Unverbunden – unverstanden – unveränderbar. Einsamkeit als politisches Problem

Die Corona-Pandemie machte Einsamkeit zu einem virulenten Thema. Definiert wird die Emotion als ein subjektiv wahrgenommener Zustand, in dem das Bedürfnis nach Qualität und Quantität sozialer Beziehungen sich nicht mit den tatsächlich erfahrenen deckt (Luhmann 2022: 12f.). Je nach Studie sind in Deutschland etwa 11 bis 19 % der Gesamtbevölkerung zumindest manchmal davon betroffen (Entringer 2022; Neu & Küpper 2023: 337f.; Schobin et al. 2024: 19). Neuerdings geht es in der Diskussion darum, ob Einsamkeit auch demokratiegefährdend sein kann. So konstatiert etwa die Mitte-Studie: „Einsamkeit kann als Indikator verstanden werden für eine Gesellschaft, die sich zunehmend unverbunden fühlt, die sich von der Demokratie distanziert und ihren Institutionen misstraut“ (353). Daran anknüpfend wird Einsamkeit in diesem Beitrag als Anzeichen für ein gesellschaftliches Verhältnis gedeutet, das durch fehlende Verbundenheit zum Gemeinwesen, dem Gefühl, von demokratischen Institutionen nicht verstanden zu werden sowie dem Schein der Unveränderbarkeit von Politik gekennzeichnet ist.

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Gründungsidee revisited: Zur Bedeutung der Anfangsjahre der Politikwissenschaft für die aktuelle Politische Theorie

Es gibt zwei miteinander verwobene Entwicklungslagen, die in diesem Beitrag aufgegriffen und vertieft werden. Beide wurzeln in einem spezifischen Gründungskontext der deutschen Politikwissenschaft nach 1945: Erstens steht die Disziplin in einem Spannungsfeld zwischen ihrem ursprünglich integrativen Selbstverständnis, das durch den pluralen, normativ aufgeladenen Nachkriegskontext geprägt wurde, und einer zunehmenden fachlichen Spezialisierung, die in den empirisch orientierten Teilbereichen ihre Berechtigung hat, in der Politischen Theorie jedoch kritischer reflektiert werden muss. Zweitens läuft die Politische Theorie als ihr Teilgebiet gegenwärtig Gefahr, auf eine bloße Legitimationsinstanz liberal-demokratischer Ordnungen reduziert zu werden. Der Beitrag möchte an eine Politische Theorie erinnern, die ihren integrativen Gründungsanspruch ernst nimmt und mittels eines makrosynthetischen Herangehens das normative und analytische Potenzial des Faches erschließt.  

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CfA: Fachtagung der Deutschen Nachwuchgesellschaft für Politik- und Sozialwissenschaft (Bochum)

Vom 5. bis 7. September 2025 wird an der Ruhr-Universität Bochum die 11. studentische Fachtagung der Deutschen Nachwuchsgesellschaft für Politik- und Sozialwissenschaft in Kooperation mit dem FSR Sozialwissenschaften unter der Überschrift „Sozialwissenschaft in Zeiten des Zusammenbruchs“ stattfinden. Willkommen sind Beiträge von Bachelor- und Masterstudierenden sowie Promovierenden (in der Anfangsphase) aus allen Politik- und Sozialwissenschaften. Möglich sind Vorträge zu den Themenbereichen: „Demokratische Regression“, „digitale Infrastruktur und Demokratie“, „Die Zukunft des Sozialstaats“ uvm. Abstracts mit maximal 300 Wörtern auf Deutsch oder Englisch können zusätzlich zu einer kurzen Selbstbeschreibung bis zum 15.  Juni  2025 an fachtagung@dngps.de gesendet werden. Die allgemeine Konferenzsprache ist Deutsch, Vorträge können auch auf Englisch gehalten werden. Die Teilnahme ist sowohl für Mitglieder als auch Nicht-Mitglieder der DNGPS kostenfrei. Für  Panelist*innen, die Mitglied in der DNGPS sind, besteht die Möglichkeit einer Fahrtkostenübernahme durch die DNGPS. Weitere Informationen hier.

