CfA: Doktorandenkonferenz „(Re)searching Power: Emerging Approaches Across Disciplines“ (Wien)

Vom 17. bis 19. April findet an der Central European University in Wien eine Doktorandenkonferenz mit dem Titel „(Re)searching Power: Emerging Approaches Across Disciplines“ statt. Konferenzsprache ist Englisch.

Gegenstand der Konferenz ist Macht in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen in sozialen und politischen Beziehungen: Vom Individuum bis zur Gesellschaft, vom Klassenzimmer bis zur Konfliktzone, von Autokrat*innen bis zur Künstlichen Intelligenz – erwünscht sind Beiträge, welche die Idee der Macht im weitesten Sinne problematisieren.

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Von einer Ethik zu einer Politik der Sorge

In der politischen Theorie wird der Sorgebegriff eher stiefmütterlich behandelt. Dies entspricht jedoch keineswegs seiner Rolle in der Philosophie. Dort kommt ihm schon seit der Antike eine zentrale Bedeutung zu (z. B. bei Sokrates oder in der Stoa), die im 20. Jahrhundert etwa von Martin Heidegger und Michel Foucault mit je eigener Stoßrichtung aufgegriffen und den Bedingungen der Moderne angepasst wurde. Die Sorgebegriffe der beiden und ihre produktive Aneignung sind seitdem wichtig für die moral- und sozialphilosophische Debatte. Der Grund, warum die politische Theorie nur zögerlich auf die hier angelegte Ressource zurückgreift, liegt wohl darin begründet, dass das Verständnis von Sorge bei beiden auf das einzelne Subjekt fokussiert ist und die relationale Dimension eine eher untergeordnete Rolle spielt. Erst die feministische Ethik rückt das spezifisch interpersonale und subjektkonstitutive Moment von Sorgebeziehungen in den Vordergrund und zeigt auf, dass menschliche Freiheit und Individualität durch sorgende Andere überhaupt erst ermöglicht wird. Diese Einsicht gilt es auch stärker für die Relevanz von Sorge und Interdependenz im politischen Denken fruchtbar zu machen.

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Debatte: Sorge

Liebe Leser*innen!

in unserem vierten Call for Blogposts haben wir – nach Calls zu den Begriffen „Heimat“ (2018), „Solidarität“ (2019) und „Neuanfang“ (2020) – zu Beiträgen zum Thema „Sorge“ aufgerufen und dabei nach politischen bzw. politiktheoretischen oder politikphilosophischen Bedeutungen dieses Begriffs gefragt.

Auch in diesem Jahr war das Interesse groß und uns haben viele spannende Texte erreicht. Ein erster Dank geht deshalb zunächst an alle, die einen Text eingereicht haben.

In den nächsten drei Wochen veröffentlichen wir nun eine facettenreiche Auswahl von Beiträgen, die Begriff und Idee der Sorge aus ganz unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Dabei werden unterschiedliche Dimensionen der Sorge und des Sorgens herausgearbeitet und hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Politik bzw. das Politische diskutiert.

Pro Woche erscheinen zwischen Dienstag und Donnerstag zwei bzw. drei Texte. Los geht es diese Woche mit zwei grundlegenden, aber doch ganz unterschiedlichen Beiträgen von Regina Schidel zu einer Politik der Sorge und Benjamin Ewert zu Für-, Nach- und Vorsorge im Sozialstaat. Woche Zwei rückt die Idee der „Sorge um die Seele“ (Leonhard Riep) bzw. der Selbstsorge (Manuel Schulz) in den Fokus. Woche Drei schließlich wendet sich praktischen Fragen rund um Sorge und Sorgen zu – mit Beiträgen zu Sorge und Aktivismus (Liza Mattutat), Sorge als lustvoller Praxis (Feline Tecklenburg) und Sorge und Widerstand (Jasmin Behrends).

Alle Beiträge werden wir bei Erscheinen hier – nach dem Klick – verlinken, so dass dieser Post auch als Übersicht über die Debatte dient.

