Am 3. und 4. März 2022 findet eine von Hans-Christoph Schmidt am Busch (Braunschweig) und Gottfried Schweiger (Salzburg) organisierte Online-Tagung zum Thema „Freiheit, Gerechtigkeit, Wertschätzung: Welche Perspektiven eröffnet das bedingungslose Grundeinkommen?“ statt. Die Tagung fokussiert aus philosophischen und sozialwissenschaftlichen Perspektiven Fragen nach den Auswirkungen eines bedingungslosen Grundeinkommens auf individuelle Freiheit und gesellschaftliche Wertschätzungsformen sowie nach dem Verhältnis zwischen einem bedingungslosen Grundeinkommen und Gerechtigkeitsvorstellungen, die auf Reziprozität beruhen. Die Tagungssprachen sind Englisch und Deutsch. Die Teilnahme ist kostenlos und erfordert eine Registrierung bis zum 02.03.2022 (grundeinkommen2022@tu-braunschweig.de). Der Zugangslink wird nach erfolgter Registrierung verschickt. Die Tagungswebsite mit dem Programm folgt nach dem Klick.
Gerechtigkeit
ZPTh-Debatte „Eingriffe in Märkte“ (I) – Kommentar zu Marco Meyers „Die Rolle der Gerechtigkeit in der Regulierung von Märkten“
Soeben ist die neue Ausgabe der Zeitschrift für Politische Theorie erschienen – ein Themenheft über „Eingriffe in Märkte“, herausgegeben von Stefan Gosepath und Peter Niesen. Wir freuen uns, dass wir im Rahmen unserer bewährten Zusammenarbeit mit der ZPTh den Beitrag „Die Rolle der Gerechtigkeit in der Regulierung von Märkten“ von Marco Meyer bei uns präsentieren dürfen – und dass Carolin Müller vom Hamburger Institut für Sozialforschung diesen Artikel im Folgenden diskutieren und kommentieren wird, worauf wiederum eine Replik des Autors, Marco Meyer, folgt.
Das Themenheft widmet sich der Frage von Markteingriffen aus politiktheoretischen und politikphilosophischen Sichtweisen, weil, wie im Editorial herausgestellt wird, „marktförmiger Wettbewerb keineswegs als eine rein natürliche Entwicklung verstanden werden“ könne, „sondern als bewusste, rationale Entscheidung begriffen werden muss, die zumindest denen gegenüber rechtfertigungspflichtig ist, die ihr unterliegen.“ Die insgesamt vier Beiträge des Schwerpunkts – neben Marco Meyer schreiben Jürgen Sirsch, Sebastian Huhnholz und Fabian Schuppert – gehen das Thema „allerdings unterschiedlich an, indem sie marktstrukturierende (Meyer, Schuppert) oder eher marktkompensierende (Sirsch, Huhnholz) Instrumente einer Prüfung unterziehen.“ Mit diesem Themenheft setzt die ZfPT die in vergangenen Ausgaben intensivierte Beschäftigung der Politischen Theorie mit Fragen ökonomischer Organisation, des konzeptionellen Verhältnisses von Wirtschaft und Politik sowie fiskalischer Regulierung fort. Das verdankt sich einerseits „dem Umstand“, so die Gastherausgeber Gosepath und Niesen, „dass trotz der globalen Finanzkrise und europäischen Fiskal-, Währungs- und Schuldenkrisen des letzten Jahrzehnts Finanzthemen noch immer randständig sind in den Diskursen der Politischen Theorie und Philosophie“. Andererseits sei „fachlich wünschenswert, wenn von Seiten der Ökonomie mehr Interesse und Bereitschaft bestände, sich normativen Diskussionen des Marktes zu öffnen“. Wir wünschen allen eine gute Lektüre und übergeben das Wort nun an Carolin Müller. Eine erste Replik, die des Autors Marco Meyer, findet sich hier. Wie immer sind alle herzlich eingeladen, in den Kommentarspalten in die Diskussion einzusteigen! (Red.) (mehr …)
„Mit Rawls kann man immer nur das Ganze ändern“ – Christoph Möllers im Gespräch mit Jens Bisky über John Rawls und die Anmaßung der Gerechtigkeit
Jens Bisky: Hat „Die Theorie der Gerechtigkeit“ von John Rawls in Ihrer intellektuellen Sozialisation als Verfassungsrechtler eine Rolle gespielt?
