Die Politische Philosophie von Julian Assange und Wikileaks

Der Philosoph Peter Ludlow von der Northwestern University, Fachmann für virtuelle Realitäten und Sprachphilosophie, hat auf dem Blog von Brian Leiter einen Artikel zur politischen Philosophie Julian Assanges veröffentlicht. Der Text ist etwas länger als ein klassischer Blogbeitrag, dafür aber recht informativ. Ludlow stellt zunächst Assanges Verständnis von „Verschwörungen“ dar, untersucht dann die These, dass „Verschwörungen“ notwendigerweise zu Schädigungen führen und fragt schließlich, ob Leaks das beste Mittel im Kampf gegen „Verschwörungen“ sind.  Das alles ist ganz interessant, allerdings werden die wirklich spannenden Fragen (wie ist die Gefährdung von Informanten durch Wikileaks einzuschätzen?, sind „Verschwörungen“ generell schlecht?, verstärkt die Veröffentlichung nicht letztlich die Geheimhaltung von sensiblen Daten?, etc.) von Ludlow nur formuliert aber nicht weiter diskutiert. Trotzdem ist das endlich mal eine Verschwörungstheorie, die den Namen verdient.

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Wikipedia: freies Wissen oder Wahnsinn?

Bis jetzt hatte ich mir Wikipedia immer als einen Ort vorgestellt, an dem grosso modo „der zwanglose Zwang des besseren Arguments“ herrscht. Weit gefehlt. Was folgt, ist der Bericht eines verstörenden, dabei aber nicht wenig unterhaltsamen Selbstversuchs, der mich in die Untiefen von Wikipedia geführt hat. Anlass war der Versuch, einen Link zu unserer Liste von von „Professuren im Bereich der politischen Theorie und Philosophie“ zu setzen. Dies löste einen Prozess aus, der über eine Reihe von Eskalationsstufen zu einem wahrlich bizarren Ergebnis führte… (mehr …)

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Neuer Blog: What is it like to be a Woman in Philosophy

Wir haben zwar schon kurz via Twitter auf diesen neuen Blog hingewiesen, das Projekt lohnt aber in jedem Fall noch einmal eine ausführlichere Würdigung. What is it like to be a Woman in Philosophy veröffentlichte ausschließlich kurze  Beobachtungen und Anekdoten der Leserinnen und Leser, die die Position von Frauen im philosophischen Betrieb sehr persönlich und pointiert  reflektieren. Die Macherinnen fassen ihr Vorhaben selber wie folgt zusammen: (mehr …)

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Liste der Professuren für politische Theorie und Philosophie im deutschsprachigen Raum

Auf einer eigens dafür eingerichteten Seite haben wir für euch eine Liste aller uns bekannten Professuren für politische Theorie und Philosophe im deutschsprachigen Raum zusammengestellt. Die Liste ist zunächst grob nach Ländern (Deutschland, Österreich, Schweiz) und dann nach Städten sortiert. Über Hinweise zu Ergänzungen, Korrekturen oder Veränderungen würden wir uns sehr freuen. Dafür könnt ihr entweder das Kommentarfeld am Ende der Seite nutzen oder uns eine E-Mail an team@theorieblog.de schicken.

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Neu im Netz II: Beiträge zur Staatsdiskussion

Der digitale Gründungsboom in der deutschen Politikwissenschaft setzt sich fort: Mit www.staatsdiskussion.de ist soeben ein weiteres Projekt online gegangen. Auf der Website werden die Working Papers der von Samuel Salzborn und Rüdiger Voigt herausgegebenen Reihe „Staat – Souveränität – Nation. Beiträge zur aktuellen Staatsdiskussion“ im Volltext zur Verfügung gestellt. Ziel und Anliegen des Projekts ist es, die staats- und souveränitätstheoretische Diskussion zu intensivieren und einem breiteren Publikum vorzustellen. Das erste Paper ist bereits online und hier abrufbar.

