Gemeinsamer Arbeitskampf statt Identitätspolitik? Nancy Frasers Benjamin Lectures 2022

Nancy Fraser werde ja schon fast wie ein Popstar gefeiert, so Rahel Jaeggi zur Eröffnung der diesjährigen „Benjamin-Lectures“, was angesichts des mit 1000 Zuhörenden voll besetzten Haus der Kulturen der Welt keine Übertreibung darstellte. Zum dritten Mal hatte das von Rahel Jaeggi und Robin Celikates geleitete „Center for Humanities and Social Change“ an der Humboldt-Universität einen sehr prominenten Gast als Inhaberin des „Benjamin-Chairs“ ausgewählt. In ihrer Vorstellung machte Rahel Jaeggi bereits deutlich, was in den nächsten Tagen zu erwarten wäre. Vorträge, die sich – genau wie die Vortragende selbst – an der Schnittstelle von Theorie und praktischer politischer Intervention verorten lassen würden. (mehr …)

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Öffentlichkeit und Ungleichheit

Öffentlichkeit ist ein schillernder Begriff, der analytisch allerdings oft unscharf bleibt. Vor allem ist er normativ hoch aufgeladen und untrennbar mit dem der liberalen Demokratie verbunden. Im Anschluss an Jürgen Habermas wird er nach Manfred G. Schmidt zumeist als Ort, Diskurs und Prozess „der argumentativen Abwägung, der gemeinsamen Beratschlagung und Verständigung über öffentliche Angelegenheiten“ verstanden. Ich möchte im Folgenden den Fokus verschieben und stattdessen dafür plädieren, dass ein Begriff von Öffentlichkeit vor allem auf Aspekte von Ungleichheit abstellen sollte. Ausschluss und Marginalisierung – im öffentlichen Raum, im Diskurs und im öffentlichen Leben – und die Folgen dieses Ausschlusses scheinen mir zentral für einen Öffentlichkeitsbegriff, der dem gesellschaftstheoretischen Anspruch  gerecht werden will, die durch Widersprüche, Macht und Herrschaft geprägte gesellschaftliche Ordnung der Moderne zu verstehen. (mehr …)

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Konferenz: Laclau-Kolloquium in Paris

Am 26 .und 27. Mai findet in Paris eine äußerst spannende, allerdings wohl franzöische Sprachkenntnisse voraussetzende Konferenz zur Philosophie Ernesto Laclaus statt. Unter dem Titel „Hégémonie, Populisme, Émancipation“ werden unter anderem Judith Butler, Etienne Balibar, Nancy Fraser und Jacques Ranciere Perspektiven auf das Werk von Laclau vostellen. Wer mehr wissen möchte, informiert sich am besten hier auf dem Flyer.

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Workshop mit Nancy Fraser in Berlin

Unter dem Titel „Capitalism, Crisis, Critique“ lädt das Institut für Philosophie an der HU Berlin und das in Jena beheimatet Graduiertenkolleg zu Postwachstumsgesellschaften zu einem Workshop in Berlin. Diskutiert werden soll zwei Tage lang, am 23. und 24. November 2012, und neben Fraser wird es in intensiver Auseinandersetzung auch um Birgit Mahnkopf, Hartmut Rosa, Stephan Lessenich und Rahel Jaeggi. Wer Interesse an der Veranstaltung hat, findet eine Kontaktmöglichkeit und genauere Beschreibung in folgender PDF.

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3 PostDoc-Stipendien für die Arbeitsgruppe von Nancy Fraser an der FU Berlin

Wir haben es leider jetzt erst gesehen, darum ein so kurzfristiger Hinweis auf drei attraktive Stipendien, die an der Graduiertenschule des John-F.-Kennedy-Instituts für Nordamerikastudien der Freien Universität Berlin ausgeschrieben sind. Dort wird unter der Leitung von Nancy Fraser eine Arbeitsgruppe zum Thema „Krise der amerikanischen Demokratie“ eingerichtet. Die Stipendien werden an promovierte Sozial- und KulturwissenschaftlerInnen für die Bearbeitung eigener Forschungsvorhaben im Rahmen der Arbeitsgruppe vergeben. Wer sich jetzt an den Schreibtisch setzt, kann es noch schaffen: Die Bewerbungsfrist ist der 3. Februar 2011. Alle weiteren Details hier.

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Frankfurt Lectures: Nancy Fraser und Frank Michelman

Anfang kommender Woche wird Nancy Fraser im Rahmen der Frankfurt Lectures zwei Vorträge halten. Es geht um die Krise des Kapitalismus, genauer um „Marketization, Social Protection, Emancipation“ (Montag, 19.04, 19 Uhr) und „Ambivalences of Emancipation“ (Dienstag, 20.04, 19 Uhr). Weitere Informationen hier

Mitte Mai geht es bei den Frankfurt Lectures dann gleich prominent weiter, wenn von Frank I. Michelman erwartet wird, dass er sich zu “ The Case of Liberty“ äußert (17. und 18. Mai, auch jeweils 19 Uhr). Die Informationen in diesem Fall verstecken sich hinter diesem Link.

Theorieinteressierte in Frankfurt mögen sich zudem gleich auch noch für Steven Lukes begeistern können, der am 26. April um 19 Uhr „The Diversity of Morals“ zu erörtern denkt (Campus Bockenheim, Mertonstraße 17-21, Hörsaal 7).

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