Alle Leser*innen und Beiträger*innen laden wir an dieser Stelle herzlich ein, in den Kommentarspalten aktiv mitzudiskutieren. Wie immer sind alle Meinungen, Kritik, Ergänzungen und Perspektiven willkommen, damit wir gemeinsam eine möglichst lebendige und vielfältige Debatte erleben.

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Tagung „Kulturen der Kritik“ (Lüneburg)

Vom 21. bis zum 23. Juni 2018 findet an der Leuphana Universität Lüneburg die vom DFG- Graduiertenkolleg „Kulturen der Kritik“ veranstaltete Tagung „Critical Stances“ statt. In vier Sektionen fragt die Tagung nach der Konstitution des Gegenstandes der Kritik, nach Subjektivierungsformen in und durch Kritik sowie nach den Möglichkeiten und Formen kritischer Haltung in unterschiedlichen Formen der Herrschaft. Um Anmeldung (unter kdk@leuphana.de) wird bis 10. Juni gebeten. Das vollständige Programm sowie weitere Informationen sind auf diesem Flyer sowie hier zu finden.

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Podcast: Thomas Biebricher – Gouvernementalität und die Kritik des Neoliberalismus

Plakat_Zukunft_der_Politischen_Theorie-001Der Neoliberalismus ist einer der umstrittensten Begriffe der gegenwärtigen Sozialwissenschaften, ein „essentially contested concept“ – für die einen ist er ein politischer Kampfbegriff, für die anderen ein fast universell einsetzbares Analyseraster für heutige Gesellschaften. Thomas Biebricher, der neben zahlreichen Aufsätzen zu dem Thema auch eine Einführung in „den“ Neoliberalismus veröffentlicht hat, versucht beides zu vermeiden und in Verbindung mit Foucaults Begriff der Gouvernementalität aus dem stigmatisierten Begriff ein präzises Analysewerkzeug zu gewinnen.  Entlang der foucaultschen Achsen Wissen, Macht und Subjekt zeichnet er die Regierungspraxis der Gouvernementalität als spezifische Mischung aus Theorie und Praxis nach. Die Verbindung mit dem Neoliberalismus ergibt sich vor allem daraus, dass der Neoliberalismus kein Ökonomismus ist, sondern auf den Laissez-faire-Liberalismus mit der Einsicht reagiert, dass der Staat, die Regierung, das Funktionieren der Märkte sicherstellen muss. Die neoliberale Gouvernementalität soll stabile Märkte ermöglichen. Verbunden ist dies bspw. mit einer Subjektform, die nicht wie der homo oeconomicus einseitig durch Nutzenmaximierung bestimmt ist, sondern die durch ein spannungsreiches Verhältnis von Risikobereitschaft und Vorsorge, Freiheit und Verantwortung geprägt ist. Diese Form der Analyse ermöglicht, so Biebricher, eine neue Form der Kritik, da sie erst die Alternativen sichtbar macht, indem sie die Machtmechanismen aufdeckt, die Techniken der Wissensproduktion offenlegt und uns Subjekte nach dem Preis der Emanzipation fragen lässt.

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Audio-Stream:

Das Video gibt’s nach dem Sprung:

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CfP: Jenseits der Person. Die Subjektivierung kollektiver Subjekte (Leipzig)

Am 7. und 8. April 2016 wird in Leipzig eine Tagung zur Subjektivierungsforschung stattfinden. Im Fokus steht dabei die Frage, inwiefern nicht nur Einzelne, sondern auch „Organisationen, Netzwerke, Gemeinschaften – Unternehmen, Vereine, Familien, soziale Bewegungen, Städte, Staaten usw. – als Subjekte adressiert und formiert werden“. Abstracts sollen bis zum 29. Mai 2015 an: tobias.peter@soziologie.uni-freiburg.de gesendet werden. Zum vollständigen Call geht es nach dem Klick.  (mehr …)

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