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Großartig: Philosopher’s Digest

Habe gerade beim sinnlosen surfen zum Nachmittagskaffee bei einer für meine Arbeit essentiellen Internetrecherche dieses großartige Portal gefunden: Philosopher’s Digest. Auf der Website werde aktuelle Aufsätze aus den großen philosophischen Fachzeitschriften von verschiedenen RezensentInnen zusammengefasst und kritisch diskutiert. Per Kommentarfunktion können sich die LeserInnen an der Diskussion beteiligen. Es handelt sich also quasi um ein interaktives Rezensionsportal für philosophische Paper. Zwar ist relativ wenig aus der politischen Philosophie dabei, aber für die Ethik sieht es schon besser aus und wer sich für theoretische Philosophie interessiert, wird seine helle Freude haben. Insgesamt scheint das Projekt noch relativ am Anfang zu stehen (d.h. relativ wenig Content), die Idee und die Umsetzung finde ich aber bereits jetzt sehr gelungen!

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Neu im Netz: Portal Ideengeschichte und PW-Portal

In der deutschen Politikwissenschaft lässt sich in den letzten Wochen eine Art digitaler Gründungsboom beobachten: Auf einer Domain der Universität Marburg betreibt das Team um Thomas Noetzel, Jörg Probst und Remko Leemhuis seit Kurzem ein interdisziplinäres Portal für ideengeschichtliche Politikforschung, auf dem neben Rezensionen und Essays auch eine Bilddatenbank zur politischen Ideengeschichte angeboten werden soll. Außerdem gibt es eine Rubrik „Zombie des Monats„, was sich auf jeden Fall vielversprechend anhört, auch wenn mir noch nicht ganz klar ist, welchen Zombiebegriff die Autoren vertreten (nach der Typologie von David Chalmers kann man zwischen dem klassisch-haitianischen, dem Hollywood- und dem philosophischen Zombie unterscheiden…). Noch findet sich zwar relativ wenig Content auf der Seite, das Projekt sieht aber bereits jetzt sehr spannend aus. (mehr …)

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Ein Semester Theorieblog: Bilanz und Ausblick

Das Ende der Vorlesungszeit ist im akademischen Betrieb bekanntlich der Zeitpunkt, wo Evaluationsbögen durch die Reihen gereicht, Hausarbeiten verteilt und Sommerfeste begangen werden. Ganz ähnlich auch hier im Theorieblog: Wir möchten an dieser Stelle unser erstes vollständig absolviertes Semester nutzen, um Bilanz zu ziehen und euch ein paar ‚hard facts‘ bezüglich der Entwicklung unseres Blogs mitzuteilen, woraus sich dann auch unsere Planung für das kommende Wintersemester ableitet. (mehr …)

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Herzlichen Glückwunsch, Verfassungsblog!

Auch bei den Juristen wird gebloggt. Neben Großprojekten wie dem Beck-Blog gibt es auch eine Reihe kleinerer Blogs, unter denen das Verfassungsblog gerade verdienterweise erhöhte Aufmerksamkeit bekommt. Nicht nur hat eines der Flaggschiffe der seriösen Juristerei, die Neue Juristische Wochenschrift, es gerade zum „Link der Woche“ gekürt; auch die FAZ zeigt sich angetan. Alles Gute und weiter so!

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Interview mit Jürgen Habermas zur Griechenland-Krise, Angela Merkel und dem Internet

In einer Mischung aus Interview und Reportage hat die Financial Times Habermas dazu gebracht, sich zu den Möglichkeiten und Grenzen von interaktiven Websites wie Twitter (und dem gefälschten Habermas-Account dort) zu äußern. Außerdem zeigt Habermas sich sehr kritisch, was die Haltung der Bundesregierung gegenüber Europa und speziell im Angesicht der jetzigen Griechenland-Krise angeht: (mehr …)

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