Sonja Asal und Harald Bluhm organisieren am 21. und 22. September 2023 in Halle eine Tagung zum Thema „Sittenkritik und soziopolitische Ordnungsvorstellungen (ca. 1750-1840)„. Ziel der Veranstaltung ist es, mit Politisierung und Verwissenschaftlichung zwei große Tendenzen des zunächst vor allem moralphilosophisch geprägten Sittendiskurses in der zweiten Hälfte des 18. und im frühen 19. Jahrhundert exemplarisch zum Thema zu machen. In insgesamt fünf Slots wird es unter anderem um Sitten und politische Freiheit oder die Veränderungsimpulse durch die Sittenkritik in der Französischen Revolution gehen. Das ganze Programm und alle Infos findet ihr hier auf der Webseite oder hier auf dem Flyer. Die Veranstaltung ist Teil des DFG-Projekts „Sitten in Staats- und Gesellschaftstheorien zur Zeit des Directoire (1795-1799)“. Eine Teilnahme ist kostenlos, aber es wird um Anmeldung gebeten an sonja.asal@politik.uni-halle.de
Harald Bluhm
Call für interdisziplinären Workshop anlässlich der Neuausgabe von Robert Michels’ „Grenzen der Geschlechtsmoral“ (31. März bis 1. April 2022, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
„Die neue Geschlechtsethik, deren Sonnenball wir am Horizont bereits auftauchen sehen, deren Strahlen aber noch blaß und matt sind und noch nicht die Kraft haben, neues Leben zu spenden, hat ihre größte Gegnerin in der Heuchelei. Es ist zwar auch der vornehme, edeldenkende, reine Mensch, der sich heute noch vielfach gegen eine neue Ethik sträubt […]. Aber der heftigste Feind des neuen keimenden Lebens […] sitzt da, wo sich Dunkel und Hell paart, im Clairobscur des sozialen Körpers, am Rande des Sonnenlichts und der Finsternis. Das sind die Elemente, die, insofern sie seelisch infekt sind, alles Interesse daran haben, alles beim alten zu lassen, weil ihr Mangel an Moralität mit der alten Moral sehr gut auskommt“. (mehr …)
Buchpräsentation: Kleine politische Schriften Edmund Burkes (Darmstadt, 3. Juli 2019)
In der von Harald Bluhm herausgebenen Schriftenreihe zur europäischen Ideengeschichte erscheinen derzeit ‚kleine‘ politische Schriften Edmund Burkes! Unter dem Titel Tradition – Verfassung – Repräsentation haben Olaf Asbach und Dirk Jörke ausgesuchte Texte Burkes übersetzt, kontextualisiert und kommentiert. Die offizielle Buchvorstellung findet am 3. Juli 2019 im Georg-Christoph-Lichtenberg-Haus in Darmstadt statt – samt Vorträgen aller Herausgeber und anschließendem Empfang. Weitere Informationen finden sich hier.
Lesenotiz: Tocquevilles „neue politische Wissenschaft“ und ihre aktuelle Relevanz
Lesenotiz zu Harald Bluhm und Skadi Krause (Hrsg.): Alexis de Tocqueville. Analytiker der Demokratie, Paderborn: Fink 2016.
Die westlichen Demokratien erleben gerade ihre größte Krise seit Ende des Zweiten Weltkrieges. Man verfolgt mit Staunen, wie der Kapitalismus sich von der bürgerlichen Gesellschaft entkoppelt und zum Motor neo-feudaler und postdemokratischer Entwicklungen wird. In den Gelehrtenstuben und manchen politischen Kreisen wird, verzweifelnd und hoffend, wieder Marx gelesen, während man, mit leichtem Schaudern, Foucaults neoliberale Gesinnungen entdeckt. Auf der Straße und in den Parlamenten der USA und der Peripherie wie den Kernländern der EU erstarken derweil populistische Revolten und neue rechte Bewegungen, die mit ihrem Neonationalismus nicht nur den politischen status quo in Frage stellen, sondern letztlich die egalitär-universalistischen Verfassungsordnungen des modernen Konstitutionalismus mit seinen Wurzeln in der Amerikanischen und der Französischen Revolution. (mehr …)
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