Zeitlichkeit und Wirtschaftswachstum

Heute veröffentlichen wir in unserer Blogpost-Reihe zum Thema Zeit einen Text von David Bockelt, in dem das Verhältnis von Zeitlichkeit und wirtschaftlichem Handeln beleuchtet wird.

Der Beitrag richtet seinen Blick auf den Zusammenhang zwischen den temporalen Dispositionen und dem wirtschaftlichen Handeln der Menschen. Anhand von vergangenen Geschichtsbildern und Zukunftsvorstellungen lässt sich nachzeichnen, wie sich auch die ökonomische Reflexion und Praxis wandelte. Zeit, Zeitlichkeit und Geschichte können demnach als sinnvolle Kategorien der Reflexion über ökonomische Ideengeschichte etabliert werden.

Geschichtsbilder im Wandel der Zeit 

Das antike Geschichtsbild speiste sich aus einem spezifischen Wirklichkeitsbegriff, der auf Anschauung, Evidenz und Gegenwart fußt. Die antiken Griechen fragten nicht nach einem telos der Geschichte, sondern nach ihrem logos. Im Rückgriff auf den eben erwähnten Wirklichkeitsbegriff besteht dieser logos in der periodischen Wiederkehr des immer Gleichen: Die Geschichte durchläuft zyklische Stadien von Aufstieg und Verfall, was zwar für Variationen in der konkreten Ausprägung der Ereignisse sorgt, es ist jedoch nicht vorstellbar, dass sich Gegebenheiten durch den Zeitverlauf hindurch fundamental verändern. Die Zukunft hält nichts Neues bereit. Dies zeigt sich in den kaum explizierten Zukunftserwartungen dieser Zeit: Ein individuelles Gefühl des Überlebt-Werdens kann sich aufgrund der Vorstellung der geschichtlichen Quasi-Statik nicht einstellen. Ein systematischer Wachstumsgedanke lässt sich nicht in Einklang bringen mit dem antiken Geschichts- und Zeitbild (Koselleck; Hölscher). (mehr …)

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CfP: Konferenz „History and Theory of Compromises“ (Essen)

Vom 21. bis 23. Juni 2023 veranstaltet das Verbundprojekt „Kulturen des Kompromisses“ der Universitäten Duisburg-Essen, Münster und Bochum eine internationale Konferenz zum Thema „History and Theory of Compromises“. Es können sowohl theoretische als auch empirische Beiträge aus unterschiedlichen Fachdisziplinen vorgeschlagen werden. Die Konferenz zielt auf den interdisziplinären Austausch. Die Keynotes werden von Alin Fumurescu (University of Houston), Elizabeth Anthony (United States Holocaust Memorial Museum) und Yusuke Hirai (University of Tsukuba) gehalten. Beitragsvorschläge können bis zum 15. Februar 2023 eingereicht werden. Alle weiteren Informationen gibt es hier im CfP.

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Adorno-Vorlesungen „Race, Culture, History“ (Frankfurt 29.6.-1.7.)

Die diesjährigen Adorno-Vorlesungen des Instituts für Sozialforschung in Frankfurt am Main werden von Linda Martín Alcoff (Hunter College/Graduate Center der City University of New York) gehalten. Ihre drei Vorlesungen laufen unter dem Titel »Race, Culture, History« und finden vom 29. Juni bis zum 1. Juli 2022 im Hörsaal IV am Campus Bockenheim statt. Darin widmet sich Alcoff der historischen und kulturellen Rekonstruktion von Race und damit verbundenen Identitäten: Welche Erfahrungen entstehen aus der konstitutiven Beziehung von Race, History and Culture? Wie sind bestimmte Vorstellungen von Race mit konkreten, regressiven wie progressiven, Praktiken und Lebensweisen verbunden? Und inwieweit braucht es neue Ansätze, um die Narrative des Rassismus und ihr Fortbestehen zu überwinden und gesellschaftliche Verhältnisse zu transformieren? Weitere Information finden sich auf der Website des IfS.

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Tagung »Am Puls der Zeit!« zum Verhältnis von politischer Theorie und Geschichte

Das Bayerische Promotionskolleg Politische Theorie veranstaltet aus Anlass seines zehnjäh­rigen Bestehens in Kooperation mit der Aka­demie für Politische Bildung eine öffentliche Tagung zum Thema »Am Puls der Zeit! Politische Theorie als Herausforderung der Geschichte«. Die Tagung findet vom 14.-16. September 2016 in der Akademie für Politische Bildung in Tutzing statt. Graduierte der Politischen Wis­senschaft, der Geschichte und der Philosophie präsentieren ihre Standpunkte zum Verhältnis von Politischer Theorie und Geschichte und diskutieren sie mit dem Promotionskolleg, dem Philosophen Jean-François Kervégan (Paris), dem Historiker Frank-Lothar Kroll (Chemnitz) und der anwesenden Öffentlichkeit. Weitere Informationen gibt es hier.

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CfP: Jubiläumstagung des Bayerischen Promotionskollegs Politische Theorie

Anlässlich seines zehnjährigen Bestehens veranstaltet das Bayerische Promotionskolleg Politische Theorie von 14. bis 16. September 2016 eine Jubiläumstagung zum Thema „Am Puls der Zeit! Politische Theorie als Herausforderung der Geschichte“ an der Akademie für Politische Bildung in Tutzing. Themenskizzen (max. zwei Seiten) für einen ca. 30-minütigen Vortrag können bis 24. April 2016 an Andrea Buheitel (andrea.buheitel@fau.de) oder David Schkade (david.schkade@fau.de) gesendet werden. Nähere Informationen finden sich hier im Call for Papers.

 

 

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Die kommende Woche am IWM in Wien

Am Institut für die Wissenschaft vom Menschen in Wien gibt es nächste Woche eine Reihe interessanter Programmpunkte. Unter anderem ist Charles Taylor dort zu Gast und diskutiert am Montag mit Krzysztof Michalski über Ewigkeit, Gott und Nietzsche. Am Dienstag hält Christian Gerlach einen Vortrag über antijüdische Gesetzgebung in Europa zwischen 1933 und 1945. Die restlichen Programmpunkte der kommenden Woche findet ihr hier.

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