CfP: Hegemony, Crisis, Intervention (Bremen, 7.-9. Oktober 2020)

Vom 7. bis 9. Oktober 2020 wird in Bremen die Tagung „Hegemony, Crisis, Intervention. New Perspectives on Emancipatory and Radical Democratic Discourses“ stattfinden. Aus Anlass des 35. ‚Geburtstags‘ von „Hegemony and Socialist Strategy“ soll an den drei Tagen diskutiert werden, welche Perspektiven sich vor dem Hintergrund von jüngeren Entwicklungen wie dem Erstarken rechter politischer Kräfte, wachsender Ungleichheit oder auch der Klimakrise aus einer kritischen (Wieder-)Beschäftigung mit dem Werk von Laclau und Mouffe ergeben. Dir Organisator*innen Michalina Golinczak, Martin Nonhoff und Milos Rodatos laden dazu ein, bis zum 31. Januar 2020 entsprechende Vorschläge einzureichen. Der weitere Fahrplan und zusätzliche Informationen finden sich im vollständigen Call for Papers.

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Warum Solidarität kein ‚leerer Signifikant‘ ist

— Nach Ulf Tranows Auseinandersetzung mit Solidarität als analytischem und normativem Begriff diskutiert Stefan Wallaschek in unserer Solidaritäts!?-Debatte heute die grundsätzliche Frage, ob Solidarität ein leerer Signifikant oder ein umkämpftes Konzept ist. —

 

We don’t demand solidarity; we appeal to solidarity“
Jodi Dean ‚Reflective Solidarity‘ (1995)

Solidarität ist in aller Munde. Dabei erleben wir nicht nur eine diskursive Referenz auf Solidarität von linken Akteuren bei Protesten und Demonstrationen, sondern auch von konservativer und sogar rechtsradikaler Seite wird der Begriff gegenwärtig genutzt. Bei dieser Akteurs- und Diskurslage könnte man verleitet sein, Solidarität als ‚leeren Signifikanten‘ zu bezeichnen. Solidarität würde dann als bedeutungsleer gelten, der sich begrifflich alles aneignet und damit so flexibel ist, dass sich auch benachbarte Begriffe unter diesem Banner subsumieren ließen. So intuitiv dies erscheinen mag, werde ich im Folgenden argumentieren, dass dies das Laclau’sche Konzept des ‚empty signifier‘ zu sehr vereinfacht und obendrein die Spezifik des Solidaritätsbegriffes verpasst. Vielmehr handelt es sich, so mein alternativer Vorschlag, bei Solidarität um ein ‚contested concept‘ im Anschluss an Gallie, der die diskursive Umkämpftheit und begriffliche Varianz hervorhebt (mehr …)

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Aus der ‚Mitte der Gesellschaft‘? Eine Kritik der vorherrschenden Deutungen von Pegida

Die öffentliche Debatte über Pegida wird durch die Frage nach der sozialen und politischen Herkunft der Demonstrierenden geprägt. Handelt es sich um besorgte Bürger aus der Mitte der Gesellschaft? Sind das Neonazis? Oder ist Pegida die politische Manifestation des Extremismus der Mitte? Derlei Etikettierungen verleiten dazu, den Diskurs von Pegida als politischen Ausdruck einer gegebenen Gemeinschaft zu begreifen. Doch sollte Pegida vielmehr als eine Form der Vergemeinschaftung verstanden, analysiert und bekämpft werden. (mehr …)

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