Und jährlich grüßt das Murmeltier: An Rainer Forsts Justitia Center for Advanced Studies in Frankfurt sind auch für das kommende akademische Jahr 2024/25 zwei Postdoc-Fellowships in Politischer Theorie/Philosophie ausgeschrieben. Bewerber:innen sollten – neben einer abgeschlossenen Dissertation in politischer Theorie oder Philosophie – ein besonderes Interesse an Fragen der Gerechtigkeits- oder Demokratietheorie mitbringen. Bewerbungen können bis zum 29.02.2024 auf Englisch in einem PDF-Dokument an sekretariat.forst@soz.uni-frankfurt.de geschickt werden. Zur vollständigen Ausschreibung gehts hier.
Gerechtigkeit
Recht und Utopie? – Pfade in eine neue normative Ordnung (Tagungsbericht)
Der Anspruch der Frühjahrstagung des Jungen Forums Rechtsphilosophie, die vom 9. bis 11. März 2023 stattfand, war es, in interdisziplinärem Austausch Pfade in eine neue normative Ordnung zu entwerfen, die von bestehender Rechtspraxis ausgehen, diese jedoch grundlegend hinterfragen und in ihren problematischen Dimensionen zu überwinden suchen.
Welche normative Praxis kann der Prekarität von Gerechtigkeit Rechnung tragen? Wie können Interventionen innerhalb des bestehenden Rechtssystems legitimiert werden? Wie kann Wandel hin zu einer neuen normativen Ordnung aussehen und welche Rolle kann Recht darin spielen? Der Beitrag rekapituliert anhand dieser Fragen die Tagung, die ihrem Titel alle Ehre machte: „Utopie einer neuen normativen Ordnung – Alternativen im Recht/Alternativen zum Recht“ (mehr …)
CfA: Wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in (nicht ganz drei Jahre, 100% TV-L 13)
An der Philosophischen Fakultät der Uni Passau ist an der Juniorprofessur für Angewandte Ethik (Professorin Dr. Karoline Reinhardt) zum 1. August 2023 eine Stelle als Wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in mit 100 Prozent der regelmäßigen Arbeitszeit zu besetzen. Die Stelle ist grundsätzlich teilbar und befristet bis zum 31. Mai 2026. Die Eingruppierung erfolgt in Entgeltgruppe 13 des TV-L. Die Arbeitsschwerpunkte der ausgeschrieben Stelle liegen in der Durchführung eigenständiger Forschungsarbeiten zum Thema diversitätsgerechter Privatheitsschutz in digitalen Umgebungen im Rahmen eines Drittmittelprojekts. Die Stelle bietet die Möglichkeit der wissenschaftlichen Weiterqualifikation (Promotion oder Habilitation). Die Bewerbungsfrist ist der 30.06.2023, alle Details zur Ausschreibung finden sich hier.
Book Launch: Rawls Handbuch (6./7. Juli, Frankfurt a.M.)
Zur Veröffentlichung des Rawls-Handbuchs haben die Herausgeber Johannes Frühbauer, Michael Reder, Michael Roseneck und Thomas M. Schmidt einen zweitägigen Book Launch organisiert, der am 6. und 7. Juli an der Frankfurter Goethe-Uni stattfindet. Nach einer Keynote von Rainer Forst mit abschließender Podiumsdiskussion am Abend des 6. Juli folgt am nächsten Tage ein Symposium mit Beiträgen unter anderem von Cindy-Ricarda Roberts, Ruth Zimmerling, Julian Culp und Tim Huttel. Interessierte können sich direkt per Mail an Michael Roseneck anmelden. Das vollständige Programm findet sich hier.
Veranstaltungsreihe „Teilhabegerechtigkeit im Kontext von Rechtswissenschaft und Sozialphilosophie“ (Berlin)
Das Zentrum für Inklusionsforschung Berlin veranstaltet in Kooperation mit der Humboldt Universität sowie dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (jeweils Montags um 18 Uhr) eine interdisziplinäre Vortragsreihe zum Thema „Teilhabegerechtigkeit im Kontext von Rechtswissenschaft und Sozialphilosophie“. Das Programm und weitere Informationen sind hier zu finden. Für eine Online-Teilnahme kann man sich per E-Mail anmelden (Hauke.Behrendt@philo.uni-stuttgart.de).
Internationales Symposium „Contested Social and Ecological Reproduction“
Am Institut für Soziologie der Technischen Universität Dresden (organisiert von Prof. Dr. Antonia Kupfer und Constanze Stutz M.A.) findet am 23. September 2022 ein internationales Symposium mit dem Titel „Contested Social and Ecological Reproduction“ statt.
Wie der Titel bereits verrät, widmet sich das Symposium den in den vergangenen Jahren vermehrt aufkommenden Protesten und Demonstrationen für Klimagerechtigkeit und ein neues Verständnis sozialer wie politischer Sorgebeziehungen.
Buch Symposium „Climate Justice“ (Bad Homburg/Frankfurt, 7./8. Juni)
Am 7. und 8. Juni findet ein vom Lehrstuhl für Internationale Politische Theorie organisiertes Buch Symposium zum Thema „Climate Justice“ statt. Den Höhepunkt der hybriden Veranstaltung bildet ein Book Launch, bei dem Elizabeth Cripps (“What Climate Justice Means and Why We Should Care”), Catriona McKinnon, (“Climate Justice and Political Theory”) Darrel Moellendorf (“Mobilizing Hope: Climate Change and Global Poverty”) und Henry Shue (“The Pivotal Generation: Why We Have A Moral Responsibility to Slow Climate Change Right Now”) ihre neuen Bücher zur Klimagerechtigkeit vorstellen und diskutieren. Die Veranstaltung findet am 7. Juni beim Forschungskolleg Humanwissenschaften in Bad Homburg statt und am 8. Juni im Normative Ordnungen Gebäude der Goethe-Universität in Frankfurt. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung an ellen.niess@normativeorders.net erforderlich. Weitere Informationen finden sich hier.
