Die Gießener DFG-Forschungsgruppe „Menschenrechtsdiskurse in der Migrationsgesellschaft“ (MeDiMi) veranstaltet vom 18. bis zum 20. September 2024 eine Konfrenz mit dem Titel „Human Rights in Migration Societies. Exploring the Intersection of Human Rights and Migration in Law, Politics, and Everyday Life“. Ziel der multidisziplinären Tagung ist, den Nexus von Menschenrechten und Migration im fächerübergreifenden Dialog auszuleuchten und zu diskutieren. Vorschläge für Beiträge (max. 300 Worte, Schlagworte und kurzer CV) können bis zum 31. Januar 2024 eingereicht werden. Weitere inhaltliche und organisatorische Informationen sind online zu finden unter: https://www.medimi.de/de/topic/10.aktuelles.html.
Politik
Konferenz „Practicing Intersectionality in Research, Activism and Politics“ (Berlin)
Am Arbeitsbereich Gender and Diversity am OSI der FU Berlin findet vom 30. November bis zum 01. Dezember 2023 eine internationale Konferenz zum Thema „Practicing Intersectionality in Research, Activism and Politics“ statt, die zugleich als Jubiläumsfeier zum fünfjährigen Bestehen des Masterstudiengangs „Gender, Intersectionality and Politics“ gedacht ist. Das Programm, das sicher auch für Politische Theoretiker:innen interessant ist, findet ihr hier.
CfP „Rethinking Migration – Historical and Contemporary Perspectives“ (deutsch-italienischer Workshop in der Villa Vigoni)
Doktorand*innen aufgepasst: Vom 26. Februar bis zum 1. März 2024 findet in der wunderschönen und wunderschön gelegenen Villa Vigoni ein Doktorand*innen-Kolloquium statt, das sich zur Aufgabe stellt, Migration politikphilosophisch wieder bzw. neu zu denken – und das explizit auf Grundlage gegenwärtiger, aber auch historischer Perspektiven. Ziel der von Roberta Picardi (Università degli Studi del Molise) und Karoline Reinhardt (Universität Passau) organisierten Veranstaltung ist somit in Vorträgen, aber auch durch alternative Gesprächsformate, Brücken zwischen philosophiehistorischen und systematischen Analysen zu schlagen. Interessierte können bis zum 15. September 2023 Abstracts (max. 500 Worte) einreichen. Im Erfolgsfall werden Anreise- und Übernachtungskosten zu den üblichen DFG-Konditionen übernommen. Alle Infos zur Veranstaltung und zur Ausschreibung gibt es gebündelt auch noch einmal hier.
— Update: Der CfP wurde verlängert, Einreichungen sind nun bis zum 15.10.2023 möglich —
CfA WiMI (75%, 3 Jahre, E 13) im Forschungsprojekt an der Uni Tübingen
Im Rahmen des DFG-Projekts „Die Aushandlung von Sagbarkeitsgrenzen in politischen Diskursen. Eine Analyse parlamentarischer, massenmedialer und zivilgesellschaftlicher Öffentlichkeiten” sind im Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Tübingen zum 1. Januar 2024 zwei Stellen für Wissenschaftliche Mitarbeiter:innen (f/m/d, E 13 TV-L, 75%, 3 Jahre Laufzeit) ausgeschrieben. Das Forschungsprojekt untersucht in drei Teilprojekten, wie sich normative Sagbarkeitsgrenzen in politischen Diskursen der bundesdeutschen Öffentlichkeit von 1980 bis heute verändert haben. Voraussetzung sind der sehr gute Abschluss eines einschlägigen Studiengangs und Kentnisse in qualitativer Forschung und zu diskurstheoretischen Ansätzen. Die Bewerbungsfrist ist der 15. August 2023. Alle weiteren Infos zum Projekt bzw. zu den Teilprojekten sowie zur Stelle selbst finden sich hier oder hier.
