Am 6. und 7. Mai 2024 findet im Auditorium des Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentru
Freiheit
CfP: Arendts Freiheitsbegriff (Freiburg)
Vom 14. bis 15.12.2023 findet in Freiburg eine Tagung zum Thema „Handeln und Urteilen: Grundlagen des Freiheitsbegriffs in Hannah Arendts politischem Denken“ statt. Die Tagung möchte Arendts Freiheitsbegriff auf dessen Voraussetzungen hin befragen. Wie begründet Arendt die ihrer Ansicht nach wie ein Wunder anmutende Freiheit? Wie kann der Mensch sich nach Arendt als frei nicht nur in der vernünftigen Bestimmung seines Willens, sondern auch in der Welt und in seinem Wirken als Teil der Menschheit auffassen? Woher rührt die menschliche Fähigkeit zum politischen Handeln? Müssen wir zur Freiheit erst befähigt werden (wenn ja, wodurch?) oder sind wir immer schon des politischen Handelns fähig? Abstracts im Umfang von 300 bis 500 Wörtern, die sich mit diesen (oder ähnlichen) Fragen beschäftigen können bis zum 06.11.2023 an martin.baesler@politik.uni-freiburg.de und yewon.kim@fu-berlin.de geschickt werden. Alle weiteren Details im PDF.
Konferenz „Die Figur des Tyrannen“ (Tutzing, 7.-10. August)
Vom 7. bis 10. August findet die diesjährige Tutzinger Sommerakademie statt, die unter dem Titel „Die Figur des Tyrannen“ steht. Angesichts der jüngeren (global-)politischen Entwicklungen soll die Konferenz nicht nur eine Verständigung darüber ermöglichen, was genau ‚der Tyrann‘ eigentlich ist, sondern unter anderem auch danach fragen, inwiefern das Konzept heute noch helfen kann, ungerechte Herrschaft zu begreifen und zu bekämpfen, und was aus der Geschichte von Tyrannei und Tyrannis-Kritik über den guten Staat und über demokratische Resilienz zu lernen ist. Das vollständige Programm der Sommerakademie sowie Hinweise zur Anmeldung finden sich hier.
CfP: Schwerpunkt zu Kants 300. Geburtstag in der Zeitschrift für Praktische Philosophie
Am 22. April 2024 ist Immanuel Kants 300. Geburtstag. Anlässlich dieses Jubiläums gibt Sarah Bianchi (Frankfurt) in der Zeitschrift für Praktische Philosophie den Themenschwerpunkt: „Zu Kants 300. Geburtstag. Aufklärung, Freiheit und Nicht-Beherrschung“ heraus. […]
CfA: Post-Doc Stelle (2 Jahre) an der Universität Utrecht
Am Institut für Philosophie und Religionswissenschaften der Universität Utrecht ist zum 1. September 2023 eine Post-Doc Stelle (2 Jahre) zum Thema ‚Resisting Gender-based Domination‘ ausgeschrieben. Sie ist Teil des NWO-finanzierten Projektes ‚Theorizing Freedom from Below‘ unter der Leitung von Dorothea Gädeke und richtet sich insbesondere an Bewerber*innen mit einem besonderen Interesse an Feminismus (inklusive feministischer Epistemologie), Sklaverei und Widerstand und Republikanismus. Bewerbungen in englischer Sprache werden bis zum 15. Mai 2023 angenommen; am 16. Juni 2023 finden Vorstellungsgespräche statt. Nähere Informationen zur Stelle und zum Bewerbungsverfahren finden sich hier.
Souveränitäten jenseits und gegen den Staat
Im fünften Beitrag unserer Blogpost-Reihe zu Souveränität stellt Jonathan Eibisch anarchistische staatlichen Souveränitätskonzeptionen gegenüber.
Während Marx eine Kritik der politischen Ökonomie hervorbrachte, entwickelten anarchistische Denker*innen eine Kritik der Form, die Politik in spezifischen Herrschaftsordnungen annimmt, als einen wesentlichen Ankerpunkt ihrer Gesellschaftstheorie. Ideengeschichtlich betrachtet entsteht der neuzeitliche, europäische Anarchismus als Hauptströmung im Sozialismus in jener Phase, als der Sozialismus als Graswurzelbewegung politisiert wurde. In Abgrenzung zum sozialdemokratischen Weg der politischen Reformen und dem parteikommunistischen Konzept der politischen Revolution wurden im Anarchismus die mutualistische Selbstorganisation, die Revolte, die Begleitung außerparlamentarischer Bewegungen, sowie die soziale Revolution als Transformationsstrategien entwickelt.
In diesem Beitrag wird ein wesentlicher Aspekt der anarchistischen Kritik der Politik dargestellt, die sich in ihrem Kern an der Anmaßung, Legitimierung und Durchsetzung der Souveränität des Staates festmachen lässt. Dem entgegengestellt werden andere gesellschaftliche Sphären, in welchen (auf bestimmte Weise und mit bestimmten Zielsetzungen) Souveränität erlangt werden soll. Ich werde im Folgenden zeigen, inwiefern die anarchistische Hoffnung darin besteht, der politischen Herrschaft zu entkommen und Alternativen zu ihr aufzubauen.
