeingültigen, normativen Orientierung zu verstehen. In diesem Sinn organisierten Martin Baesler (Freiburg) und Kevin Licht (Bonn) am 4. Dezember 2024 an der Universität Freiburg die Tagung „Individueller Universalismus? Sensus communis und reflektierendes Urteilen bei Kant und Arendt“.
Universität Freiburg
CfA: WiMi-Stelle in der praktischen Philosophie (Universität Freiburg)
Das Centre for Security and Society an der Universität Freiburg sucht ab 1.11.2024 eine:n gesellschaftspolitisch interessierte:n, zielorientierte:n wissenschaftliche:n Mitarbeiter:in in der praktischen Philosophie für Forschungsaufgaben im BMBF-geförderten Projekt „FreiburgRESIST“ (Leitung am CSS PD Dr. Elisa Orrù). Das transdisziplinäre Projekt entwickelt mit zahlreichen Partnern aus Behörden und Zivilgesellschaft ein städtisches Sicherheitsmanagementsystem, das in der vorsorglichen Planung von Großveranstaltungen, bei eventuellen Evakuierungen während möglicher Gefahrensituationen, sowie in der Nachbereitung von Krisenlagen einsetzbar ist. Eine Zusammenarbeit mit dem Philosophischen Seminar im Rahmen der eigenen wissenschaftlichen Weiterqualifikation ist möglich und erwünscht, die Gelegenheit zur Promotion gegeben. Deadline für Bewerbungen ist der 30.08.2024. Mehr Informationen gibt es in der Ausschreibung.
CfA: Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Postdoc, Freiburg, Achtung: Bewerbungsfrist 15. Januar)
An der Professur für Politische Philosophie, Theorie und Ideengeschichte der Universität Freiburg ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Stelle als Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (Postdoc, 100%, TV-L E 13) ausgeschrieben. Die Besetzung soll spätestens zum Sommersemester erfolgen. Die Stelle ist befristet bis zum 31. März 2025.
Das Aufgabengebiet erstreckt sich klassisch über die Bereiche der Forschung, Lehre (4 SWS) und Administration. Unter den erwünschten Forschungsschwerpunkten sind Demokratietheorie, Institutionen- und Parlamentarismustheorien, Geschichte und Entwicklungslinien politischer Ideen, Themen der Politischen Philosophie und/oder Internationale Politische Theorie. Die vollständige Ausschreibung findet sich online unter: https://uni-freiburg.de/universitaet/jobs/00002699/
Bitte beachten: Bewerbungsfrist ist der 15. Januar 2023.
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