Souveränitäten jenseits und gegen den Staat
Im fünften Beitrag unserer Blogpost-Reihe zu Souveränität stellt Jonathan Eibisch anarchistische staatlichen Souveränitätskonzeptionen gegenüber.
Während Marx eine Kritik der politischen Ökonomie hervorbrachte, entwickelten anarchistische Denker*innen eine Kritik der Form, die Politik in spezifischen Herrschaftsordnungen annimmt, als einen wesentlichen Ankerpunkt ihrer Gesellschaftstheorie. Ideengeschichtlich betrachtet entsteht der neuzeitliche, europäische Anarchismus als Hauptströmung im Sozialismus in jener Phase, als der Sozialismus als Graswurzelbewegung politisiert wurde. In Abgrenzung zum sozialdemokratischen Weg der politischen Reformen und dem parteikommunistischen Konzept der politischen Revolution wurden im Anarchismus die mutualistische Selbstorganisation, die Revolte, die Begleitung außerparlamentarischer Bewegungen, sowie die soziale Revolution als Transformationsstrategien entwickelt.
In diesem Beitrag wird ein wesentlicher Aspekt der anarchistischen Kritik der Politik dargestellt, die sich in ihrem Kern an der Anmaßung, Legitimierung und Durchsetzung der Souveränität des Staates festmachen lässt. Dem entgegengestellt werden andere gesellschaftliche Sphären, in welchen (auf bestimmte Weise und mit bestimmten Zielsetzungen) Souveränität erlangt werden soll. Ich werde im Folgenden zeigen, inwiefern die anarchistische Hoffnung darin besteht, der politischen Herrschaft zu entkommen und Alternativen zu ihr aufzubauen.
2. Interdisziplinäre Antisemitismustagung für Nachwuchswissenschaftler*innen
Vom 12. bis 14. Oktober 2022 findet die „2. Interdisziplinäre Antisemitismustagung für Nachwuchswissenschaftler:innen” an der Universität Trier statt. Organisiert wird die Veranstaltung von der Initiative Interdisziplinäre Antisemitismusforschung. Die Veranstaltung widmet sich neben theoretischen und historischen Aspekten auch aktuellen Erscheinungsformen des Antisemitismus (mehr …)
Alles, was zählt? Über Statistik und Politik
Zum ersten Mal seit über zehn Jahren findet dieses Jahr in Deutschland wieder eine Volkszählung statt. Der Begriff mag heute altmodisch anmuten: In einer Zeit, in der Kühlschränke IP-Adressen haben, lässt der ‚Zensus‘ eher an das vierte Buch Mose denken, in dem die Stämme Israels gezählt werden. Doch sind Volkszählungen, so der Historiker Jürgen Osterhammel, die „Urform“ eines „kontinuierlichen self-monitoring von Gesellschaft“. Von dieser Feststellung ausgehend, möchte ich im Folgenden das Verhältnis von Politik und Statistik unter drei Aspekten näher diskutieren. Erstens ist die Statistik eine wesentliche Form einer Regierungskunst, die mittels Freiheitsgraden, Objektivität und Nähe funktioniert. Dem entsprechen zweitens spezifische Pathologien, die in Gestalt von ‚Gegenstatistik‘ und Datenschutz unterschiedliche demokratische Antworten hervorgerufen haben. Zuletzt argumentiere ich, dass es heute jedoch vor allem die Kategorisierungsleistung von Statistik ist, die auf Widerspruch trifft – ein Vorwurf, der politiktheoretisch ambivalent bleibt. (mehr …)
Online-Diskussion: „Carl Schmitt, Hamlet und die Frage nach der Politik des Theaters“ mit Philip Manow und Reinhard Mehring (30.06.)
