Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Der utopische Raum“, ein Kooperationsprojekt der stiftung medico international, dem Institut für Sozialforschung und der Frankfurter Rundschau, findet vom 1.-3. Oktober 2022 das Symposium „Kosmopolitismus von unten – Annäherungen an globale Demokratie“ in Frankfurt am Main statt.
Globale Gerechtigkeit
Solidarität über Grenzen hinweg? Die Kritik des Globalen und das reflexive Potenzial gemeinsamer Praxis
— Nach dem starken Plädoyer von Brigitte Bargetz, Alexandra Scheele und Silke Schneider für feministische Perspektiven gerade auch auf umkämpfte Solidaritäten, blickt Felix Anderl im vorletzten Beitrag unserer Solidaritäts!?-Debatte heute auf den potentiell expansiven Charakter der Solidarität im globalen Horizont. —
“Das Eins hat schlechthin nur Wahrheit als viele Eins.“ (Karl Marx)
Solidarität hat etwas Expansives. Sie reicht einer Gegenüber die Hand und erwirkt damit eine Einheit, die zuvor nicht bestand. Ihr Horizont ist globale Gerechtigkeit. Dies lässt sich gut an Institutionen wie dem Weltsozialforum zeigen, aber auch an der Entwicklungspolitik oder der Erweiterungspolitik der Europäischen Union, die auf dem Versprechen aufbaut(e), dass es – durch europaweite solidarische Politik – allen Europäerinnen einmal so gut gehen würde wie jenen im „Kerneuropa“. Dass dies nicht nur die leere Rhetorik eines neoliberalen Clubs war, zeigt sich etwa in der Verwendung von Solidarität in der Kritischen Theorie. Hauke Brunkhorst (1997, ähnlich Fraser) definiert Fortschritt als die Ausweitung der Solidarität unter Freunden auf die Solidarität mit Fremden. Die Verallgemeinerung der Solidarität in diesem Zusammenhang ist ein Prozess, in dem sich der Kreis derer, für die wir mitfühlend und verantwortlich sind, sukzessive erweitert. (mehr …)
CfP: Jahrbuch Praktische Philosophie in globaler Perspektive
Das Jahrbuch Praktische Philosophie in globaler Perspektive ruft für die Edition 2020 zur Einsendung von Beitragsvorschlägen auf. Bis zum 1. September 2019 können Beiträge im Umfang von 6000-8000 Wörtern aus den Bereichen der Politischen Philosophie, der Moral-, Sozial- und Rechtsphilosophie sowie aus den Nachbardisziplinen (Soziologie, Psychologie, Kultur-, Politik-, Umwelt-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften), die sich dezidiert mit globalen Fragen befassen, eingereicht werden. Der Schwerpunktteil in 2020 ist dem Thema „Normativität jenseits von Grenzen“ gewidmet. Alle Infos zum Jahrbuch und dem aktuellen Call findet ihr hier als PDF oder auf der Webseite.
Tagung „New Directions in Global Justice“ (FU Berlin)
An 6. und 7. Dezember 2018 findet an der FU Berlin die Tagung „New Directions in Global Justice“ statt. Die internationale Tagung verfolgt das Ziel, politische Theoretiker*innen und Philosoph*innen, die im Bereich globale Gerechtigkeit forschen, mit empirisch arbeitenden Kolleg*innen ins Gespräch zu bringen. Dabei soll es insbesondere um die Frage gehen, wie Gerechtigkeit historisch und gegenwärtig konzeptualisiert, institutionalisiert und praktiziert werden kann. Die Konferenz wird gemeinsam von der Kolleg-Forschergruppe „Justitia Amplificata“ (FU Berlin und Goethe-Universität Frankfurt) und der Forschungsgruppe Globale Gerechtigkeit am Yan P. Lin Centre (McGill University, Montreal) organisiert.
Interessierte sind herzlich eingeladen, alle Informationen zu der Tagung finden sich hier.