Tagung: „Freiheit, Gerechtigkeit, Wertschätzung: Welche Perspektiven eröffnet das bedingungslose Grundeinkommen?“ (online)
Am 3. und 4. März 2022 findet eine von Hans-Christoph Schmidt am Busch (Braunschweig) und Gottfried Schweiger (Salzburg) organisierte Online-Tagung zum Thema „Freiheit, Gerechtigkeit, Wertschätzung: Welche Perspektiven eröffnet das bedingungslose Grundeinkommen?“ statt. Die Tagung fokussiert aus philosophischen und sozialwissenschaftlichen Perspektiven Fragen nach den Auswirkungen eines bedingungslosen Grundeinkommens auf individuelle Freiheit und gesellschaftliche Wertschätzungsformen sowie nach dem Verhältnis zwischen einem bedingungslosen Grundeinkommen und Gerechtigkeitsvorstellungen, die auf Reziprozität beruhen. Die Tagungssprachen sind Englisch und Deutsch. Die Teilnahme ist kostenlos und erfordert eine Registrierung bis zum 02.03.2022 (grundeinkommen2022@tu-braunschweig.de). Der Zugangslink wird nach erfolgter Registrierung verschickt. Die Tagungswebsite mit dem Programm folgt nach dem Klick.
Auf dem Weg zu einer kritischen Theorie der Wissenschaftsfreiheit
Am 15. und 16. Juli veranstaltete Maria Sybilla Lotter vom “Netzwerk Wissenschaftsfreiheit” einen Workshop zum Gegenstand ihrer Initiative an der Universität Bochum. Eingeladen war neben mehreren Mitgliedern des Netzwerks und Patrick Bahners auch Karsten Schubert. Wir veröffentlichen die gekürzte und überarbeitete Version seines Beitrags. (Redaktion)
In der Debatte um Wissenschaftsfreiheit wird mit einem liberalen, negativen Begriff von Freiheit als Nicht-Einmischung operiert, für den Thomas Hobbes und Isaiah Berlin stehen. Kritisiert wird in der Debatte um Wissenschaftsfreiheit folglich die politische Einmischung in die Wissenschaft. Von solchen Einmischungen berichtet das Netzwerk und überträgt damit die bekannten Debatten um “Cancel Culture” und “Political Correctness” auf die Wissenschaft. Die ‚Political Correctness‘-Kritik – sowohl in der allgemeinen Debatte als auch in der bezüglich der Wissenschaftsfreiheit – beruht auf einem liberalen Konzept von Wissenschaft, in dem Vermachtung und Privilegien ausgeblendet werden (Schubert 2020). Dabei wird implizit oder explizit von der Möglichkeit machtfreier Räume und machtfreien wissenschaftlichen Sprechens ausgegangen. Die Wissenschaft wird als Gegensatz zur Politik verstanden – und auf dieser Grundlage die politische Einmischung in die Wissenschaft kritisiert. Vor der Imagination der neutralen Machtlosigkeit der aktuellen Ordnung der Wissenschaft kann dann ‚Political Correctness‘ als unzulässige Machtpolitik und übergriffige Einmischung erscheinen.
Was bei diesem Freiheitsverständnis übersehen wird, ist wie wichtig Macht auch in der Wissenschaft ist. Ich benutze diesen Begriff im Sinne Nietzsches und Foucaults, um zu beschreiben, dass das soziale Miteinander, und auch die Wissenschaft, immer von Regeln und Normen durchzogen ist, die aus gesellschaftlichen Auseinandersetzungen hervorgegangen sind. Zentral an diesem Machtverständnis ist die Kritik am politischen Liberalismus, der Freiheit, insbesondere die Herrschaftsfreiheit des Diskurses, als Machtabwesenheit bestimmt. Eine solche Kritik, zugunsten einer Analyse der Vermachtung des Sozialen, ist fundamental für die zeitgenössische kritische Sozialtheorie und politische Theorie.
Auf konzeptionelles Wissen vertrauen! Perspektiven einer pandemiesensiblen Sozialpolitik – Kommentar zu Frank Nullmeiers „Covid-19-Pandemie und soziale Freiheit“
Was macht diese Pandemie mit uns? Zunächst verändert sie unser Wissen und unsere Praxis. Wir kennen seit dem Frühjahr 2020 nun allerlei Virologinnen und Virologen, die – oh Wunder – nicht immer einer Meinung sind. Wir nutzen bisweilen Podcasts, um unser medizinisches Halbwissen aufzurüsten. Dabei haben wir von einem Inzidenzwert erfahren, der unser aller Leben beeinflusst. Deswegen schauen wir nun jeden Morgen aufs Smartphone und werden von einem Institut, das nach Robert Koch benannt ist, über fallende und steigende Infektionszahlen informiert. Wir haben uns schließlich für jeden Anlass eine Kollektion an Nase-Mundschutz-Masken zugelegt. Aber verändert sich nach dieser allmählichen Neujustierung der Gewohnheiten des Alltags auch unser Blick auf Gesellschaft – abgesehen davon, dass wir alle im Einkaufsmarkt, im Büroflur oder beim Treffen mit Freundinnen und Freunden zum Teil skurrile Choreographien des Abstandnehmens einüben? Ja, wir teilen die Erfahrung, dass sich Vorhandenes und Bekanntes vergrößert und verstärkt. Dort, wo Ungleichheit vor der Pandemie war, nimmt sie nun noch zu; dort wo Solidarität vor Corona funktionierte, bestätigt sie sich. (mehr …)
ZPTh-Debatte: „Covid-19-Pandemie und soziale Freiheit“
Das nächste Heft (1/2020) der Zeitschrift für Politische Theorie erscheint bald. Wir freuen uns, vorab und aus selbstverständlichem – aktuellen – Anlass den hiesigen Beitrag Frank Nullmeiers veröffentlichen zu dürfen. Der Volltext steht hier kostenfrei als PDF zur Verfügung – ein Abstract findet sich unterm Strich. Ein Kommentar zum Beitrag wurde von Berthold Vogel erstellt, wofür wir sehr danken! – Aber, wie immer, sind alle zur Diskussion aufgefordert und eingeladen! – red.
Neueste Kommentare