Christoph Möllers: Eigentlich nicht, sie hat mich nie so richtig angezogen und daher bin ich erst relativ spät dazu gekommen. Und obwohl ich großen Respekt davor habe, ist es eine Theorie, die ich mir bis heute eher erkämpfen muss, als dass ich sie gerne lese. Das hängt einerseits, glaube ich, mit der spröden Darstellungsweise zusammen, die zwar der Sache geschuldet ist, aber natürlich auch erst einmal überwunden werden muss. Und andererseits hat meine Distanz ihren Grund in der Verbindung von Kantianismus und Utilitarismus, von analytischer und kontinentaleuropäischer Philosophie. Das ist das Erfolgsrezept dieser Theorie, aber man kann die Synthese auch als Kompromiss auffassen. Radikal utilitaristische Ansätze oder rein deontische erscheinen mir aufschlussreicher. (mehr …)
CfP: Alles, was (ge)recht ist? (Forum Sozialethik 2020)
Das Forum Sozialethik 2020 widmet sich vom 14. bis zum 16. September 2020 an der Katholische Akademie Schwerte der sozialethischen Auseinandersetzung mit den an Gerechtigkeitsfragen aufbrechenden Problematiken des Rechts, seinen Quellen, den Bedingungen seiner Geltung, der Wechselwirkungen von Recht und Gerechtigkeit und der gesellschaftlichen Anerkennung von geltenden Rechtsnormen. Titel ist dabei: „Alles, was (ge)recht ist? Gerechtigkeit im Recht als Herausforderung der Christlichen Sozialethik.“ Interessierte – ‚Nachwuchs’wissenschaftler*innen wie fortgeschrittene Student*innen auch aus Rechtswissenschaft, Philosophie, Politikwissenschaft und Soziologie – sind eingeladen, Beitragsvorschläge (1-2 Seiten, PDF-Format) bis zum 13.03.2020 einzureichen und sich so am Forum Sozialethik, das seinen Werkstattcharakter und den freien wissenschaftlichen Austausch betont, zu beteiligen. Weitere thematische Ausführungen sowie alle weiteren Informationen finden sich im ausführlichen Call.
Max Stirner Lectures: Vortrag von Philippe Van Parijs (Bayreuth)
An der Universität Bayreuth findet am 9. Juli die erste Max Stirner Lecture statt: Philippe Van Parijs (Louvain) trägt vor zu „Is Justice a Matter of Real Freedom for All?“ (16-18 Uhr, GW I, H 26). Die Max Stirner Lectures sind eine neue Vortragsreihe in der politischen Philosophie, die in einem weit gefassten Sinne anarchistischem Denken gewidmet ist. Infos zu der Vortragsreihe und zu dem Vortrag von Philippe Van Parijs gibt es hier.
Reminder: 3 Postdoc-Fellowships in Frankfurt
Dies ist eine kleine Erinnerung, dass die in Frankfurt und Berlin beheimatete DFG Kolleg-Forschergruppe “Justitia Amplificata” für das akademische Jahr 2019/20 noch einmal drei Postdoc-Fellowships für Politische Theoretiker*innen ausgeschrieben hat. Die Fellowships laufen über 12 Monate und können wahlweise zum 01. September oder 01. Oktober begonnen werden. Bewerbungsfrist ist der 01. März 2019. Alle weiteren Infos zu den Fellowships und den Bewerbungsmodalitäten findet ihr hier.
CfA: Postdoc-Stelle in Frankfurt
In der von Rainer Forst geleiteten Leibniz Forschungsgruppe „Transnationale Gerechtigkeit“ ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine volle Stelle als wissenschaftliche/r Mitarbeiter/-in ausgeschrieben. Die Arbeitsschwerpunkte der Forschungsgruppe liegen in der Politischen Philosophie mit einem Schwerpunkt auf Theorien der Gerechtigkeit und der Demokratie. Die Stelle ist auf 3 Jahre befristet. Die Bewerbungsfrist endet am 31.12.2018. Ausführlichere Infos findet ihr im angehängten PDF.
„Two Dialogues on Justice. Between Religious Life and Political Practice“ (Berlin)
Die Arbeitsgruppe „Internationale Gerechtigkeit und institutionelle Verantwortung” der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften veranstaltet am 21. Dezember 2017 ein Symposium unter dem Titel „Two Dialogues on Justice. Between Religious Life and Political Practice“. Auf dem Symposium sollen religiöse und politiktheoretisch-philosophische Vorstellungen über Gerechtigkeit miteinander ins Gespräch kommen. Veranstaltungsort ist das Akademiegebäude am Gendarmenmarkt (Einstein-Saal, Jägerstraße 22-23) in Berlin. Der Eintritt ist frei. Um eine Anmeldung (bis 12.12.2017) wird aber gebeten unter: igiv@bbaw.de. Ausführliche Infos und das Programm gibt es hier.
CfA: 3 Postdoc-Fellowships bei Justitia Amplificata
Die DFG Kolleg-Forschergruppe “Justitia Amplificata” (Frankfurt/Berlin) hat für das akademische Jahr 2017/2018 drei Postdoc-Fellowships ausgeschrieben. Die Fellowships sollen zum 1. September oder 1. Oktober beginnen, die Laufzeit beträgt ein Jahr. Bewerbungsschluss ist der 1. März, die vollständige Ausschreibung findet Ihr hier.
CfA: Mitarbeiterstelle im Projekt „Diversität, Macht und Gerechtigkeit“
Im Rahmen des am Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen angesiedelten und von Ina Kerner und Franziska Dübgen verantworteten DFG-Forschungsprojekt „Diversität, Macht und Gerechtigkeit. Transkulturelle Perspektiven“ ist derzeit eine Mitarbeiterstelle (65%, 36 Monate) ausgeschrieben. Die Stelle ist in einem Teilprojekt zu „Ubuntu und der Kampf für soziale Rechte“ ausgeschrieben, Kenntnisse der Afrikanischen Politischen Theorie und Philosophie, sehr gute Englischkenntnisse und ein Interesse an postkolonialen und transkulturellen Ansätzen sind daher erwünscht. Die Ausschreibung läuft bis zum 29.01.2017, die Stelle soll ab dem 01.03. besetzt sein. Alle Infos entnehmt bitte hier der PDF.
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