Mitarbeiterstelle (50%) am Zentrum für Globale Fragen
Das Zentrum für Globale Fragen an der Hochschule für Philosophie in München sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n wissenschaftliche/n Mitarbeiter_in für den Themenschwerpunkt „Umwelt“. Im Fokus der Arbeit stehen die Agenda 2030 und die Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele im Rahmen eines sozialen, ökologischen und kulturellen Wandels. Die interdsiziplinär ausgeschriebene Stelle hat einen Umfang von 50% von Vollzeit und ist zunächst auf zwei Jahre befristet. Eine Anschlussfinanzierung wird aber angestrebt. Neben der wissenschaftlichen Projektarbeit ist die Aufbereitung der Ergebnisse für politische Prozesse Teil der Aufgaben. Des weiteren beinhaltet die Stelle die Organisation des Zentrums für Umweltethik und Umweltbildung. Ein Interesse für Fragen globaler Gerechtigkeit ist erwünscht. Bewerbungen werden bis zum 15. Oktober 2017 erbeten per Mail an zgf@hfph.de. Alle weiteren Details zu Stelle und Vorraussetzungen findet ihr auf der Website oder im angehängten PDF.
Konferenz zu „Global Tax Justice“ an der HU Berlin
Für den 28. und 29. Januar laden Gabriel Wollner (HU Berlin) und Andreas Cassee (FU Berlin) zu einer Tagung ein, die sich mit Fragen der globalen Steuergerechtigkeit beschäftigen wird. Hierzu wird es Vorträge von Hillel Steiner (Manchester), Chris Armstrong (Southampton), Eszter Kollar (Frankfurt/M), Peter Dietsch (Montréal), Thomas Rixen (Bamberg), Juri Viehoff (Zürich) und Jens van ‘t Klooster (Cambridge) geben. Das genau Programm und alle Details findet ihr hier, um Anmeldung wird gebeten.
CfP: Konferenz zu „Global Tax Justice“ in Berlin
Für den 28. und 29. Januar 2016 planen Gabriel Wollner und Andreas Cassee eine Konferenz an der HU Berlin zum Thema „Global Tax Justice.“ Zugesagt haben bereits Peter Dietsch (Montreal), Thomas Rixen (Bamberg) und Hillel Steiner (Manchester); nun freuen sich die beiden über Vorschläge für weitere Beiträge. Deadline für den CfP ist 15. Oktober 2015, alle weiteren Infos gibt es nach dem Klick oder hier als pdf. (mehr …)
CfA: Themenheft „Justice and Natural Resources“ der Zeitschrift Moral Philosophy & Politics
Die neue Zeitschrift Moral Philosophy & Politics (wir berichteten) ruft dazu auf, bis zum 15. September 2014 Beiträge zum kommenden Themenheft „Justice and Natural Resources. Intergenerational and Global Dimensions” einzureichen. Hier geht’s zum Call.
Konferenz: Global Economic Justice
Am 10. und 11. Juli findet am Forschungskolleg in Bad Homburg eine von Justitia Amplificata organisierte Konferenz zu Global Economic Justice statt. Unter anderem werden Matthias Risse (Harvard), Robert Howse (NYU), Miriam Ronzoni (Manchester) und Peter Dietsch (Montreal) sprechen und es geht um drei große Blöcke: Global Finance, Trade Justice und Labour and Economic Rights. Die Anmeldung für den Workshop ist kostenlos, muss aber bis zum 20. Juni erfolgen. Alle Infos findet ihr hier
Wiedergelesen: Kants Orientierungsversuch für ein Globales Zeitalter
Wiedergelesen-Beitrag zu: Immanuel Kant: „Was heißt: Sich im Denken orientieren?“, Werkausgabe, hg. von Wilhelm Weischedel, Band V, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1977, S.276-283.
Kants Aufsatz mit dem merkwürdig daherkommenden Titel „Was heißt: Sich im Denken orientieren?“ ist sicherlich eine seiner weniger rezipierten Schriften. Eine Ursache mag darin liegen, dass der im Oktober 1786 in der „Berlinischen Monatsschrift“ erschienene Text eher als zeitgeschichtliche Intervention denn als philosophische Innovation gelesen wird: und zwar als Kants pointierter Beitrag zum „Pantheismusstreit“, einer auf dem Höhepunkt der europäischen Aufklärung verbittert geführten Auseinandersetzung um das Verhältnis von Glaube und Vernunft. Während der Text, der herkömmlichen Lesart folgend, kaum philosophischen Mehrwert hinsichtlich Kants systematischeren Schriften bietet, möchte ich hier einen alternativen (doch wenig beschrittenen) Weg erkunden. Er besteht darin, Kants geographische Metaphorik politisch zu lesen und zu fragen, inwieweit seine Topographie der Vernunft geeignet ist, „global“ zu denken – in einem Zeitalter, in dem sich der Einzugsbereich unserer moralischen Anteilnahme und Verantwortung scheinbar unaufhörlich erweitert. (mehr …)
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