„Post-Privacy“ als Kapitulation vor der Technik

In seinem Buch „Post-Privacy. Prima leben ohne Privatsphäre“ stellt Christian Heller die Grundlagen der aktuellen Debatte um den Schutz der Privatsphäre im Internet in Frage. Seine These lautet, kurz gesagt, dass es sich auch ohne geschützte Privatsphäre „prima“, wenn nicht sogar besser leben lässt. Der Verlust der Privatsphäre wird so zum Gewinn. Das ist gewollt provokant und auf den ersten Blick nicht ohne Reiz. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich jedoch, dass, was Heller als alternative Utopie angekündigt, letztlich nicht mehr als eine Kapitulation vor den Entwicklungen der Technik ist. (mehr …)

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Das Internet. Unendliche Weiten… umkämpfte Grenzen

Im jüngsten Heft der Zeitschrift für Politik und Gesellschaft INDES, welches sich dem Thema „Grenzen“ widmet, habe ich einen Beitrag über die Einrichtung von Grenzen in den Weiten der virtuellen Welt publiziert. Wen die Thematik interessiert, der hat hier die Möglichkeit die schöne Zeitschriftenversion als PDF herunterzuladen. Unter dem Strich findet ihr außerdem eine auf Bloglänge zugespitzte Kurzfassung. Der Artikel stellt den Anfang eines etwas weiterreichenden, auch empirischen Forschungsprojekts dar, welches ich zusammen mit Ben Kamis unternehme. Unsere erste Präsentation auf dem Berliner Kolloquium des Humboldt Instituts für Internet und Gesellschaft (Bericht) wurde mittlerweile in einen Blogbeitrag auf dem Sipo-Blog umgewandelt (How to Catch a Battle Troll) und auch auf Netzpolitik diskutiert. Mehr wird folgen, hier aber nun erst einmal die Grundüberlegung über die Rolle von Grenzen im Netz und die Schwierigkeiten bei deren Errichtung – Input und Kommentare sind herzlichst erbeten. (mehr …)

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Keep Calm and Carry On: Wieso das Internet nicht Privatheit und Demokratie gefährdet

Vor zwei Wochen hat Daniel Jacob auf dem Theorieblog einen Beitrag zu Gefährdungen der Privatsphäre durch das Internet veröffentlicht. Daniels Artikel ist ein erster öffentlicher Zug in einer schon länger zwischen uns ausgetragenen Diskussion um das richtige Nutzerverhalten im Internet und die demokratietheoretischen Implikationen digitaler Vernetzung. Heute möchte ich auf seinen Beitrag erwidern und zu zeigen versuchen, warum ich die von ihm vertretene Diagnose und die daraus gefolgerte Therapie für überzogen halte. (mehr …)

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Das Internet und der Schutz der Privatsphäre

Nicht nur unter Bloggern, auch in der breiten Öffentlichkeit wird immer häufiger über die Bedrohung unserer Privatsphäre durch das Internet diskutiert. Doch worin genau besteht diese Bedrohung? Was unterscheidet sie von anderen Bedrohungen der Privatsphäre? Und wie können oder sollten wir mit diesen Bedrohungen umgehen? Ohne diese Fragen abschließend beantworten zu können, möchte ich im Folgenden hierzu einige Ideen aus der Perspektive eines autonomiebasierten Verständnisses vom Wert der Privatsphäre formulieren. (mehr …)

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CfP: Dresden Summer School „Von der Vitrine zum Web 2.0 – Museen, Bibliotheken und Archive im digitalen Zeitalter”

Der Dresdener SFB 804 lädt zu einer spätsommerlichen Summer School Anfang Oktober ein, bei der es unter dem Titel „Von der Vitrine zum Web 2.0 – Museen, Bibliotheken und Archive im digitalen Zeitalter“ um die Bedeutung digitaler Medien für traditionelle Gedächtnisinstitutionen gehen soll. Der CfP richtet sich explizit an Doktorandinnen und Doktoranden aus verschiedensten Fachdisziplinen. Deadline ist der 15. Juni, alle Infos gibt es hier und einen kurzen Auszug aus dem Programm nach dem Klick: (mehr …)

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CfA: Doktorandenprogramm am Institut für Internet und Gesellschaft (Berlin)

Das in Berlin im letzten Jahr neugegründete Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft startet zum 1. September ein Doktorandenprogramm.  Wer sich bewirbt, hat die Aussicht auf eine 65%-Stelle und wird in eines der vier Forschungsfelder des Instituts eingebunden: Internet- und Medienregulierung/Wissenschaft und Internet/Persönlichkeitsrechte und Datenschutz/Konstitutionalisierung und Internetöffentlichkeit. Alles Themen, wo sozialwissenschaftliche Expertise gefragt und auch politische Theoretiker viele Einsichten liefern können. Die Ausschreibung läuft bis zum 31. Mai, die Auswahlgespräche werden Anfang Juli gehalten. Alle weiteren Infos: hier.