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Reminder: Getrennte Wege? Zum Verhältnis von Politischer Theorie und Ideengeschichte

Die Frist für unseren Sommercall steht bald vor der Tür! Deshalb wollen wir freundlich daran erinnern, dass bis zum 10. September 2024 Beiträge eingereicht werden können, die das „Und“ zwischen Politischer Theorie und Ideengeschichte beleuchten. Wie steht es um das Verhältnis der beiden? (Wie) Stehen sie in Verbindung? Wir freuen uns über pointierte Beiträge von Autor*innen, die zu politischer Ideengeschichte und/oder politischer Theorie arbeiten, sowie von Angehörigen aller Statusgruppen. Der vollständige Call mit allen Informationen findet sich noch einmal nach dem Klick!

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Call for Blogposts: Getrennte Wege? Zum Verhältnis von Politischer Theorie und Ideengeschichte 

Was bedeutet eigentlich das „Und“, das Politische Theorie und Ideengeschichte verbindet? Gehören beide so eng zusammen, dass eine „reine“ Politische Theorie und eine „reine“ Ideengeschichte gar nicht vorstellbar sind? Muss jede*r Theoretiker*in auch ein*e gute*r Ideenhistoriker*in und andersherum sein? Oder handelt es sich vielmehr um eigentlich zwei unterschiedliche Disziplinen, die nur noch aus pragmatischen Gründen unter einem Dach leben, aber ansonsten nicht viel miteinander zu tun haben? Stehen sie einander womöglich sogar dabei im Weg, unbefangen ihren jeweiligen Forschungsinteressen zu folgen? 

Das Verhältnis der beiden Disziplinen ist in jüngerer Zeit wieder in die Diskussion geraten. Implizit schon dadurch, dass – wie etwa auf dem Bremer Theoriekongress – ideengeschichtliche Beiträge im Vergleich zu theoretisch-systematischen und normativen auf gemeinsamen Veranstaltungen vielfach fehlen. Aber auch explizit, wie zwei Workshops über „Das ideengeschichtliche Argument in der Politischen Theorie“ belegen, die Anfang des Jahres in Augsburg stattgefunden haben. 

Deshalb wollen wir das Verhältnis von Politischer Theorie und Ideengeschichte, die Frage nach dem ominösen „Und“, zum Gegenstand unseres Sommercalls machen und rufen dazu explizit Ideengeschichtlicher*innen und Politische Theoretiker*innen zu Blogposts auf, die sich etwa mit folgenden Fragen beschäftigen: 

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CfA: Akademische Oberrätin / Oberrat auf Zeit (Münster)

Am  Institut für Politikwissenschaft der Universität Münster ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Stelle als Akademische Oberrätin / Akademischer Oberrat auf Zeit zu besetzen. Der Schwerpunkt der Stelle liegt in der Politischen Theorie, sie ist auf drei Jahre befristet (100 % Arbeitszeit) und die Lehrverpflichtung beträgt 7 SWS. Die Lehre wird aufgrund von Organisations- und Beratungsaufgaben regelmäßig um 1 SWS reduziert. Bewerbungsschluss ist der 28.06.2024. Die ganze Ausschreibung findet ihr hier.

