Call for Abstracts: „Klimawandel zwischen Recht, Politik, Wirtschaft und Ethik“

Das Journal „vorgänge. Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik“ hat einen Call for Abstracts zum Themenschwerpunkt „Klimawandel zwischen Recht, Politik, Wirtschaft und Ethik“ veröffentlicht, der auch Fragen der politischen Theorie und Philosophie adressiert. Mögliche Fragen sind z.B.:

Was für Politikverständnisse sind mit der ökologischen Transformation verbunden? Hat die liberale Gesellschaftsordnung ausgedient? Wie muss/darf das Verhalten der Menschen reguliert werden, damit eine gelungen sozialökologische Transformation gelingt? Wie ist der Anthropozän zu bewerten, beziehungsweise soll der Mensch noch in die Natur eingreifen, um das Klima und die Biodiversität zu retten? Wie ist mit sozialen Konflikten und der wachsenden globalen sozialen Ungleichheit im Hinblick auf Klimaschäden umzugehen? Und warum sind Gesellschaften des globalen Nordens, da der menschengemachte Klimawandel und seine Bedrohung für die Menschheit evident sind, immer noch nicht ausreichend klimafreundlich und ressourcenschonend? Ist der Bezug von Rohstoffen aus dem Globalen Süden (Kernbrennstoffe, Wasserstoff, Lithium, Nickel, etc.) – anscheinend erforderlich für die Energiewende um ÖL Gas und Kohle zu ersetzen – eine neokoloniale Politik?
Abstracts im Umfang von circa einer Seite für wissenschaftlich fundierte, allgemeinverständlich geschriebene Artikel zu diesen und weiteren Fragen aus den Sphären Klimarecht, Klimapolitik, Klima & Wirtschaft sowie Umweltethik & Klimawandel können bis zum 26. Februar per E-Mail (an: dingeldey@humanistische-union.de) eingereicht werden. Der Call richtet sich auch ganz explizit an Nachwuchswissenschaftler*innen und Praktiker*innen aus NGOs.Weitere Informationen: hier.

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Online-Buchpräsentation: Die Rechte der Natur

Am 7. Dezember (16-18 Uhr) präsentiert Tilo Wesche am Max-Weber-Kolleg in Erfurt sein Buch „Die Rechte der Natur“. Das Buch behandelt unter anderem die Fragen, inwiefern eine Rechtspraxis, die der Natur Rechte zugesteht, zur Bewältigung des Klimawandels beitragen kann und wie sich solche Rechte begründen und anwenden lassen. Moderiert wird die Veranstaltung von Hartmut Rosa und es gibt Kommentare von Carsten Herrmann-Pillath (Erfurt) und Judith Möllhoff (FU Berlin). Die Buchpräsentation findet online statt und wer teilnehmen möchte, ist gebeten, sich vorher anzumelden. Alle Infos finden sich hier.

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CfP: Themenschwerpunk “Klimakrise und Weltuntergang” in der Berliner Debatte Initial

„,Schwelle zum globalen Klimakollaps‘, ,Kipppunkte erreicht‘, ,letzte Generation‘ – die Warnungen werden drängender: Der Klimawandel stellt die Menschheit vor existentielle Fragen. Das Ende einer für Menschen bewohnbaren Welt ist nicht auszuschließen. Sind wir noch zu retten? Wie ernst ist die Lage? Sind die Untergangswarnungen lediglich Teil des medial vermittelten Kampfs um Aufmerksamkeit? – Und irgendwie geht es weiter, auch wenn wir noch nicht wissen, wie?“
Unter dem Stichwort „Weltuntergang“ plant die Zeitschrift Berliner Debatte Initial einen Themenschwerpunkt, bei dem Untergangsszenarien und -ängste im Zeichen der Klimakrise analysiert werden sollen. Dabei soll es einerseits um den Blick auf die existentiellen Probleme des Klimawandels und seine Folgen, und andererseits um die Diskursmuster und -strategien zur Wahrnehmung und Bewältigung dieses Problems gehen. […]

