Konferenz: Kritische Theorie und Film

Unter dem Titel „Critical Theory, Film and Media: Where is Frankfurt Now?“ findet vom 20.-23. August an der Goethe-Universität in Frankfurt eine große Konferenz statt. Ein äußerst interessantes und breites Programm von Film- und Medientheorie bis Kritischer Theorie wird geboten, zudem gibt es zwei Keynotes (Gertrud Koch und Fabian Steinhauer), ein Conference Dinner im Filmmuseum und eine Conference Party (im Orange Peel). Die Teilnahme ist kostenlos, um Anmeldung wird jedoch gebeten. Alle Infos hier in der PDF.

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„Methode dieser Arbeit: literarische Montage“ – Walter Benjamins Leben und Denken dokumentiert

Am 23. Januar diesen Jahres zeigte der Fernsehsender Arte David Wittenbergs Dokumentation „Geschichten der Freundschaft – Zur Erinnerung Walter Benjamins“ (in vier Teilen auch auf YouTube zu sehen). Das Denken Benjamins ist in die Form dieser Reminiszenz eingegangen. Die Auseinandersetzung mit ihr erschließt nicht nur Benjamins theoretische Arbeit, sondern kann ebenso das Medium der Dokumentation als spezifisch filmisches Material thematisieren. Dessen Besprechung hat, was oft vergessen wird, anderen Anforderungen zu genügen als diejenige wissenschaftlicher Abhandlungen. (mehr …)

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Hannah Arendt: Politisches Denken auf der Leinwand

Kann man politisches Denken verfilmen? Als ich zum Kinostart von Margarethe von Trottas Film über Hannah Arendt in einem Interview mit der Regisseurin las, sie habe nicht einfach das Leben der politischen Theoretikerin verfilmen, sondern ihr Denken auf die Leinwand bringen wollen, habe ich mich gefragt, ob das überhaupt gelingen kann: Theorie zu verfilmen. Nicht ohne Grund sind Darstellungen von Philosophen in der Filmgeschichte überaus selten. Wer kennt schon „Flucht ins Exil“ (1978) über Rousseau? Dann gibt es noch „Iris“ (2001) über Iris Murdoch, doch erzählt der Film eher die Geschichte ihrer Alzheimererkrankung. Sergei Eisenstein scheiterte grandios bei dem Versuch, „Das Kapital“ zu verfilmen (wie bei Alexander Kluge zu erfahren) und auf eine cineastische Würdigung von Rawls oder Habermas werden wir wohl ewig warten müssen. Doch ganz im Ernst: Von Trotta ist es überraschend gut, streckenweise gar meisterhaft gelungen, Arendts Denken in die Sprache des Films zu übersetzen (I). Zwei Kritikpunkte an der Darstellung dieses Denkens möchte ich dennoch formulieren (II). (mehr …)

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Die Kunst und die Freiheit: Über Honneths Gebrauch von Literatur und Film

Bedienten sich PhilosophInnen bisher literarischer Beispiele oder schrieben vielleicht sogar selbst Romane (wie etwa Pascal Mercier aka Peter Bieri) wurden sie in der eigenen Zunft oder zumindest im analytischen Mainstream oftmals belächelt. Philosophie habe klar, analytisch und nicht verschnörkelt zu sein – der Meinung sind viele, wenn sie sich nicht gerade mit phänomenologischer oder französischer Philosophie befassen (die kein Problem mit den literarischen Berührungspunkten hat). Karge und zuweilen haarsträubende Gedankenexperimente wurden konkreten narrativen Fiktionen vorgezogen. Das scheint sich derzeit zu ändern: Auch analytische Philosophen schöpfen nicht nur vermehrt aus Literatur und anderen narrativen Kunstwerken wie Film – so wie es Axel Honneth in seinem viel diskutierten Buch „Das Recht der Freiheit“ vorführt – sie denken auch wieder verstärkt über die Beziehung zwischen Philosophie und ästhetischen Formen sowie über den Mehrwert von narrativer Kunst, von Fiktionen und dem Imaginären für das theoretische Denken, für das moralische Urteilen und für politische Ordnungen nach.
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