Am 9. Mai dieses Jahres starb in Celle, im Alter von 87 Jahren, Odo Marquard. Im Jahr 1928 geboren, gehörte er zu jener ersten in Nachkriegsdeutschland ausgebildeten und akademisch sozialisierten Generation, die für die Hochschulen und in diesem Falle für die universitäre Philosophie der neugegründeten Bundesrepublik prägend werden sollte. Die eigene Zugehörigkeit zu der von Helmut Schelsky so bezeichneten „skeptischen Generation“ nahm Marquard entschieden für sich in Anspruch. Er studierte ab 1947 in Münster und Freiburg Philosophie, Germanistik und Theologie. Dabei stieß er an der westfälischen Universität rasch in den Kreis um Joachim Ritter, dessen vermeintlicher oder tatsächlicher Einfluss auf die Geistesgeschichte der Bundesrepublik längst selbst Gegenstand der historiographischen Analyse geworden ist. So wurden etwa Hermann Lübbe, Robert Spaemann, Karlfried Gründer und Martin Kriele dort zu Marquards Kommilitonen und Freunden. (mehr …)
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