Tagungsbericht: Vom Gespenst des Postliberalismus heimgesucht

Der ambitionierte Anspruch der Tagung „Demokratischer Postliberalismus? Sozialethische Klärungsversuche in den Krisenzeiten ‚liberaler Demokratie‘“ war, die Krise „der Demokratie“ im Lichte sogenannter postliberaler Ideen zu lesen und womöglich durch dieses Brennglas nicht nur die Diagnose der gegenwärtigen Krise der (liberalen) Demokratien zu schärfen, sondern auch alternative Ansätze, die Krisen zu bearbeiten, freizulegen. Dieser Anspruch der Ende Oktober in Mainz stattgefundenen Tagung war nicht zuletzt deshalb besonders ambitioniert, da Postliberalismus ein breites Spektrum von Positionen umfasst, die von der Identifizierung von erhaltenswerten Elementen des Liberalismus nach dem Ende seiner Dominanz bis zur radikalen Rückkehr zu vorliberalen Politikverständnissen reichen. Passenderweise begann die Vorstellung mit der Bitte, Position zu Liberalismus und Postliberalismus zu beziehen. Von den etwa 30 Teilnehmerinnen bekannten sich einige zum Liberalismus, andere beschrieben sich als Kritiker des Liberalismus, die Positionen zum Postliberalismus reichten von abwartend bis ablehnend. Hubertus Buchstein eröffnete mit der These, linke Kritiker des Liberalismus unterlägen einer Selbsttäuschung, schließlich sei dem Liberalismus schon so häufig fälschlicherweise sein Ende vorausgesagt worden. Wie also steht es um die Zukunft des Liberalismus? Anhand von drei Fragen versuchte die Tagung, sich einer Antwort zu nähern. Ein vierter Fragenkomplex blieb dagegen eher im Hintergrund. 

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Workshop: „From Cold War Liberalism to Postliberalism“

Am 13. und am 14. September 2024 findet im Schloss Geisa ein internationaler Workshop zu den Themen Cold War Liberalism und Postliberalismus statt. Bei dem von Veith Selk, Julian Nicolai Hofmann und dem PARI (Point Alpha Research Institute) veranstalteten Workshop geht es um die Geschichte des liberalen Denkens und seine Relevanz für heute. Besonders steht dabei im Fokus einerseits die Frage, welche Lehren aus dem Liberalismus während und nach dem Kalten Krieg gezogen werden können; andererseits die Frage nach der politischen Nachhaltigkeit von (neo)liberalen und postliberalen Ideen angesichts sich wandelnder politischer und sozialer Bedingungen mit Blick auf aktuelle Entwicklungen.

Öffentlich sind ausschließlich die Panels am Freitagnachmittag ab 16:15 Uhr (‚Failures of Liberalism‘ sowie ‚Liberalism against Ifself‘) im Haus auf der Grenze (Geisa). Näheres zu den Panels und Vorträgen ist auf dem Veranstaltungsplakat sowie in dem Ankündigungstext zum Workshop zu finden. Es wird um Anmeldung unter info(at)pari-geisa.org gebeten.

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