In ihrem programmatischen Essay 11 Theses on Needs haben Robin Celikates, Rahel Jaeggi, Daniel Loick und Christian Schmidt – anknüpfend an Adornos Thesen über Bedürfnis – Ansätze einer zeitgenössischen kritischen Theorie der Bedürfnisse skizziert. Darin argumentieren sie, dass Bedürfnisse nicht vorpolitisch gegeben, sondern gesellschaftlich vermittelt sind und durch Unterdrückung und Ausbeutung geprägt werden. Statt einer substanziellen Kritik ‚falscher‘ Bedürfnisse sollten daher die Bedingungen problematisiert werden, unter denen Bedürfnisse erzeugt, artikuliert und befriedigt werden. Anstatt von vermeintlichen Grundbedürfnissen auszugehen, plädieren die Autor:innen für eine Kritik und Transformation von Bedürfnissen im Rahmen einer ‚radikaldemokratischen Politik der Bedürfnisse‘, die die freie und gleiche Teilnahme aller an kollektiven Prozessen der Bedürfnisformation in den Mittelpunkt stellt. Einen politischen Bezug auf kontextübergreifende Grundbedürfnisse lehnen sie hingegen als potenziell autoritäre Sackgasse ab. In der folgenden Replik unternehmen wir den Versuch, den Bedürfnisbegriff vor einer solchen Denaturalisierung und Formalisierung, in der die Prozesse der Bedürfnisformation und nicht die Bedürfnisse selbst im Mittelpunkt stehen, zu retten und ihn als Ausgangspunkt substanzieller gesellschaftskritischer Kontestation stark zu machen.
Naturalismus
Konferenz in Luzern: „Naturalism and Social Philosophy“
Am 6./7. April findet in Luzern eine Konferenz zum „Naturalism and Social Philosophy“ statt. Die Konferenz wird von Arvi Särkelä und Martin Hartmann organisiert. Das Programm steht bereits und kann hier heruntergeladen werden (pdf).
Vortrag von Philip Kitcher an der FU Berlin zum „ethischen Projekt“
Am kommenden Dienstag, zu Nikolaus, hält Philip Kitcher an der FU Berlin einen Vortrag zum Thema „Ethics as a Human Project“. Wie der Titel vermuten lässt, wird es dabei um einige der Ideen aus seinem neuen Buch „The Ethical Project“ gehen. Der Vortrag beginnt um 18.00h und findet am Otto-Suhr-Institut in Hörsaal 21/B statt.
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