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Online-Umfrage des Fachinformationsdiensts für die Politikwissenschaft – Pollux

POLLUX ist der Fachinformationsdienst für die Politikwissenschaft in Deutschland. Er wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert, verbessert die fachliche Informationsinfrastruktur und unterstützt damit überregional die politikwissenschaftliche Forschung. Dabei sind die Bedarfe der politikwissenschaftlichen Fachcommunity von zentraler Bedeutung. Und genau diese Bedarfe und die Zufriedenheit mit dem Angebot von POLLUX  werden aktuell und bis 23. April 2024 wieder mittels einer Onlinebefragung erhoben: Hier geht’s zur Umfrage

Die Umfrage dauert ca. 10 Minuten und umfasst ca. 20 Fragen aus den Bereichen Literaturrecherche, Forschungsmethoden und Open Science sowie Wissenschaftskommunikation. Die Meinung der politikwissenschaftlichen Fachcommunity ist essentiell für die Weiterentwicklung von Pollux und somit auch der forschungsunterstützenden Services für die politikwissenschaftlich Forschenden, daher ist jede Rückmeldung wichtig. Eine Registrierung bei Pollux ist für die Teilnahme nicht erforderlich. Es werden keine personenbezogenen Daten erhoben.

 

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CfA Wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in an der TU Darmstadt (50%, ab 15. Oktober)

Am Arbeitsbereich Politische Theorie und Ideengeschichte (Prof. Dirk Jörke) der TU Darmstadt ist ab dem 15. Oktober 2023 eine Stelle als Wissenschaftiche:r Mitarbeiter:in zu besetzen. Die Stelle ist auf drei Jahre befristet.

Voraussetzung für die Einstellung ist ein guter oder sehr guter wissenschaftlicher Masterabschluss in Politikwissenschaft oder vergleichbare Studiengänge. Die Studienschwerpunkte sowie das Thema der Masterarbeit sollen im Bereich der politischen Theorie und Ideengeschichte liegen und die bisherigen und zukünftigen Forschungen und Publikationen sich in das Profil des Fachgebiets einfügen. Bewerbungsschluss ist der 27. September 2023. Die Bewerbungsunterlagen elektronisch in einem PDF-Dokument unter Angabe der Kenn-Nr. 563 an: joerke@pg.tudarmstadt.de

Die Ausschreibung kann hier eingesehen werden.

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40. Jahrestagung (Jubiläumstagung) der DGfP und Buchpreisverleihung „Das politikwissenschaftliche Buch“ (Berlin)

In diesem Jahr feiert die Deutsche Gesellschaft für Politikwissenschaft (DGfP) ihr 40-jähriges Jubiläum und lädt aus diesem Anlass zur 40. Jahrestagung des Verbandes zum Thema „Politikwissenschaft in der Zeitenwende“ am 23. und 24. Juni 2023 in die Humboldt-Universität zu Berlin (Heilig-Geist-Kapelle, Spandauer Straße) ein. Im Rahmen eines Festaktes am Abend des 23. Juni wird zudem zum zweiten Mal der Preis „Das politikwissenschaftliche Buch“ vergeben (der Buchpreis ist eine Kooperation zwischen DGfP und Stiftung Wissenschaft und Demokratie). Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden sich hier.

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CfP Workshop zu Antipopulismus (Bremen, März 2024)

Am 18. und 19. März 2024 findet an der Universität Bremen ein internationaler Workshop zum Thema „Antipopulismus“ statt, den die DVPW-Themengruppe Populismus organisiert. Der Workshop soll sich mit dem Kampf gegen den Populismus in unterschiedlichen Hinsichten auseinandersetzen: normativ, empirisch, vergleichend, ideengeschichtlich. Erbeten werden Abstracts (max. 200 Wörter) in deutscher oder englischer Sprache bis 21. April 2023 an Seongcheol Kim (seongcheol.kim@uni-bremen.de) und Veith Selk (selk@pg.tu-darmstadt.de). Vollständige Beiträge (max. 60.000 Zeichen inkl. Leerzeichen) werden spätestens zwei Wochen vor dem Workshop erwartet. Textbeiträge und Vorträge können entweder in deutscher oder in englischer Sprache sein. Ein Antrag auf die Erstattung von Reise- und Übernachtungskosten wird gestellt  Alle Informationen finden sich hier.

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