Die Veranstaltung am 25. und 26. Februar am WZB Berlin nennt sich zwar „Soziologie als Beruf“; interessant könnte sie aber auch für manche PolitikwissenschaftlerInnen sein, denn es geht um die Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft. Veranstalter ist der Ausschuss „Mittelbau in der DGS / Beschäftigungsbedingungen in der Wissenschaft“ der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS), das vielversprechende Programm findet sich hier.
Prekariat
Prekariat im Mittelbau – das kleinere Übel?
Auf der IB-Liste hat sich im Laufe des Donnerstags eine ausführlichere Diskussion entsponnen – wieder einmal anlässlich einer knausrig anmutenden Stellenausschreibung, nämlich für einen befristeten, gering bezahlten Werkvertrag mit hohen Qualifikationsanforderungen im teuren Moskau, der offenbar immer wieder neu besetzt wird und somit eine reguläre Stelle zu ersetzen scheint. Der Leiter des ausschreibenden Projekts, Klaus Segbers, hat sich erfreulicherweise in die Diskussion eingemischt, und schnell kristallisierte sich das altbekannte Dilemma heraus. Mehrere Diskussionsteilnehmer, sämtlich aus dem akademischen Mittelbau, berufen sich auf die Pflicht, prekären Arbeitsverhältnissen trotz begrenzter Mittel keinen Vorschub zu leisten (hingewiesen wurde auch auf eine dahingehende Initiative der DVPW, an der offenbar weiter gearbeitet wird); der Politikwissenschafts-Professor hält dagegen, dass unter den Bedingungen eines kompetitiven globalen Marktes und begrenzter Bildungsressourcen universitäre Projekte eben keine Alternative hätten, als mit den geringen verfügbaren Mitteln zu arbeiten und darauf zu hoffen, dass sich auch in diesem race to the bottom noch qualifizierte Bewerber finden. Oder im O-Ton: „überlassen wir es einfach dem spiel von angebot und nachfrage, ob sich interessentInnen finden“. (mehr …)
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