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CfP: Zum Themenschwerpunkt „Weniger“ der INDES. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft

Im Lichte der großen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klimawandel, demografischer Wandel oder den Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine sucht die Zeitschrift INDES für ihr Heft 3/2023 Beiträge rund um das Topos „Weniger“: Fragen zum Umgang mit Imperativen des Verzichts, künftigen Zumutungen und Veränderungsnotwendigkeiten bis hin zur verpönten „Verbotspolitik“, aber auch Beiträge, die sich abseits der Großbaustellen mit einem „Weniger“ beschäftigen, sind willkommen. Beitragsvorschläge können bis zum 20. März eingereicht werden. Die Frist zur Einreichung der Beiträge ist der 9. Juni. Der vollständige Call kann hier eingesehen werden.

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CfP: Tagung „Transmutations of the Eco-Emancipatory Project“ (Wien)

Das Institut für Gesellschaftswandel und Nachhaltigkeit (IGN) der Wirtschaftsuniversität Wien veranstaltet vom 13. bis zum 15. September eine Tagung zum Thema: „Normalisation – Adaptation – Acquiescence? Transmutations of the Eco-Emancipatory Project“, bei der Wissenschaftler aller Disziplinen eingeladen sind, ein Paper einzureichen, u.a. zu den Fragen: Stößt das emanzipatorische Projekt mit dem Klimawandel an natürliche Grenzen? Wie verändert sich durch die neuen ökologischen Gegebenheiten das Verhältnis von Staat und Gesellschaft? Und welche neuen Konfliktlinien entstehen? Einsendeschluss für ein Absract (400 Wörter) ist der 28. Februar (ign@wu.ac.at). Der vollständige Call kann hier als PDF eingesehen werden.

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Philosophie für das Silicon Valley: Longtermism

Wenn es in der Philosophie so etwas wie populäre Trends gibt, dann gehört der Longtermism gegenwärtig sicher zu den einflussreichsten. Longtermism beschäftigt die Frage nach der moralischen Verantwortung auf lange Sicht. Es ist ein Trend der weniger in Academia als in Podcasts, populären Büchern und privaten Stiftungen stattfindet. Im Silicon Valley erfreut er sich großer Popularität. Zuletzt ist ihm größere Aufmerksamkeit zugekommen, weil einer seiner prominentesten Förderer, der inzwischen bankrotte Krypto-Unternehmer Sam Bankman-Fried, sich als Betrüger herausgestellt hat. Einer der wichtigsten theoretischen Vertreter des Longtermism ist der Shooting Star William MacAskill, junger Assistenzprofessor für Philosophie in Oxford, zeitweise jüngster Philosophieprofessor weltweit. In seinem neuen Buch „What We Owe the Future“ möchte er die zentralen Thesen des Longtermism einer breiteren Öffentlichkeit präsentieren. Elon Musk sieht das Buch nah an seiner eigenen Philosophie. Bill Gates nennt MacAskill einen „Data nerd after my own heart”.

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Online-Diskussion: Politisch(es) Denken im Anthropozän (05.07.)

Am 05.07.2022 findet um 18:00 Uhr eine Online-Diskussion zum Thema „Politisch(es) Denken im Anthropozän: Herausforderungen und aktuelle Positionen“. In der Debatte sollen sowohl die Problemlagen als auch die diskursiven Entwicklungen rund um das Anthropozän aus verschiedenen (fachlichen) Perspektiven des politischen Denkens beleuchtet und erörtert werden. Organisiert und moderiert wird die Veranstaltung von Lorina Buhr (Erfurt), Diskussionteilnehmer:innen sind Petra Gümplová (Universität Jena), Leander Scholz (Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung), Elmar Flatschart (Universität Wien) und Elisabeth Heyne (Museum für Naturkunde Berlin). Die Registrierung für die Veranstaltung ist hier möglich.