Felix Heidenreich und Florian Weber-Stein laden im Rahmen des Seminars „Das Theater der Politik – die Politik des Theaters“ Philip Manow und Reinhard Mehring ein, um Schmitts Essay „Hamlet oder Hekuba: Der Einbruch der Zeit in das Spiel“ und das Verhältnis von Politik und Theater zu diskutieren. Die Veranstaltung findet am 30.06.2022 von 19-20.30 Uhr als Webex-Vortrag statt. Die Einwahldaten werden zeitnah hier bereit gestellt.
Debatte: Sorge
Liebe Leser*innen!
in unserem vierten Call for Blogposts haben wir – nach Calls zu den Begriffen „Heimat“ (2018), „Solidarität“ (2019) und „Neuanfang“ (2020) – zu Beiträgen zum Thema „Sorge“ aufgerufen und dabei nach politischen bzw. politiktheoretischen oder politikphilosophischen Bedeutungen dieses Begriffs gefragt.
Auch in diesem Jahr war das Interesse groß und uns haben viele spannende Texte erreicht. Ein erster Dank geht deshalb zunächst an alle, die einen Text eingereicht haben.
In den nächsten drei Wochen veröffentlichen wir nun eine facettenreiche Auswahl von Beiträgen, die Begriff und Idee der Sorge aus ganz unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Dabei werden unterschiedliche Dimensionen der Sorge und des Sorgens herausgearbeitet und hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Politik bzw. das Politische diskutiert.
Pro Woche erscheinen zwischen Dienstag und Donnerstag zwei bzw. drei Texte. Los geht es diese Woche mit zwei grundlegenden, aber doch ganz unterschiedlichen Beiträgen von Regina Schidel zu einer Politik der Sorge und Benjamin Ewert zu Für-, Nach- und Vorsorge im Sozialstaat. Woche Zwei rückt die Idee der „Sorge um die Seele“ (Leonhard Riep) bzw. der Selbstsorge (Manuel Schulz) in den Fokus. Woche Drei schließlich wendet sich praktischen Fragen rund um Sorge und Sorgen zu – mit Beiträgen zu Sorge und Aktivismus (Liza Mattutat), Sorge als lustvoller Praxis (Feline Tecklenburg) und Sorge und Widerstand (Jasmin Behrends).
Alle Beiträge werden wir bei Erscheinen hier – nach dem Klick – verlinken, so dass dieser Post auch als Übersicht über die Debatte dient.
Alle Leser*innen und Beiträger*innen laden wir an dieser Stelle herzlich ein, in den Kommentarspalten aktiv mitzudiskutieren. Wie immer sind alle Meinungen, Kritik, Ergänzungen und Perspektiven willkommen, damit wir gemeinsam eine möglichst lebendige und vielfältige Debatte erleben.
CfA W2-Professur für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt theoretische und rechtliche Grundlagen der Politik (FU Berlin)
An der FU Berlin ist eine W2-Professur für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt theoretische und rechtliche Grundlagen der Politik ausgeschrieben. Erwartet werden u.a. internationale Forschungsaktivitäten mit Schwerpunkt in den Bereichen „theoretische und rechtliche Grundlagen der Politik“, nachgewiesen durch begutachtete Publikationen, Erfahrungen in der Einwerbung und Durchführung von Drittmittelprojekten sowie Fähigkeit zur ideengeschichtlichen Vertiefung im Bereich „theoretische und rechtliche Grundlagen der Politik“. Die/der künftige Stelleninhaber*in soll sich an den Forschungsverbünden des Fachbereichs beteiligen, insbes. im Modul „Theorie, Ideengeschichte und Grundlagen der Politik“ im BA Politikwissenschaft und im Themenfeld „Theorie und Grundlagen der Politikwissenschaft“ im MA Politikwissenschaft lehren sowie sich mit Fragestellungen im Bereich Gender und Diversity in Forschung und Lehre beschäftigen.
Bewerbungen müssen bis zum 19.08. per Mail eingehen, alle weiteren Details und zusätzliche Informationen zur Ausschreibung finden sich hier.
Neueste Kommentare