Habilitieren und Reisen: Erinnerungen an Rainer Schmalz-Bruns (2/2)

Zum Gedenken an Rainer Schmalz-Bruns, der am 31. März 2020 verstorben ist und mit dem die Politische Theorie und Ideengeschichte eine ihrer  prägenden Figuren verloren hat, sind bereits im Mai anstelle einer öffentlichen Gedenkveranstaltung einige Erinnerungen von WeggefährtInnen auf diesem Blog erschienen. Mit Hubertus Buchsteins und Andreas Vasilaches untenstehenden Beiträgen setzen wir dieses digitale Gedenken nun fort. (mehr …)

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„Es ging nie darum, zu gewinnen, sondern ums Ganze.“ – Erinnerungen an Rainer Schmalz-Bruns

Am 31. März 2020 ist Rainer Schmalz-Bruns nach schwerer Krankheit in Lüneburg gestorben. Sein Tod hat weit über den Kreis Politischer Theoretikerinnen und Theoretiker hinaus Bestürzung und große Anteilnahme ausgelöst. Schon verschiedene erste Nachrufeauch auf diesem blog – zeugen von großer Bewunderung, Freundschaft und Dankbarkeit für die Persönlichkeit und wissenschaftliche Kraft von Rainer Schmalz-Bruns. Auch weil die aktuelle öffentliche Lage gemeinsame Gedenkveranstaltungen vorerst nicht zulässt, haben viele Freund_innen, Wegbegleiter_innen und Kolleg_innen beschlossen, einige Impressionen und Erinnerungen zunächst hier zu versammeln. Im folgenden Teil erinnern zunächst Oliver Flügel-Martinsen und Daniel Gaus (die dieses Format auch initiierten und organisierten) sowie Regina Kreide, Dirk Jörke, Claudia Landwehr und Mathias Albert an Rainer Schmalz-Bruns (Anm. d. theorieblog.de-Redaktion). (mehr …)

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Nachruf auf Rainer Schmalz-Bruns

Am 31. März 2020 ist Rainer Schmalz-Bruns nach schwerer Krankheit in Lüneburg gestorben. Mit ihm hat die Politische Theorie in der Bundesrepublik einen ihrer klügsten Köpfe und haben viele Kolleginnen und Kollegen im Fach einen guten Freund verloren. Rainer Schmalz-Bruns hat mit seiner Reflexiven Demokratie (1995), seinen Beiträgen zur Internationalen Politischen Theorie und seinem Einsatz für die Disziplin Politische Theorie prägend gewirkt. (mehr …)

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Patberg-Buchforum (1): Konstituierende Gewalt zwischen Faktizität und Geltung

Den Auftakt zu unserem Buchforum zu Markus Patbergs „Usurpation und Autorisierung – Konstituierende Gewalt im globalen Zeitalter“ macht Rainer Schmalz-Bruns.

Die von Markus Patberg im Januar dieses Jahres in der Reihe „Theorie und Gesellschaft“ im Campus Verlag veröffentlichte und höchst bemerkenswerte Arbeit lässt wenig Spielraum, nicht schlicht beeindruckt zu sein. Was fasziniert und unmittelbar einnimmt, ist die intellektuelle Verve, mit der hier das Projekt verfolgt wird, suprastaatliche Verfassungspolitik als eine Praxis von freien und gleichen Bürgern zu fassen und zu gestalten. Was aspirativ und vom Anspruch her überzeugt, ist der Versuch, das Konzept der pouvoir constituant für diese Zwecke als Kategorie der demokratischen Legitimität gegen verbreitete Widerstände in der verfassungstheoretischen, internationalrechtlichen und politikwissenschaftlichen Diskussion zu reaktivieren und sie im Rahmen eines aufwändigen, mehrstufigen und mehrdimensionalen Verfahrens der Rekonstruktion in eine neue, transnationale Konzeption zu überführen. Was schließlich dazu führt, dass man sich dem Sog der äußerst umsichtig angelegten und bis in die Details der Durchführung höchst instruktiven begrifflichen und konzeptionellen Überlegungen gerne überlässt, ist der Umstand, dass Patberg diese am Ende auf eine konstruktive Pointe zulaufen lässt, mit der er ein Modell der institutionellen Gewährleistung und Hegung einer auf Dauer gestellten demokratischen Praxis konstitutioneller Selbsttransformation politischer Gemeinschaften auf nationaler und transnationaler Ebene anzubieten vermag – ein Modell, das trotz seiner visionär-aspirativen Züge nicht einfach als bloße Projektion eines Geistersehers abgetan werden kann, sondern als freilich verdichteter Ausdruck praktisch bereits wirksamer Spuren kommunikativer Vernunft verstanden werden kann und soll.

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Möllers-Buchforum (3): Paradoxie als Erkenntnisform? Herausforderungen einer nicht-normativen Theorie der Normativität

Sucht man nach einer Formel, in der sich die gedanklichen und argumentativen Fäden des jüngsten Buches von Christoph Möllers über Die Möglichkeit der Normen bündeln könnten, dann findet sich diese Formel in der folgenden, allemal überraschenden Empfehlung: Ein angemessener theoretischer Umgang mit der Praxis des Normativen werde am Ende davon abhängen, ob es gelingt, dem Umstand ausreichend Rechnung zu tragen, dass normative Praktiken eben nicht von der Verhinderung, sondern der Ermöglichung von Normbrüchen zehren(457)!

Damit erhebt Möllers im Anschluss an Luhmann nicht nur die Paradoxie erneut zu einer Erkenntnisform, sondern er macht sich unter dem Eindruck der dadurch eröffneten theoretischen Möglichkeiten daran, den sozialen Ursprung von Normativität freizulegen und die darauf bezogene Debatte entschlossen von jenen moralphilosophischen Grundlagen abzulösen, die ihr bisher den Stempel aufgedrückt haben. (mehr …)

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Nachwuchskonferenz zur Dynamik normativer Ordnungen in Frankfurt

Kommende Woche Freitag und Samstag, 18. und 19. November 2011,  steht die dritte Nachwuchskonferenz des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ in Frankfurt an. In insgesamt zwölf interdiszplinär besetzten Panels wird von mehr als fünfzig Nachwuchswissenschaftlern die Frage nach der Dynamik normativer Ordnungen diskutiert. Viel Politische Theorie, Philosophie und Rechtstheorie ist dabei selbstverständlich und in den letzten beiden Jahren ging es stets spannend zu (hier unser Tagungsbericht vom Vorjahr). Wer als Gast an der Veranstaltung teilnehmen will, ist aufgefordert, sich unter nachwuchskonferenz2011@normativeorders.net kostenfrei anzumelden (dorthin auch alle Anfragen). Wer sich erstmal einfach nur für das Programm interessiert, wird hier fündig. Die Keynote in diesem Jahr kommt von Rainer Schmalz-Bruns.

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