Köln, MPIfG: Thomas Piketty über „Capital in the Twenty-first Century“

Das Kölner Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung lädt am 5. Dezember, 17 Uhr s.t., zum Vortrag von und zur Diskussion mit Thomas Piketty über die Dynamiken der Vermehrung und Verteilung von Kapital ein, ein Thema, das „neue Fragen zu Reichtum und Ungleichheit“ aufwerfen soll. Weitere Informationen inklusive Anmeldung hier.

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Im Bann der Falschheit. Wolfgang Streecks Wiederaufnahme der Kapitalismuskritik

Rezension zu Wolfgangs Streecks »Gekaufte Zeit: Die vertagte Krise des demokratischen Kapitalismus, Berlin, Suhrkamp, 2013«

In seinem beeindruckenden Buch knüpft Wolfgang Streeck an die »Spätkapitalismus«-Theorien der 1960er und 1970er Jahre an. Deren erwartete krisenpolitische Sequenz lautete wie folgt: Im Unterschied zum klassischen Kapitalismus der Vorkriegszeit (lies: dem »goldenen Zeitalter« des fordistischen Kapitalismus) sei heute für jeden sichtbar, dass sich der Wohlstand zu ganz erheblichen Anteilen staatlichen Eingriffen in den nach wie vor kapitalistischen Akkumulationsprozess verdanke. Dadurch aber könne eine Konstellation auftreten, in der Erwartungen der Menschen an Wohlstandszuwächse und Spielräume zur individuellen Entfaltung schneller wachsen als es eine weiterhin auf stabile Ertragsaussichten angewiesene Kapitalakkumulation erlaube. Aus dem Interessenkonflikt zwischen den Ertragsansprüchen der Kapitalbesitzenden und den wohlfahrtsstaatlich geweckten Entfaltungserwartungen der demokratisch Regierten wurde die Entstehung sozialer Bewegungen erwartet – wohl auch erhofft –, die eine Demokratisierung von Gesellschaft, Wirtschaft und Staat auf die Tagesordnung setzen. (mehr …)

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It’s the economy, stupid! – Bericht vom Vortrag von Uwe Schimank am MPIfG

Der Bremer Soziologe Uwe Schimank sprach als zweiter Referent der Reihe „Sozialtheorie“ des Kölner Max Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung (MPIfG). Schimank setzte dabei andere, bisweilen entgegengesetzte Akzente zu Hans Joas (Uni Erfurt), der als erster Redner der Reihe im Oktober vortragen hatte. Während beide eine handlungstheoretische Grundlage gesellschaftstheoretischer Großentwürfe einklagen und sich in diesem Zusammenhang häufiger theoretisch an der Systemtheorie Luhmanns reiben (mit oft sehr interessanten Ergebnissen), war Schimanks Vortrag in erster Linie die zugespitzte durchaus gelungene Bemühung, die These vom strukturellen Primat der Ökonomie in der gegenwärtigen Gesellschaft zu rehabilitieren. Diese These, durch ihre enge Identifikation mit dem Marxismus und dessen ökonomistischer und geschichtsdeterministischer Schlagseite in weiten Kreisen diskreditiert, wurde durch Schimank auf handlungs- und differenzierungstheoretischer Grundlage neu errichtet.

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Vortragsreihe Sozialtheorie am Kölner MPIfG

Das Kölner Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung richtet in diesem Winter eine spannende Veranstaltungsreihe zur Sozialtheorie aus. Ziel der Reihe ist es, zentrale gesellschaftstheoretische Fragestellungen in den Blick zu nehmen:

Wie lassen sich Modernisierungsprozesse im Hinblick auf Homogenität und Kontingenz gesellschaftlicher Entwicklung verstehen? Wie verändert sich das Gefüge gesellschaftlicher Ordnung angesichts von zu beobachtenden „Abnutzungserscheinungen“ demokratischer Politik? Welche Rolle spielt der Wettbewerbsmechanismus für die Dynamik moderner kapitalistischer Gesellschaften? Wie verändern sich Konflikte um Anerkennung in der Gesellschaft heute? Welche Handlungs- und Persönlichkeitsformen dominieren in der heutigen Gesellschaft im Vergleich zur klassischen Moderne?

Den Anfang macht Hans Joas am 28. Oktober 2010 mit einem Vortrag zum „Zeitalter der Kontingenz“. Weiterhin eingeladen sind Uwe Schimank, Hartmut Rosa, Axel Honneth und Andreas Reckwitz. Hier geht’s direkt zum Programm.

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