Mittelweg 36: Neues Deutschland – zur Aktualität des Multikulturalismus

Die heute frisch erschienene Ausgabe des Mittelweg 36 hat das „Neue Deutschland“ zum Thema und wartet mit einigen interessanten Beiträgen aus der politischen Theorie auf:
„Deutschland wird Deutschland bleiben, mit allem, was uns daran lieb und teuer ist.“ Die Worte der Kanzlerin aus dem letzten Herbst beschwören eine nationale Identität, die als gegeben und konservierbar vorgestellt wird. Demgegenüber erinnert uns die „Flüchtlingskrise“ aber daran, dass Gesellschaften und Kulturen ständig im Wandel begriffen sind. Wir haben also schon lange Anlass genug, über ein neues Deutschland nachzudenken, das es politisch zu gestalten gilt. Fragen von Anerkennung, Integration und demokratischer Teilhabe verlangen nach aktuellen Antworten – höchste Zeit für einen Multikulturalismus reloaded, wie Ulf Bohmann und Paul Sörensen meinen.
Charles Taylor schlägt mit Blick auf die gegenwärtige Verfasstheit europäischer Gesellschaften vor, das Konzept des „Multikulturalismus“ um das des „Interkulturalismus“ zu erweitern. In „Werden, was wir sind“ betont er, dass der Zusammenhalt moderner demokratischer Gemeinwesen immer weniger durch geteilte Traditionen verbürgt wird, sondern über eine gemeinsame zukunftsweisende politische Erzählung hergestellt werden muss. Hartmut Rosa plädiert in „Anverwandlung statt Versteinerung“ für einen Umgang mit der „Flüchtlingskrise“, der Gelegenheiten für wechselseitiges Lernen und gemeinsames Handeln von Alteingesessenen und Neuankömmlingen eröffnet. Peter A. Kraus zeigt, dass die Vervielfältigung sich überlagernder Identitäten und Zugehörigkeiten in heutigen Gesellschaften komplexe Vielfalt hervorbringt, die vor allem ein Mehr an Politik erforderlich macht. Und Volker M. Heins schließlich mahnt in „Multikulturalismus in der Ära Trump“, dass wir zwischen multikultureller Demokratie und ethnisch oder völkisch begründeter Tyrannei zu wählen haben.
Hier geht es zum Heft, den Artikel »Multikulturalismus reloaded. Demokratie in Zeiten von Flucht und Migration« von Ulf Bohmann und Paul Sörensen gibt es als kostenlose Leseprobe hier zum Download.

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Towards a New Multiculturalism? Workshop und Vortrag mit Charles Taylor (Jena)

Ulf Bohmann und Paul Sörensen veranstalten am 30. Mai einen Workshop mit Charles Taylor in Jena. Die Veranstaltung verspricht spannend zu werden: Angesichts der aktuellen politischen Situation wird Taylor Thesen zur Flüchtlingsfrage, zur Krise des Westens und zu einem neuen Multikulturalismus formulieren, die auf dem Workshop diskutiert werden. Die Veranstaltung endet mit einem Abendvortrag von Taylor zum Thema: „Democracy and Diversity – a Western Crisis“. Hier geht es zur Website und hier direkt zum Programm.

 

 

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CfPs: W(h)ither Identity (Gießen) / Anomisches Recht (Hamburg)

Am GCSC (Gießen Graduate Center for the Study of Culture) findet im Januar (genauer: am 23.-24.01) eine Konferenz zum Thema „W(h)iter Identity – Positioning the Self and Transforming the Social“ statt. Der Call legt dar, wie in der Konferenz das Thema Identität und Identitätsforschung angegangen werden soll. Vorschläge für Beiträge müssen bis zum 31. Oktober in Form eines Abstracts an conference.whitheridentity@gcsc.uni-giessen.de geschickt werden (englisch oder deutsch). Alle Infos findet ihr hier.

Außerdem sei darauf hingewiesen, dass der Call für die Konferenz „Auf dem Weg zum anomischen Recht? Rechtsetzung zwischen Republikanismus, Demokratie und Gouvernementalismus„, den die neu eingerichtete Themengruppe „Politik und Recht veröffentlicht hat, bis zum 11. Oktober verlängert wurde. Die Konferenz selbst findet Mitte November in Hamburg statt. Alle Infos hier.

 

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CfP: Graduate Conference „Rights and Cultural Diversity“ (Stirling, Schottland)

Das Philosophische Institut der University of Stirling veranstaltet vom 28. bis 29. Mai seine vierte Graduierten-Konferenz im Bereich „Law and Philosophy“. Das Thema der diesjährigen Veranstaltung lautet „Rights and Cultural Diversity“. Wer an der Konferenz teilnehmen oder gar einen Vortrag halten möchte, erfährt hier genaueres. Der CfP endet am 25. März.

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Kultureller Pluralismus am WZB (7.-9. April)

Drei öffentliche Vorlesungen beschließen auch in diesem Jahr den von der Irmgard Coninx Stiftung ausgerichteten Roundtable on Transnationality. Das Oberthema der Veranstaltung lautet: ‚Cultural Pluralism Revisited: Religious and Linguistic Freedom‘. Mit Paul Gilroy (Sozialwissenschaftler, LSE, Thema: Postcolonial Pluralities), Feridun Zaimoglu (Schriftsteller, Thema: Kanak Attack Reloaded) und Susanne Baer (Rechtswissenschaftlerin, HU Berlin, Thema: Human Rights Revisited) konnten drei ziemlich unterschiedliche, aber allesamt spannende Vortragende gewonnen werden. Verspricht eine spannende Veranstaltung zu werden.

Die Vorträge werden im Wissenschaftszentrum Berlin gehalten und zwar an den Abenden des 7., 8. und 9. April jeweils um 18 Uhr. Ein Überblick über das Programm findet sich: hier

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