Am 28. und 29. November findet in Göttingen eine Tagung zu politischem Handeln in digitalen Öffentlichkeiten statt. Unter anderem soll es um netzbasierte Formen politischen Handelns gehen, um Subjektivierungs- und Sozialisationsprozesse und um sich verändernde Rahmenbedingungen politischen Engagements. Wer an der Tagung teilnehmen will, ist aufgefordert bis zum 20. Juni einen Abstract einzusenden. Einen ausführlichen Call findet ihr hier, generell Infos zur Tagung auf der Homepage
Öffentlichkeit
Mehr Arendt wagen: Ja, aber…
Unter der Überschrift »Wir wollen mehr Hannah Arendt wagen« hat Christine Landfried gestern am 4. Februar im Feuilleton der FAZ einen Artikel (derzeit hinter Paywall) veröffentlicht. In diesem wird unter Berufung auf Hannah Arendt eine Reform der Europäischen Union vorgeschlagen. Da ich mich in meiner Dissertation »Republikanismus und die Europäische Union« genau mit dieser Konstellation beschäftigt habe, möchte ich an dieser Stelle einige Anmerkungen zum Argument Landfrieds machen. Mein Einwand ist, dass der Versuch, eine politiktheoretische Perspektiven in den öffentlichen Europadiskurs einzubringen, zwar absolut begrüßenswert ist, die Art aber, wie Landfried mit Arendt als Blaupause und Legitimierungsinstanz umgeht, der analytischen Schärfe sowie den Intentionen von deren Denken gerade nicht gerecht wird. (mehr …)
Mehr Visualisierungen wagen!?
Theoretische Ansätze stecken in einer doppelten Komplexitätsfalle: Sie haben den Ruf, äußerst komplexe Gegenstände mittels komplizierter Modelle zu analysieren.
Spätestens bei Sichtung zeitgenössischer Theorien des Sozialen bzw. des Politischen wird offensichtlich, dass dieser Ruf nicht zu Unrecht besteht. Die politische Theorie hat ein Problem mit der einfachen Vermittlung komplexer Inhalte. In besonders drastischer Weise offenbart sich dies bei der Behandlung theoretischer Inhalte im Rahmen der universitären Lehre. Ein gutes Beispiel kann sicherlich helfen, aber letztlich muss trotzdem das theoretische Grundmodell vermittelt werden, um die spezifische Perspektive des Ansatzes zu erläutern. Findet diese Vermittlung ausschließlich in schriftlicher oder mündlicher Form statt, stößt sie bisweilen an ihre Grenzen – daher plädiert dieser Beitrag für den Mut zur verstärkten Visualisierung politischer Theorie. (mehr …)
Blogs und die Wissenschaft auf der re:publica
Die re:publica steht wieder vor der Tür (unser Bericht von letztem Jahr). Von Mittwoch, dem 2.Mai, bis zum Freitag, den 4.Mai, wird in der Station-Berlin konferiert und diesmal ist der Theorieblog auch auf einem Panel vertreten: Am Mittwoch um 17:15 Uhr wollen wir mit euch für eine Stunde über Blogs und die Wissenschaft diskutieren. Mit dabei sind Leonhard Dobusch (Governance across borders), Daniela Kallinich (Göttinger Institut für Demokratieforschung), Max Steinbeis (Verfassungsblog), Mareike König (de.hypotheses.org) und Thorsten Thiel – full disclosure: Autor dieser Ankündigung. Wir knüpfen an an unseren letztjährigen Workshop zu Bloggen in den Sozialwissenschaften (Bericht) an. Es wäre schön, wenn einige von euch dabei wären und mit uns diskutieren. Hier die Panelbeschreibung.
Ganz jenseits dieses Panels lohnt sich die Re:publica übrigens für Politikwissenschafter mit einer gewissen Netzaffinität. Auch in diesem Jahr wird wieder viele interessante Panels zu Themen wie politischem Aktivismus, Netzpolitik, Revolutionen und digitalen Rechten geben. Das Programm findet ihr hier.