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CfP: Klimawandel und Gesellschaftskritik (Oldenburg)

Vom 20. bis zum 22. Mai 2022 findet an der Universität Oldenburg ein interdisziplinärer Kongress zum Thema „Klimawandel und Gesellschaftskritik“ statt. Abstracts für einzelne Beiträge oder Panelvorschläge können noch bis zum 20. Februar 2022 per E-Mail an kongress@asta-oldenburg.de geschickt werden. Den ausführlichen Call findet ihr hier.

 

 

 

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Hannah Arendt Tage 2021 in Hannover: „Start Doing“

Unter dem Titel Start Doing“ – Unsere Verantwortung für die Zukunft finden vom 12. bis zum 16. Oktober in Hannover die Hannah Arendt Tage 2021 statt. Bei dieser, u.a. vom Institut für Politikwissenschaft der Leibniz Universität organisierten, Veranstaltung steht die Frage im Mittelpunkt „Ist eine klimagerechte und nachhaltige Welt noch möglich?“. Das Programm umfasst Vorträge unterschiedlicher Disziplinen, Filmbeiträge z.B. über Fridays for Future , Lesungen, Konzerte und Diskussionen. Nicht zuletzt spricht Maria Robaszkiewicz unter dem Titel „Mit Hannah Arendt über das Wetter sprechen und handeln“. Alle weiteren Infos zum Programm und zur Organisation finden sich online sowie hier im Flyer.

 

 

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Ökologischer Neuanfang – mit der Demokratie!?

Nie wurde die Notwendigkeit eines ökologischen Neuanfangs dringlicher empfunden als in den 1970er-Jahren, als große Studien wie Die Grenzen des Wachstums oder Blueprint of Survival das Überleben der Menschheit auf der Erde innerhalb weniger Dekaden an sich infrage stellten. In dieser Zeit wurde intensiv und offen über die Neuanfangskapazität der liberalen und nationalstaatlich organsierten Demokratie diskutiert. Zu einer Verteidigung dieser wollte sich dabei kaum einer der ökologischen Vordenker jener Zeit aufschwingen. Einflussreiche Köpfe wie Herbert Gruhl, der als umweltpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion 1975 mit Ein Planet wird geplündert einen Bestseller (über 400 000 Mal verkauft) veröffentlichte, oder Hans Jonas, dessen Prinzip Verantwortung (1979) bis Ende der 80er-Jahre in 16 Neuauflagen erschien, sahen die Notwendigkeit einer Abkehr von der Demokratie zugunsten autoritärer Regierungsformen. Für sie legt die Demokratie die politischen Verantwortungsträger auf den aus ihrer Sicht kurzsichtigen und eigennutzorientierten Bürgerwillen fest und ist deshalb unfähig sich mit Weitblick und Kontinuität auf die ökologischen Zukunftsprobleme zu richten. Demgegenüber plädierten viele andere Klassiker des Ökologischen Politischen Denkens, die an der Demokratie festhalten wollten, für eine umfassende Dezentralisierung von Entscheidungsmacht und direktdemokratische Beteiligung (z.B. Carl Amery, Johano Strasser, Erich Fromm). Sie sahen in der liberal-repräsentativen Demokratie ein System struktureller Verantwortungslosigkeit, in dem sich unverantwortliche, weil unbeteiligte Bürger durch bürgerferne und machtfokussierte Eliten vertreten lassen.

Auch wenn die apokalyptische Krisenwahrnehmung und die radikalen Gegenentwürfe der 1970er- und frühen 80er-Jahre aus heutiger Sicht etwas aus der Zeit gefallen anmuten, bleibt die mit ihnen verbundene Anfrage an die bestehende demokratische Ordnung virulent: Kann sie ökologischen Neuanfang? (mehr …)

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