Lesenotiz: Neues von alten Imperien

Kolonialen Strukturen und ihren Verwerfungen nähert sich die Politische Theorie und Ideengeschichte seit rund einem Jahrzehnt nicht nur von den Postcolonial Studies aus, sondern auch von Seiten der Imperientheorie.  Die Fragestellungen jener, von Historikern wie Politikwissenschaftlern unternommenen, Versuche der Theoriebildung sind dabei grundlegend andere als die der postkolonialen Ansätze: Makrostrukturen und -dynamiken imperialer Ordnungen, Herrschaftslogiken , Formen der Machtdurchsetzung und Gründe für den rise, decline and fall großer Reiche stehen im Vordergrund, verallgemeinernd gesprochen, genuin politikwissenschaftliche und nicht so sehr soziologische oder kulturgeschichtliche Fragestellungen.  Für Politiktheoretiker, die sich für die Verknüpfung von Geschichtsanalyse und Theoriebildung im Hinblick auf Imperien interessieren, gibt es nun mit „Empires in World History“ aus der Feder zweier US-Historiker eine neue Einführung in die Materie, die versucht, den Nutzen und die Plausibilität des Imperienkonzepts direkt anhand des geschichtlichen Gegenstands zu demonstrieren, und dabei trotz ihres Einführungscharakters (keine Fußnoten!) durchaus theoretisch auf der Höhe der Zeit ist. (mehr …)

Weiterlesen

Niall Ferguson in Berlin

Wer Niall Ferguson, den kontrovers-apologetischen Historiker des British Empire, Finanzkrisenanalysten und Superpowerbefürworter aus Harvard, live erleben möchte, hat hierzu am 28. Oktober in Berlin Gelegenheit. Ferguson, eingeladen von der American Academy (die übrigens immer wieder einmal interessante öffentliche Programme bietet), hält um 18 Uhr die Open Lecture an der ESMTüber sein neues Buch „Civilization. The West and the Rest“ – ein Highlight für alle, die wissen möchten, was laut Ferguson die sechs „killer applications“ des „Westens“ sind.

Weiterlesen