Die Bundeszentrale für politische Bildung als Förderer innovativer Formate?

Wir setzen unseren Schwerpunkt „Politische Theorie und Politische Bildung“ mit einem Beitrag von Alexander Wohnig fort, der anhand eines Modellprojektes zeigt, was es heißen kann, politische Partizipation zu einem Ziel politischer Bildung zu machen.

Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) ist eine der zentralen Institutionen im Feld der politischen Bildung. Als Bundesanstalt im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern wird ihr teilweise eine staatstragende Funktion zugeschrieben, mit der ein Fokus auf affirmative, d.h. an die bestehenden Verhältnisse anpassende politische Bildung einhergehen könnte. Dagegen zeigen konkrete Projekte, die in den Verantwortungsbereich der bpb fallen, dass hier (bei allen Einschränkungen) auch kritische, Widerspruch erzeugende und auf Demokratisierung drängende Projekte entstehen. Im Folgenden soll ein kurzer exemplarischer Einblick in ein konkretes Projekt gegeben werden, das als innovativ (statt als bewahrend) beschrieben werden kann und das in seiner Begründung auf politiktheoretischen Argumenten fußt, in deren Konsequenz die Erfahrung politischer Partizipation als zentraler Aspekt von Bildung in der Demokratie und für die Demokratie definiert wird. (mehr …)

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Hannah Arendt Tage 2021 in Hannover: „Start Doing“

Unter dem Titel Start Doing“ – Unsere Verantwortung für die Zukunft finden vom 12. bis zum 16. Oktober in Hannover die Hannah Arendt Tage 2021 statt. Bei dieser, u.a. vom Institut für Politikwissenschaft der Leibniz Universität organisierten, Veranstaltung steht die Frage im Mittelpunkt „Ist eine klimagerechte und nachhaltige Welt noch möglich?“. Das Programm umfasst Vorträge unterschiedlicher Disziplinen, Filmbeiträge z.B. über Fridays for Future , Lesungen, Konzerte und Diskussionen. Nicht zuletzt spricht Maria Robaszkiewicz unter dem Titel „Mit Hannah Arendt über das Wetter sprechen und handeln“. Alle weiteren Infos zum Programm und zur Organisation finden sich online sowie hier im Flyer.

 

 

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Online neuanfangen? Hannah Arendts Handlungstheorie während der Quarantäne

Hannah Arendts Konzept von Natalität bezieht sich nicht nur auf die natürliche Geburt, sondern auch auf ein Neuanfangen, das ihrer Handlungstheorie entsprechend einen öffentlichen Raum voraussetzt. Da dieser Raum während der aktuellen Corona-Krise zumindest physisch eingeschränkt wird, lohnt es sich, Arendts Handlungstheorie erneut zu betrachten. In vielen Ländern gilt über Monate hinweg das Gebot, zu Hause zu bleiben und den öffentlichen Raum nur dann zu betreten, wenn dies unbedingt notwendig ist. Da viele Tätigkeiten und Aspekte des menschlichen Lebens pausiert wurden, gilt es neue Handlungsweisen zu erkunden. Während viele Alltagsaktivitäten eingeschränkt wurden, bleiben Online-Aktivitäten bestehen, wurden gar notwendiger denn je. Daher erscheint es plausibel, die aktuelle Situation anhand von Arendts Handlungstheorie zu verstehen und den digitalen Raum als möglichen öffentlichen Raum für Neuanfänge zu erkennen. Mein Vorschlag lautet, dass Neuanfänge während der Quarantäne möglicherweise in einem digitalen Raum stattfinden könnten, sofern Arendts Faktum der Pluralität in diesem voll zum Ausdruck kommen kann. Allerdings droht die Vielfältigkeit im digitalen Raum durch Isolierung verschiedener Gruppen von Gleichgesinnten zerstört zu werden. (mehr …)

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