— Update: Hier die Folien zum Vortrag: http://www.slideshare.net/
Blogs in den Sozialwissenschaften
Ein kollaborativer Bericht vom Berliner Theorieblog-Workshop am 9. April 2011
Wie wichtig sind Offline-Aktivitäten für Blogs? Das Ergebnis des Workshops, zu dem das Team des Theorieblogs am 9. April an die Humboldt-Uni eingeladen hatte, war eindeutig: Offline ist – trotz aller Blogeuphorie – unersetzbar. Rund 15 BloggerInnen (plus sieben TheoriebloggerInnen) folgten der Einladung, sich über das eigene Tun auszutauschen und sich nicht nur virtuell, sondern auch ganz klassisch zu vernetzen. Drei thematische Blöcke – 1) Was macht einen guten Blogbeitrag aus? 2) Blogs und ihre LeserInnen 3) Blogs und Öffentlichkeit – strukturierten den Tag. Doch in den Diskussionen zeigte sich schnell, dass die drei Themen kaum voneinander zu trennen sind und um eine übergreifende Fragestellung kreisen: Wie verorten sich (Wissenschafts-)Blogs im Spannungsfeld von Wissenschaft und Öffentlichkeit, wie und mit welchem Ziel bloggen wir? (mehr …)
Re:publica 2011 oder wie „so-called Nerds“ über Gesellschaft reden
Wenn der Nachbar auf dem iPad surft (der Linke wie der Rechte), die Zuhörer beim Vortrag den Blick immer abwechselnd zwischen Laptop und Smartphone pendeln lassen und man beim Verlassen des Saals über Club-Mate-Flaschen stolpert, dann ist man wohl kaum auf einer klassischen wissenschaftlichen Konferenz gelandet. Weit wahrscheinlicher ist, dass man sich auf der re:publica befindet, Deutschlands größter Bloggerkonferenz. Denn auch Blogger, Twitterer, Netzaktivisten, Digital Natives und Social-Media-Nerds wissen den face2face Austausch zu schätzen und treffen sich dazu im großen Rahmen jährlich in Berlin. Organisiert wird die re:publica von den Größen der deutschen Netzpolitik – Spreeblick, newthinking und Netzpolitik.org. Warum das politische Theoretiker interessieren sollte? Ganz einfach: Auf der re:publica wird nicht nur (genauer: überhaupt nicht) Quellcode ausgetauscht, sondern es findet ein offener, sehr politischer Austausch über die Chancen und Risiken der digitalen Gesellschaft statt. Und deshalb nun ein kurzer Überblick über trendige Themen und interessante Einsichten für politische Theoretiker in vier Hashtags. (mehr …)
Der Theorieblog lädt ein: Blogs in den Sozialwissenschaften (9.April, Berlin)
Blogs dienen der Kommunikation: Sie erlauben den reziproken Austausch von Neuigkeiten und Argumenten, werden immer wichtiger in der Koordination von Wissenschaft und erlauben es, akademische Welt und weite Öffentlichkeit zeitnah und auf hohem Niveau in Kontakt zu bringen – doch eines fehlt: die Möglichkeit, sich einmal von Angesicht zu Angesicht zu begegnen. Doch selbst hierfür gibt es eine Lösung: Ein Workshop. Noch besser: Ein Workshop, wo über die Rolle von Blogs in den Sozialwissenschaften debattiert wird. Eben einen solchen planen wir vom Theorieblog für Samstag, den 09. April. Ort ist die HU Berlin (Institut für Sozialwissenschaft, Raum 002).
Ethik-Podcast an der Uni-Zürich
Susanne hatte ja vor längerem schon mal etwas über Philosophie in Radio und TV geschrieben. Vom Ethik-Zentrum der Uni-Zürich gibt es nun ein weiteres, sehr vielversprechendes Format mit dem Titel „Hinterfragt – Der Ethik-Podcast“. In der ersten Folge geht es um zivilen Ungehorsam; mehr dazu gibt es hier.
Juniorprofessur Politische Theorie in Trier
Don Gomez hat bereits auf die aktuelle Ausschreibung einer Juniorprofessur für Politische Theorie in Trier hingewiesen. Erwünscht sind Bezüge zum Thema „Öffentlichkeit und Demokratie“ sowie zu „praktischen Fragen der Politikgestaltung“ – der Phantasie sind also keine Grenzen gesetzt; der Laufzeit dank Tenure-Track-Option auch nicht. Alles weitere hier oder unter dem Strich
CfP: Neuer Strukturwandel der Öffentlichkeit (Innsbruck)
Nicht nur die Politologen haben Drei-Ländertagungen, auch die Soziologen kennen sowas. Und die Konferenz dieses Jahr ist nicht nur für Österreicher, Schweizer und Deutsche interessant, sondern auch für das Völkchen der Politischen Theoretiker. Das Oberthema des im September stattfindenden Kongresses lautet nämlich: Neuer Strukturwandel der Öffentlichkeit (interesssanterweise ohne irgendwelche Fragezeichen). Es gibt eine Menge sich spannend anhörender Panels, natürlich zur Aktualität von Habermas Werk, aber z. B. auch zu öffentlichen Feminismen, zu Gedächtnis und Politik oder zu postterritorialen Räumen politischer Partizipation. Alle Infos zur Konferenz gibt es auf der Konferenzwebseite, Einsendeschluss für Abstracts ist der 01. April.
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