Wiedergelesen-Beitrag zu: Karl Polanyi: The Great Transformation. Foreword by Robert M. MacIver. Farrar & Rinehart: New York 1944. (Dt. von Heinrich Jelinek: The Great Transformation. Politische und Ökonomische Ursprünge von Gesellschaften und Wirtschaftssystemen. 10. Aufl. Suhrkamp: Frankfurt am Main 2013 [1978].)
Karl Polanyi erzählt die Geschichte eines Kampfes zwischen Markt und Gesellschaft. Es fällt daher nicht schwer, die Aktualität seiner inzwischen klassischen Analyse der liberalen Marktwirtschaft zu behaupten: Wie in den 1920er Jahren hat auch die Weltwirtschaftskrise seit 2009 unübersehbar gemacht, was sich im Prinzip vorher anbahnte. Die neoliberale Wende lässt sich als eine „Revolution der Reichen gegen die Armen“ an, in der alles zur Ware wird, während der Staat die vermeintlich freie Marktwirtschaft aufrechterhält. Dabei erscheint inzwischen „kein privates Leid, keine Verletzung der Souveränität […] als ein zu großes Opfer“ für die „Wiederherstellung monetärer Bonität“. – Die Kritik des heutigen Wirtschaftssystems funktioniert bestens im Vokabular Karl Polanyis. (mehr …)
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