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Re:publica 2011 oder wie „so-called Nerds“ über Gesellschaft reden

Wenn der Nachbar auf dem iPad surft (der Linke wie der Rechte), die Zuhörer beim Vortrag den Blick immer abwechselnd zwischen Laptop und Smartphone pendeln lassen und man beim Verlassen des Saals über Club-Mate-Flaschen stolpert, dann ist man wohl kaum auf einer klassischen wissenschaftlichen Konferenz gelandet. Weit wahrscheinlicher ist, dass man sich auf der re:publica befindet, Deutschlands größter Bloggerkonferenz. Denn auch Blogger, Twitterer, Netzaktivisten, Digital Natives und Social-Media-Nerds wissen den face2face Austausch zu schätzen und treffen sich dazu im großen Rahmen jährlich in Berlin. Organisiert wird die re:publica von den Größen der deutschen Netzpolitik – Spreeblick, newthinking und Netzpolitik.org. Warum das politische Theoretiker interessieren sollte? Ganz einfach: Auf der re:publica wird nicht nur (genauer: überhaupt nicht) Quellcode ausgetauscht, sondern es findet ein offener, sehr politischer Austausch über die Chancen und Risiken der digitalen Gesellschaft statt. Und deshalb nun ein kurzer Überblick über trendige Themen und interessante Einsichten für politische Theoretiker in vier Hashtags. (mehr …)

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Diesen Samstag: Diskutiert mit uns über Blogs und Wissenschaft!

Wie bereits angekündigt, betätigen wir uns am kommenden 9. April ausnahmsweise einmal nicht nur virtuell, sondern laden ein zu einem Workshop zum Thema „Blogs in den Sozialwissenschaften“ an der HU Berlin. Für Kurzentschlossene sind noch ein paar wenige Plätze frei; eine vorherige Anmeldung bei uns (team@theorieblog.de) ist nötig. Hier nochmals das Programm (mit einem geringfügig korrigierten Zeitplan): (mehr …)

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Konf.: Intellektuelle, Wissenschaft und das Internet

Am Kulturwissenschaftlichen Institut der Universität Essen findet vom 14. bis 15. Februar die Tagung „Öffentlichkeit, Medien und Politik – Intellektuelle Debatten und Wissenschaft im Zeitalter digitaler Kommunikation“ statt. Besprochen werden sollen folgende spannenden Fragen:

Auf welche Weise beeinflussen und verändern jedoch die sich gegenwärtig herausbildenden digitalen Medien die gesellschaftliche Bedeutung der „public intellectuals“? Gelingt es diesen, sich auch in den neuen Medien als einflussreiche Interpreten herausfordernder Problemlagen zu etablieren, oder aber mindern die kommunikativen Strukturen der Blogs und Foren die Chancen ihrer öffentlichen Einflussnahme? Macht sich in ihnen vielleicht sogar ein unterschwelliger Anti-Intellektualismus breit, der die historisch tradierte Rolle von Intellektuellen als Akteure der Zivilgesellschaft infragestellt bzw. zugunsten neuer Formen der Wissenskommunikation unterläuft? (mehr …)

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Digitale Demokratie am WZB

Für Kurzentschlossene gibt es morgen eine weitere Veranstaltung am WZB: Pünktlich zum 10. Geburtstag von Wikipedia, zur Facebook-Adelung durch Goldman Sachs und Golden Globes, zu den ersten privatwirtschaftlichen Konsequenzen von Wikileaks, aber auch nicht unpassend zu unserer jüngsten Wikipediadebatte, spricht der Politikwissenschaftler John Keane über „Democracy in the Age of Google, Wikileaks and Facebook“. Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr, Anmeldung ist erwünscht. Alle weiteren Infos gibt es hier.

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