Interview mit Christoph Möllers: Zur Möglichkeit und Afaktizität von Normen (Teil II)

Vor knapp einem Jahr haben wir hier auf dem Theorieblog – in Kooperation mit Soziopolis und dem Völkerrechtsblog – ein fünfteiliges Buchforum zur Christoph Möllers‘ Buch „Die Möglichkeit der Normen. Über eine Praxis jenseits von Moralität und Kausalität“ veröffentlicht, einschließlich einer Replik des Autors. Diesen Sommer hat Alex Holznienkemper (Baylor University, Waco, TX) ein ausführliches Interview mit Christoph Möllers geführt, das im Januar 2017 im Notre Dame Journal of International and Comparative Law erscheinen wird.

Wir freuen uns, dass wir das Interview vorab in deutscher Übersetzung in zwei Teilen veröffentlichen dürfen. Nachdem letzte Woche der 1. Teil erschienen ist, kommt hier der 2. Teil.

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Interview mit Christoph Möllers: Zur Möglichkeit und Afaktizität von Normen (Teil I)

Vor knapp einem Jahr haben wir hier auf dem Theorieblog – in Kooperation mit Soziopolis und dem Völkerrechtsblog – ein fünfteiliges Buchforum zur Christoph Möllers‘ Buch „Die Möglichkeit der Normen. Über eine Praxis jenseits von Moralität und Kausalität“ veröffentlicht, einschließlich einer Replik des Autors. Diesen Sommer hat Alex Holznienkemper (Baylor University, Waco, TX) ein ausführliches Interview mit Christoph Möllers geführt, das im Januar 2017 im Notre Dame Journal of International and Comparative Law erscheinen wird.

Wir freuen uns, dass wir das Interview hier vorab in deutscher Übersetzung in zwei Teilen veröffentlichen dürfen. Der zweite Teil erscheint in einer Woche.

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Möllers-Buchforum (1): Die Möglichkeit der Normen – Soziologische Anmerkungen zu Christoph Möllers

Wahrscheinlich wird nicht gerade der Titel von Christoph Möllers‘ neuem Buch das Interesse der Soziologinnen wecken. Soziologische Analysen zu Normen gab und gibt es schließlich zuhauf, sodass viele skeptisch sein werden, ob auf jenem Gebiet ausgerechnet ein Jurist und Rechtsphilosoph die Sozialwissenschaften entscheidend wird voranbringen können. Andererseits waren schon Möllers‘ frühere Werke (etwa: Der vermisste Leviathan. Staatstheorie in der Bundesrepublik, Frankfurt am Main 2008) zumindest für die an politischer Soziologie Interessierten höchst aufschlussreich. Die Leser werden den Griff zu seinem neuesten Produkt jedenfalls nicht bereuen, besteht doch kein Zweifel daran, dass Möllers eines der wichtigsten sozialwissenschaftlichen Bücher der letzten Jahre vorgelegt hat. Dieses Urteil kann auch der Umstand nicht ins Wanken bringen, dass nicht alle der zahlreichen Fäden der umfassend entwickelten Argumentation am Ende wieder miteinander verknüpft worden sind, dass der Aufbau des Buches nicht immer klar ist und dass auch das Fazit, das den Anschluss an die empirische Forschung verspricht, durchaus hätte konkreter ausfallen können. Als Gesamteindruck bleibt, dass ein immens belesener Autor eine faszinierend reichhaltige und innovative Phänomenologie von Normen präsentiert, deren sozialtheoretische Konsequenzen noch gar nicht abzusehen sind. Indem er stets zwischen der Entwicklung stringenter Argumente und der Darbietung zahlloser empirischer Beispiele hin- und herwechselt, gewinnt Möllers immer wieder überraschende Einsichten. Dabei werden Positionen der Philosophie, der Politikwissenschaft, der Soziologie sowie verwandter Disziplinen mit messerscharfer Intelligenz und oft gnadenlos seziert, wird Interdisziplinarität auf eine Weise praktiziert, wie man sie nur allzu selten findet.

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Die Möglichkeit der Normen – Ein Buchforum

Christoph Möllers’ im September bei Suhrkamp erschienenes „Die Möglichkeit der Normen. Über eine Praxis jenseits von Moralität und Kausalität” ist ein Buch, das nicht nur viel Interesse geweckt hat (s. Rezensionen in SZ und SWR), sondern das auch viele Interessen bedient. Norm(en)forschung, normative Ordnungen, die Grundlagen von Normativität: das alles sind Aspekte, die in sehr unterschiedlichen Diskurszusammenhängen in jüngerer Zeit große Prominenz erlangt haben, zumal darin viele ältere Debatten – etwa über Ideen, Ideologien, Kritik – konserviert und fortgeführt werden können. Die Attraktivität des Normbegriffs liegt nicht zuletzt darin begründet, dass der Begriff weniger ‘normativen’ Ballast mit sich herumzuschleppen scheint. Vielleicht kommt er gerade deshalb der Logik interdisziplinärer Forschung so gelegen. Diese Anschlussfähigkeit ist natürlich keineswegs darauf zurückzuführen, dass das, was wir unter Normen verstehen, etwas Eindeutiges oder Geteiltes wäre. Aus diesem Grund ist Möllers’ breites Verständnis von Normen als “positiv markierten Möglichkeiten” (14) so interessant. Es erlaubt eine umfängliche Phänomenologie, die die komplexe Praxis normativen Handelns detailliert erfasst und über soziale, rechtliche wie politische Gegebenheiten und Logiken zu reflektieren vermag.

Um dem dichten Werk eine kritische Einordnung und Würdigung zuteil werden zu lassen, haben sich Soziopolis, der Theorieblog und der Völkerrechtsblog entschieden, eine gemeinsam verantwortete Serie von vier Besprechungen vorzulegen. Aus je einer anderen disziplinären Perspektive werden wir im Wochenabstand je eine Rezension veröffentlichen:

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Vortrag: Anne Orford zur R2P-Norm

Für Kurzentschlossene noch der Hinweis, dass heute Abend, 25. April 2012, Anne Orford in Berlin einen Vortrag zum Thema „Concluding the Reformation? On Peace, Protection an Political Theology“ hält. Gegenstand ist die Herausbildung der völkerrechtlichen Responsibility to Protect (R2P) Norm, über die Anne Orford ein vielbeachtetes Buch geschrieben hat. Die Lecture ist die diesjährige Rechtskulturen-Lecture. Das Ganze findet von 19 bis 21 Uhr im Raum 213 der Juristischen Fakultät der HU Berlin statt. Viel Spaß

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