Tagung: „Freiheit, Gerechtigkeit, Wertschätzung: Welche Perspektiven eröffnet das bedingungslose Grundeinkommen?“ (online)
Am 3. und 4. März 2022 findet eine von Hans-Christoph Schmidt am Busch (Braunschweig) und Gottfried Schweiger (Salzburg) organisierte Online-Tagung zum Thema „Freiheit, Gerechtigkeit, Wertschätzung: Welche Perspektiven eröffnet das bedingungslose Grundeinkommen?“ statt. Die Tagung fokussiert aus philosophischen und sozialwissenschaftlichen Perspektiven Fragen nach den Auswirkungen eines bedingungslosen Grundeinkommens auf individuelle Freiheit und gesellschaftliche Wertschätzungsformen sowie nach dem Verhältnis zwischen einem bedingungslosen Grundeinkommen und Gerechtigkeitsvorstellungen, die auf Reziprozität beruhen. Die Tagungssprachen sind Englisch und Deutsch. Die Teilnahme ist kostenlos und erfordert eine Registrierung bis zum 02.03.2022 (grundeinkommen2022@tu-braunschweig.de). Der Zugangslink wird nach erfolgter Registrierung verschickt. Die Tagungswebsite mit dem Programm folgt nach dem Klick.
ZPTh-Debatte „Eingriffe in Märkte“ (I) – Kommentar zu Marco Meyers „Die Rolle der Gerechtigkeit in der Regulierung von Märkten“
Soeben ist die neue Ausgabe der Zeitschrift für Politische Theorie erschienen – ein Themenheft über „Eingriffe in Märkte“, herausgegeben von Stefan Gosepath und Peter Niesen. Wir freuen uns, dass wir im Rahmen unserer bewährten Zusammenarbeit mit der ZPTh den Beitrag „Die Rolle der Gerechtigkeit in der Regulierung von Märkten“ von Marco Meyer bei uns präsentieren dürfen – und dass Carolin Müller vom Hamburger Institut für Sozialforschung diesen Artikel im Folgenden diskutieren und kommentieren wird, worauf wiederum eine Replik des Autors, Marco Meyer, folgt.
Das Themenheft widmet sich der Frage von Markteingriffen aus politiktheoretischen und politikphilosophischen Sichtweisen, weil, wie im Editorial herausgestellt wird, „marktförmiger Wettbewerb keineswegs als eine rein natürliche Entwicklung verstanden werden“ könne, „sondern als bewusste, rationale Entscheidung begriffen werden muss, die zumindest denen gegenüber rechtfertigungspflichtig ist, die ihr unterliegen.“ Die insgesamt vier Beiträge des Schwerpunkts – neben Marco Meyer schreiben Jürgen Sirsch, Sebastian Huhnholz und Fabian Schuppert – gehen das Thema „allerdings unterschiedlich an, indem sie marktstrukturierende (Meyer, Schuppert) oder eher marktkompensierende (Sirsch, Huhnholz) Instrumente einer Prüfung unterziehen.“ Mit diesem Themenheft setzt die ZfPT die in vergangenen Ausgaben intensivierte Beschäftigung der Politischen Theorie mit Fragen ökonomischer Organisation, des konzeptionellen Verhältnisses von Wirtschaft und Politik sowie fiskalischer Regulierung fort. Das verdankt sich einerseits „dem Umstand“, so die Gastherausgeber Gosepath und Niesen, „dass trotz der globalen Finanzkrise und europäischen Fiskal-, Währungs- und Schuldenkrisen des letzten Jahrzehnts Finanzthemen noch immer randständig sind in den Diskursen der Politischen Theorie und Philosophie“. Andererseits sei „fachlich wünschenswert, wenn von Seiten der Ökonomie mehr Interesse und Bereitschaft bestände, sich normativen Diskussionen des Marktes zu öffnen“. Wir wünschen allen eine gute Lektüre und übergeben das Wort nun an Carolin Müller. Eine erste Replik, die des Autors Marco Meyer, findet sich hier. Wie immer sind alle herzlich eingeladen, in den Kommentarspalten in die Diskussion einzusteigen! (Red.) (mehr …)
„Mit Rawls kann man immer nur das Ganze ändern“ – Christoph Möllers im Gespräch mit Jens Bisky über John Rawls und die Anmaßung der Gerechtigkeit
Jens Bisky: Hat „Die Theorie der Gerechtigkeit“ von John Rawls in Ihrer intellektuellen Sozialisation als Verfassungsrechtler eine Rolle gespielt?
Christoph Möllers: Eigentlich nicht, sie hat mich nie so richtig angezogen und daher bin ich erst relativ spät dazu gekommen. Und obwohl ich großen Respekt davor habe, ist es eine Theorie, die ich mir bis heute eher erkämpfen muss, als dass ich sie gerne lese. Das hängt einerseits, glaube ich, mit der spröden Darstellungsweise zusammen, die zwar der Sache geschuldet ist, aber natürlich auch erst einmal überwunden werden muss. Und andererseits hat meine Distanz ihren Grund in der Verbindung von Kantianismus und Utilitarismus, von analytischer und kontinentaleuropäischer Philosophie. Das ist das Erfolgsrezept dieser Theorie, aber man kann die Synthese auch als Kompromiss auffassen. Radikal utilitaristische Ansätze oder rein deontische erscheinen mir aufschlussreicher. (mehr …)
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